Kategorien
Mixed

Kriege, Katastrophen, Schicksale

Erschienen in der Telepolis
Von Jörg Auf dem Hövel

Warum wir schlechte Nachrichten bevorzugen

Die Schlagzeilen gleichen sich tagtäglich. Kriege, Katastrophen, menschliche Schicksale. Nicht nur die Boulevardmedien bringen ihren Lesern die Welt über den Extremfall nahe. Sieht man von der medialen Konstruktionslust ab, so bleibt zu attestieren: Es geschehen schlimme Dinge und es scheint so, als ob wir alles über sie erfahren wollen. Missstände erregen unsere Aufmerksamkeit, deren Verbesserung nicht. Sicher, Meldungen des Glücks und der Mitmenschlichkeit werden eingestreut, sie scheinen aber eher der Stabilisierung des dunklen Gesamtkonstrukts zu dienen. „Gebt uns mehr gute Nachrichten“, hört man daher manchmal. Aber wollen wir diese wirklich hören?

Kategorien
Mixed Reisen

Bad Liechtenstein oder auch: Kunst an der Steigung

Die Brille trägt er fast immer, das ist sein Vertrag. Aber einen Tag nach seiner Performance im Foyer des bröseligen Hotels treffen wir ihn auf der Straße – ohne Brille. Gutmutig-verschmitze Augen leuchten. Friedrich Liechtenstein glaubt an Bad Gastein, er ist oft hier und nicht erst, seit er für seine Auftritte ordentlich Geld verlangen kann. Nun ist er sogar Stargast in der alljährlichen Sommerfrische Kunst, einem Versuch, dem schwindsüchtigen Patienten in den Salzburger Alpen eine sanfte Kur zu verpassen.

Kategorien
Mixed

Die Weisheit der Informierten

Erschienen in der Telepolis v. 07.05.2014
Von Jörg Auf dem Hövel

Große Gruppen entscheiden nicht unbedingt besser

Die „Weisheit der Vielen“ ist spätesten seit dem Erfolg des gleichnamigen Werkes von James Surowiecki ein Paradigma. Die Masse ist klüger als ihre Mitglieder. Kollektive Entscheidungsprozesse, so die Theorie, führen zu besseren Ergebnissen. Das dafür immer wieder zitierte Experiment wurde bereits vor 100 Jahren durchgeführt. Francis Galton ließ auf einem Jahrmarkt das Gewicht eines Ochsen schätzen. Viele Experten tippten zwar gut, der Durchschnittswert kam dem korrekten Ergebnis aber am nächsten. Zwei Wissenschaftler von der Princeton-Universität haben nun mit Hilfe eines mathematischen Modells geprüft, ob die Überlegenheit des Kollektivs immer gilt.

Kategorien
Cognitive Enhancement Mixed Übermensch

10 Jahre Neuro-Manifest

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat ein Manifest für eine runderneuerte Hirnforschung veröffentlicht

Erschienen in der Telepolis v. 19.03.2014
Von Jörg Auf dem Hövel

Das Plädoyer ist eine Reaktion auf die Hegemoniebestrebungen von Teilen der Neurowissenschaft bei der Deutung menschlichen Denkens und Verhaltens. An der Diskussion lassen sich gut die Aufgabenfelder einer zukünftigen Erforschung des menschlichen Geistes umreißen.

Kategorien
Mixed

Impression

Besuch in der Sammlung Falckenberg am 1.3.2014

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Kategorien
Mixed

Texte zur Gesellschaft: Linkliste

Texte zur Gesellschaft

Signal? Rauschen? Die junge Disziplin der Neurowissenschaft kämpft mit statistischen Unzulänglichkeiten. (Telepolis v. 17.04.2013)

To Scan or not to Scan
Frankreich verbietet den Marketing-Gebrauch von Hirnscans, erlaubt aber die Nutzung vor Gericht. (Telepolis v. 12.03.2012)

„Wir kommen um die Systemfrage nicht herum (telepolis v. 25.02.2012)
Interview mit Svenja Flaßpöhler über Leistungsdruck und Selbstverwirklichung in der postindustriellen Arbeitsgesellschaft

Schiffsabgase belasten die Umwelt stark (telepolis v. 02.07.2011)
Container- und Kreuzfahrtschiffe blasen enorme Schadstoffmengen in die Luft. In den Hafenstädten regt sich Widerstand.

Outlet-Center als künstliche Shopping-Dörfer (telepolis v. 05.02.2011)
Bei Neumünster will ein britischer Investor ein Shopping-Dorf mit 100 Läden bauen, bei Soltau ist eine solche Freiluft-Mall schon genehmigt. Die umliegenden Kleinstädte fürchten die Verödung ihrer Ortskerne.

„Meiner Kamera konnte ich alles anvertrauen“ (pdf) (GRAZIA 1/2010)
Kathrin Spielvogel führte eine Video-Tagebuch über ihre Krebserkrankung. Dieses wurde nun für den Grimme-Preis nominiert.

Auf die Bäume gegen das Kraftwerk (telepolis v. 11.01.2010)
In Hamburg besetzt man Parkbäume, um eine Fernwärmetrasse zu verhindern. Aber es geht um mehr als die Rettung der Pflanzen.

Zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung (telepolis v. 21. Dezember 2009)
Interview mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel über das Neuro-Enhancement

Buddhistisches Denken nutzt das Gehirn besser (Externer link)
(Welt am Sonntag v. 31.07.2009)
(Nebenbei bemerkt habe ich den Beitrag so nie geschrieben. Er ist ein Potpourri aus verschiedenen Texten von mir, welche von der Redaktion trotz Bitte um Abstimmung mit mir bruchstückhaft zusammengesetzt und der nun eher suchmaschinenoptimierten als journalistischen Qualitätskriterien entspricht.)

Big Pharma sucht nach Orientierung (telepolis v. 13. August 2008)
Das Blockbuster-Modell für Medikamente ist am Ende

Zehn Jahre Viagra (Welt am Sonntag v. 25. März 2008)
Ein Streifzug durch eine veränderte Welt

Upgrade ins Nirvana (Telepolis v. 21.11.2007)
Robotik, Neuro-Implantate, Hirn-Enhancement, Gentechnik: Wohin führt das?
Einleitung zu einem neuen Heise Blog

Die Telefonzelle (pdf, 1mb) (DU – Zeitschrift für Kultur, Nr. 782)
Beitrag zum Lexikon der verschwindenden Dinge

Die Contenance (pdf, 2mb) (DU – Zeitschrift für Kultur, Nr. 782)
Beitrag zum Lexikon der verschwindenden Dinge

Chinas Gegner (html oder pdf) (dogs 6/2007)
Der Torwart Robert Enke und der Handel mit Hundefell

Der Gedankenleser (Berliner Zeitung v. 24.03.2007)
Interview mit dem Kognitionsforscher John-Dylan Haynes über die Möglichkeit
mittels Kernspintomografien dem Menschen beim Denken zuzusehen

Wucht und Wahrheit in Tüten (Telepolis v. 09.01.2007)
Die Werbeslogans und Verpackungsangaben müssen sich ändern

Das Essen der Zukunft (Telepolis v. 02.01.2007)
„Functional Food“ zeigt die Risiken der Virtualisierung der Ernährung

Das Pokerfieber grassiert (Telepolis v. 18.01.2007)
Wird das Spiel zum Volkssport?

Der Monarch, das Militär, die Demokratie (Telepolis v. 20.09.2006)
Nach dem Putsch in Thailand fragt man wieder einmal König Bhumibol

Kontrolle durch Ritalin?  (Telepolis v. 17.10., 04.11. und 20.11.2006)
Dreiteiler über ADHS, die Geschichte vom Ritalin und was das alles über unsere Gesellschaft aussagt

Kein Land in Sicht  (Telepolis v. 14.09.2006)
Deutschlands Küste wird sich auf den Klimawandel einstellen müssen

Beobachten ohne zu bewerten
Das Hatha-Yoga des Inders Bellur Iyengar in der Praxis

Shoot me!  (HanfBlatt Nr. 104)
Warum Computerspiele eine gute Sache sind – obwohl sie auch abhängig machen können

Der mobile Kunde im Visier  (Telepolis v. 08.12.2005)
Ein Frequenzatlas macht Passanten-Werbung zielgenau

Dann ist ein Mann ein Mann  (HanfBlatt Nr. 101)
Warum wir Männer uns für den Rausch begeistern

Reine Ruhe statt Radau und Rabatz  (Telepolis v. 18.10.2005)
Die EU-Lärmrichtlinie wird die Städte verändern

Nicht lauter als ihr Atmen  (woman v. 30.05.2006))
Welche Musik wirkt im Bett?

Spuren des Protests  (Telepolis v. 5.12.2005)
Ken Gofmann im Gespräch über Gegenkulturen

Warum München die Hauptstadt Deutschlands ist
Ein Gesprächsversuch

Smoke gets in your eyes  (Telepolis v. 30.05.2005)
Industrie-Zigaretten und deren Zusatzstoffe

Der Dalai Lama der Furcht (html oder pdf)  (blond 3/2005)
Über Hunter S. Thompson

Ich© liebe Dich®  (Telepolis v. 1.11.2004)
Werbeslogans und das überquellende Markenregister

Feiner Rohstoff  (HanfBlatt, Okt. 2004)
Zum Todestag des Autoren Jörg Fauser

Privat organisierte Öffentlichkeit?  (Telepolis v. 28.11.2003)
Shooping-Malls und soziales Leben

Die Körperwelten Ausstellung  (HanfBlatt, Jan.2004)
Gunther von Hagens Kabinett

Verführungskünste (html oder pdf)  (Financial Times Deutschland v. 09.01.2004)
Rezension zu Robert Levine

Militante Mittel für den Medaillenspiegel  (Telepolis v. 10.11.2003)
Designer-Drogen und THG

Das Wunder von Lengede  (Berliner Zeitung v. 08.11.2003)
Bei den Dreharbeiten zum SAT1-Film

Showdown zur Glaubwürdigkeit  (Berliner Zeitung v. 2.11.2002)
Mit Container-Alex auf den Azoren

Lob der Übertragung
Die Kunstwerke der Ulrike Willenbrink (Ausstellungskatalog 2003)

Nichts, auch nicht die Wahrheit  (Telepolis v. 29.11.2002)
Dieter Bohlen und sein Lebenswerk

Bergwolf (DIE WELT Kompakt 2007)
Gastronomie-Tip

Favorit Bar (DIE WELT Kompakt 2006)
Gastronomie-Tip

Monofaktur  (DIE WELT Kompakt 2006)
Gastronomie-Tip

Negroni Bar  (DIE WELT Kompakt 2005)
Gastronomie-Tip

Restaurant „Roma“  (Prinz Top Guide Hamburg 2004)
Gastronomie-Tip

Restaurant „Cuore Mio“  (Prinz Top Guide Hamburg 2004)
Gastronomie-Tip

Und draussen knüppelte die Polizei  (HighLife, April 1998)
Die Protestbewegung der 68er, Teil I

Wer zwei mal mit der selben pennt  (HighLife, Juni 1998)
Die Protestbewegung der 68er, Teil II

Ganz Ohr sein  (Hamburger Abendblatt v. 7. Januar 1998)
Die Tomatis Hörkur

Etwas schief ins Leben gebaut  (Hamburger Abendblatt v. 8. Dezember 1999)
Die Petoe-Methode

Zwischen Mode und Tierschutz
Der Pelz steht nach wie vor im Zwielicht

Kategorien
Mixed

Bananenschalen rauchen? High werden?

„DER GROSSE BANANEN-SCHABERNACK“

oder „The Great Banana Hoax“ wurde das erfolgreiche in die Welt setzen eines Gerüchtes genannt, das sich bis heute in gewöhnlich schlecht informierten Kreisen erhalten hat. Die Zeitungsente wurde am 3. März 1967 von der revolutionären Studentenpostille Berkeley Barb im Hippie-San Francisco verbreitet. Sie griff die „Story“ von der Rockband Country Joe and the Fish auf, die damit hausieren ging. Die Jungs hatten gehört, daß die Bananenschale geringe Mengen von Substanzen enthalten solle, die im menschlichen Gehirn als Botenstoffe eine Rolle spielen (aber wie man heute weiß, auch in größerer Menge, gegessen oder geraucht, nicht ins Gehirn gelangen und damit wirksam werden können). Man folgerte nun großzügig, daß sie sich vielleicht irgendwie in psychedelische Drogen verwandeln könnten, weil diese ja so ähnlich aufgebaut seien. Es wurde mit dem Rauchen getrockneter Bananenschalen herumexperimentiert, und man befand sie für irgendwie wirksam. Aber eigentlich war man sowieso ständig breit von LSD und Marijuana, aber egal, man gönnte sich den Spaß, das Zeug sogar auf Konzerten zu verteilen. Allein die Vorstellung von den törnenden Bananen war wohl schon lustig genug. Die spleenige Idee wurde im Barb durch Beiträge untermauert, die die Bananenschale wie die neueste, aber irgendwo auf der Welt auch schon von alten Kulturen gebrauchte Superdroge erscheinen liessen, auf die alles, was Rang und Namen in der Hippie-Protestler-Szene hatte, gerade abfuhr. Selbst der aus dem Jahre 1966 stammende Donovan-Song „Mellow Yellow“ mit seiner „electric banana“-Anspielung schien jetzt eine klare Botschaft zu enthalten: Nächster Schritt – Bananen. Im Grunde wurden Drogen-Hype und spiessige Drogenangst gleichzeitig vorgeführt. Rauschgiftfahnder beim Bespitzeln von Bananenkäufern, während sich die Acidbande ins Fäustchen lacht. Schon zwei Tage später bezweifelte die Mainstream-Presse Wahrheit und E rnsthaftigkeit der Bananen-Meldung, aber in Haight Ashbury waren alle Bananen ausverkauft. Die amerikanische „Food and Drug Administration“-Behörde ließ noch im selben Jahr Bananenschalen auf psychoaktive oder gar psychedelische Inhaltsstoffe testen, ohne Erfolg versteht sich. Doch das Gerücht von den psychedelischen Bananen sollte noch Jahre danach seine Kreise um den Erdball ziehen. Deutsche Vorstadt-Kids auf „Bananadin“ würden sich von „Tunneleffekten“ berichten, so wie sich Hinterwäldler von ihren Erlebnissen mit dem Rauchen von Kuhfladen erzählen. Placebo sei Dank.

Kategorien
Mixed

Jörg Auf dem Hövel, Artikel zur Technik, dem Internet und der elektronischen Kultur – hier nun eher Humor

Unernst

 

Porno 2.0 (pdf, 2,5mb) (blond, Nummer 100, Dezember 2007)

Beste Trompete in der deutschen Blaskapelle (html oder pdf)  (blond, Juli 2002)

Wie mich jede Frau rumkriegt (html oder pdf) (PETRA, 12/2002)

Zur Golfplatz-Einweihung mit Manni Kaltz  (Hanfblatt, November 2003)

Des Apfelmanns knorrige Hände  (ottensen.de, 1/2000)
Auf Einkaufstour in Ottensen, Teil I

Sackjucken am Spritzenplatz  (ottensen.de, 4/2000)
Auf Einkaufstour in Ottensen, Teil II

Asphalt, bitte küsse mich!
Bungee-Sprung vom Hamburger Fernsehturm

Zusammen gekniffene Ärsche
Unentspannt: Die Wellness-Elite im Meridian

Wie man aus dem Kino heraus geführt wird.
Glattgebügelt in einem Kino-Palast.

Der Stuhlgang Brunnen  (ottensen.de, 10/2000)

Altdeutsches Saunieren  (HanfBlatt, Juni 2001)

 

Kategorien
Elektronische Kultur Mixed

Eine Liste zu Artikeln über elektronische Kultur

Technik und elektronische Kultur

Zwischen 1996 und heute veröffentlichte Artikel – eine Auswahl

Die aktuellsten Beiträge sind oft in der telepolis zu finden.

Enhancement mit Statistik
Die Debatte um die Quantified Self-Bewegung und die Selbststeuerung
Telepolis v. 07.08.2012

Die Datenflut erschafft Zombies
In den Zeiten des Data-Minings braucht es keine Psychologie
Telepolis v. 11.05.2011

Wenn Technik Lösungen, aber keine Antworten bietet
Interview mit dem Philosophen Oliver Müller
Telepolis v. 20.08.2010

Neuroimplantate, pharmakologisches Menschendesign und Elitenzucht?
Teil 1

Telepolis v. 11.04.2009

Neuroimplantate, pharmakologisches Menschendesign und Elitenzucht?
Teil 2

Telepolis v. 12.04.2009

Ärztefortbildung auf Pharma-Portalen
Spiegel Online v. 15.10.2008

Interview über das Gedankenlesen
Gedankenlesen.info v. 29.11.2007

Kupfer am Limit: IPTV im Test
telepolis v. 18.12.2006

Wissenschafts-Glasfasernetz bricht alle Rekorde
Computerwoche v. 01.09.2006

Die IT-Infrastruktur des Reservierungsdienstleisters Sabre (html o. pdf)
Computer Zeitung v. 09.10.2006

Interview mit Stefan Keuchel, Google Deutschland
telepolis v. 18.09.2006

Tröpfchenweises Wissen
telepolis v. 06.08.2006

Der Prozess um die Google Buchsuche
telepolis v. 30.06.2006

Was will Web 2.0?
telepolis v. 07.06.2006

Für wen Linux gut ist (html o. pdf)
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 28.02.2006

Spam: Die digitale Plage
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 15.07.2005

SUV-Köpfe in Kampflaune
telepolis v. 15.09.2005

Der spielerische Krieg
telepolis v. 03.09.2005

Architektur und Sicherheit im Zeitalter des Terrorismus
telepolis 20. 08.2005

IT-Architektur für Riesen (III): Google
Computerwoche, 20/2005

IT-Architektur für Riesen (II): Amazon
Computerwoche, 19/2005

IT-Architektur für Riesen (I): Ebay
Computerwoche, 18/2005

Autoren im Datennirvana
DU, Nr. 752, 11/2004

Funkende Etiketten
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 19.10.04

Sinn und Spaß beim Roboterfußball
telepolis v. 23.06.04

RFID-Chips in der Warenwelt
Morgenwelt v. 14.06.04

Container unter GPS-Kontrolle
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 16.09.03

Online-Journalismus im Tal der Tränen
telepolis v. 03.06.03

Webseiten behindertengerecht bauen
telepolis v. 30.01.03

Der gehemmte Cyber-Sozialismus
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 28.01.03

Deep Fritz vs. Vladimir Kramnik
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 08.10.02

Interview mit Rolf Pfeifer, AI-Lab, Zürich
Künstliche Intelligenz, Heft 1/03

Cyber Sozialismus light
Spiegel Online v. 28.05.02

„Als Intelligenz würde ich das noch nicht bezeichnen“
Künstliche Intelligenz, Heft 3/02

Tatsachen über Maschinen, Denkbarkeiten für Menschen
telepolis v. 07.05.02

Interface 5 ohne Publikum
telepolis v. 17.10.00

Open Source und Free Software
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.03.00

Denkmal des Informationszeitalters
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 18.05.99

Nur ein wenig Verschlüsseln ist schwierig
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 17.02.98

Trust Center sollen die Kommunikation sichern
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 10.12.96

Das globale Ohr existiert
Internet World 5/00

Big-Brother Award in Österreich vergeben
Internet World 1/00

Enfopol: Schleichweg zum Euro-Lauschangriff
Internet World 8/99

Ahnungslos den Maulwurf gekauft
Internet World 1/99

NSA und BND schwer auf Draht
Internet World 6/98

Nutzt das organisierte Verbrechen die Verschlüsselung von Nachrichten?
Internet World 3/98

Mit Scientology im Cyberspace
c´t 3/96

Key-Hinterlegung soll den Staat vor Krypto-Mißbrauch schützen
Computer Zeitung v. 2.7.98

Der Computer im Portemonnaie: Smart Cards
Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt v. 28.08.98

Der gehorsame Computer
Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt v. 20.03.98

Vertrauen ist gut, verstecken besser
Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt v. 06.02.98

Den Hackern das Leben erschweren
Business Online 3/98

Aspekte der Sicherheit von E-Mail
Business Online 10/97

Angst vor dem Großen Bruder
Business Online 6/98

Steuern für das Internet?
Business Online 6/98

Music on Demand im Internet
Business Online 7/98

Selbstkontrolle statt Zensur
Internet Online 12/96

 

 

 

 

 

 

 

 

Kategorien
Mixed Tipi Aufbau

Tipi Aufbau Anleitung

Aufbauanleitung für ein klassisches Indianer-Zelt

Die ausführliche Anleitung liegt als Datei im .pdf Format vor.

Klicken Sie hier für die Tipi-Aufbauanleitung (500 KB).

Der folgende Text ist der aus dem PDF, nur ohne Bilder. Das PDF ist vorzuziehen.

Tipi
Aufbauanleitung

Jörg Auf dem Hövel
General Public License 2000
http://www.gnu.org/copyleft/
Oder: Wie Sie ein Indianer-Zelt aufbauen und trotzdem gute Laune bewahren

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort
1. Einleitung
1.1 Warum Wigwam?
1.2 Übersicht über Konstruktion und Aufbau
2. Voraussetzungen
2.1 Tipi-Stangen
2.2 Plane und anderes Zubehör
3. Aufbau
3.1 Der Dreifuss
3.2 Der Rahmen
3.3 Das Cover
3.4 Das Lining
4. Inneneinrichtung
4.1 Feuer
4.2 Ordnung der Dinge
5. Troubleshooting

Vorwort

Anleitungen für den Aufbau oder die Zusammensetzung von komplexen Gerä ten sind häufig schwer verständlich. Nach dem Kauf unseres Tipis waren wir aber doch entsetzt über die mit gelieferte Bedienungsanleitung. Nach einigen fehlgeschlagenen Aufbauversuchen bemerkten wir nicht nur, dass der Aufbau eines Tipis Geduld und Zeit benötigt, sondern das eine besser strukturierte Aufbauanleitung eventuell Wunder wirken könnte. Die folgenden Seiten sind diesem Versuch gewidmet. Wir sind Besitzer eines Tipis der Firma „Nomadenleben“ (www.nomadenleben.de) mit 5.50 Meter Durchmesser. Viele Daten dieser Aufbauanleitung beziehen sich auf ein Tipi dieser Größe, das Prinzip des Aufbaus bleibt aber bei größeren und kleinern Zelten das Gleiche. Vieles des hier Geschriebenen basiert auf dem Klassiker von Reginald & Gladys Laubin: The Indian Tipi. Its history, construction, and use.2. Aufl., University of Oklahoma Press, 1977. (www.ou.edu/oupress).

Viele Zeichnungen und Fotos sind aus dem Buch übernommen und ergänzt worden. Wer sich umfassend über das Wigwam (ja, ich weiß, ich Wigwam ist kein Tipi) informieren will, sei dieses Werk wärmstens empfohlen. Diese Aufbauanleitung unterliegt keinem Copyright. Im Gegenteil, die Weitergabe darf nur unentgeldlich erfolgen. Verbreitung und Verbesserungen sind erwünscht.

Der Autor ist unter joerg@aufdemhoevel.de zu erreichen, eine Online-Version dieses Dokuments steht unter www.aufdemhoevel.de.

Rock on!

Jörg Auf dem Hövel (Sommer 2000, mit Nachträgen im Sommer 2011)

1. Einleitung

1.1 Warum Wigwam? Darum. Am einfachen Aufbau kann es nicht liegen, um gleich mal etwas schlechte Stimmung zu machen, es muss also andere Gründe geben. Zum einen wäre da die Ästhetik: Ein Tipi bietet ein harmonisches Bild mit und in der Natur. Innen ist es kreisförmig. Zum anderen wäre da die opitmale Raumausnutzung. Ein weitere Punkt ist das Feuer im Zelt. Der Mythos von Karl May bis John Wayne spielt garantiert auch eine Rolle. So unähnlich ist die deutsche Landschaft der amerikanischen Prärie zudem nicht.

1.2 Grundlegendes über Konstruktion und Aufbau
Ein Tipi ist ein eiförmiger Konus, die Rückwand steht etwas steiler als die vor dere Seite, an der sich die Tür befindet. Ein Tipi mit 5.50 Durchmesser von vorne bis hinten ist demnach etwas schmaler von Seite zu Seite. Es besteht aus neun Stangen, auf denen die Tipi-Haut liegt und zwei sog. Rauchklappenstangen (s. Kapitel 3.3) von gleicher Länge und Beschaffenheit. Die ersten drei Stangen, der sog. Dreifuss, sind entscheidend für den Aufbau. Dieser Dreifuss muss korrekt stehen, ansonsten passen sich die restlichen Stangen der falschen Grundkonstruktion an (s. Kapitel 3.1). Hier der Tipi-Aufbau im Schnelldurchlauf: Um den Dreifuss korrekt zu errichten wird die spätere Tip-Haut als Schablone benutzt. Die Plane wird auf dem Boden ausgebreitet, drei Stangen darauf gelegt und oben zusammen geknotet. Dann wird der Dreifuss aufgerichtet (s. Kapitel 3.1). Sodann stellt man fünf weitere Stangen in richtiger Reihenfolge in den Dreifuss ein (s. Kapitel 3.2). Eine weitere Stange dient als Hebestange für die Tip-Haut. Um sie wird die Plane gewickelt, das Bündel wird dann in die letzte frei Stelle in die Stangenkonstruktion eingestellt. Dann wird das Cover abwickelt, vorne geschlossen und fertig ist die Laube (s. Kapitel 3.3). Nee, erst kommen noch die beiden Rauchklappenstangen in die Laschen und innen wird das sog. Lining, eine zweite Haut, gespannt. Soweit, so gut, tatsächlich braucht es ungefähr vier bis sechs Versuche bis das Tipi zum ersten Mal formvollendet steht.

2. Voraussetzungen
2.1 Tipi-Stangen
Die Fichte bietet sich an. Für ein Tipi mit einem Durchmesser von 5.50 Meter sollten die Stangen rund sieben Meter lang sein. Diese Länge bringt einige Probleme mit sich: Die Stangen sind schwer zu handeln und der Transport mit dem PKW ist kaum möglich – es sei denn man teilt die Stangen. Aber dazu später mehr. Zunächst gilt es möglichst gerade Stangen zu besorgen: Der örtliche Förster hilft hierbei gerne weiter, in der Försterei gibt es für wenig Geld eine Genehmigung zum Schlagen der elf Bäume. Klug ist es eine Stange mehr zu schlagen, um im Bedarfsfall eine Ersatzstange parat zu haben. An der Basis sollten die Stangen nicht mehr als 10 cm Zentimeter Durchmesser haben. Wir haben unsere Fichten in einem Wald bei Hamburg geschlagen und geschält. Ein professionelles Schälmesser leistete dabei gute Dienste. Ein weiterer Tipp: Die Fichten erst im Frühling schlagen, wenn die Bäume voller Saft sind – die Rinde geht dann erheblich leichter abzulösen. Wichtiger aber noch ist, die Fichten sofort oder am selben Tag zu schälen, ansons ten wird es von Tag zu Tag schwerer die Rinde abzukriegen. Die Spitzen fein auslaufend dran lassen, das sieht besser aus. Die Stangen sollten durchtrocknen, bevor sie zum ersten Mal benutzt werden. Um Tipi-Stangen mit dem Auto transportieren zu können müssen sie in zwei 3.50 Meter lange Teile zersägt werden. Die Schnittstelle haben wir mit einer Kupferrohrkonstruktion versehen, so dass die Stangen recht einfach wieder zusammen gesteckt werden können. Die Stangen müssen auf alle Fälle fest miteinander verbunden werden und dürfen sich an der Schnittstelle nicht durchbiegen. Klug ist es natürlich die Stangen zu nummerieren. Im Internet hat die Firma Tent-Store eine weitere interessante Teilungsmöglichkeit veröffentlich (http://www.tent-store.de), bei der man die Stangen auf einem halben Meter vertikal teilt und mit Schlossschrauben verbindet. Sicherlich lassen sich auch interessante Steckkonstruktionen mit Alu- oder stabilen Kunstoffrohren konstruieren. Optisch ist das vielleicht nicht so der Hit, eine solche Konstruktion dürfte aber leichter zu packen, zu tragen und aufzubauen sein.

2.2 Plane und anderes Zubehör
Das Cover kauft man, es sei denn man möchte es selber nähen. Dazu steht im Buch von Reginald & Gladys Laubin: The Indian Tipi ein Schnittplan. Hier die Liste mit dem nötigen Zubehör. Einiges davon liefern die Hersteller mit dem Cover mit, anderes muss selbst besorgt und gebastelt werden. – Cover (die Tipi-Haut: Vorher Imprägnieren, nie nass einpacken.) – Tür (lappen) – 22 Heringe (entweder aus Holz oder aus Metall. Nicht zu kurz…) – 10 Lacing-Pins (Holznadeln, mit denen das Tipi vorne zusammengahlten wird.) – 14 Meter Ankerseil (rund 1cm Durchmesser. So schön der Hanf auch ist, die Seile sind nur bedingt wetterbeständig. Besser sind Kunstoffseile in neutraler Farbe. Mit diesem Seil wird der Dreifuss zusammen gebunden.) – 20 Meter Lining-Seil (rund 0,5cm Durchmesser. Mit diesem Seil wird die innere zweite Haut angebunden.) – Wimpel nach Wunsch.

3. Aufbau
3.1 Der Dreifuss Ein sonniger Tag sollte locken, wenn das Tipi zum ersten Mal errichtet wird. Es liegt alles bereit: Die 11 Stangen (9 für den Rahemn, zwei als sogenannten Rauchklappenstangen). Zur Klarstellung: Die Aussenhaut des Tipis dient jetzt nur als Schablone für die Ausrichtung und Bindung der ersten Tipi-Stangen – sie wird danach wieder zur Seite gelegt. Das Cover mit der Innenseite nach oben auf den Boden ausbreiten, so dass die Lederetiketten auf dem Boden liegen. Es ist darauf zu achten, dass kein feuchter Dreck oder Erde an die Haut kommt – die Flecken sind nur schwer zu entfernen. Bei drecksträchtigen Boden wirkt eine untergelegte Plastikplane Wunder. Ein Mensch macht sich nun baren Fusses, damit Fussabdrücke auf dem Cover verhindert werden. Drei kräftigte und lange Stangen auf die Plane legen, so wie auf Zeichnung 1. Die unteren Stangenenden ragen nur eine halbe Schlaufenlänge über das Cover hinaus. Die spätere Türstange D zeigt Richtung Osten, wenn möglich, (denn dort geht die Sonne auf) zwischen 9 und zehn Uhr. Sie kommt auf den beiden anderen Stangen (S und N) zum Liegen. Die Türstange D und die anderen Stangen sollten sich ungefähr in Höhe 5.10 Meter überkreuzen (gemessen von der Basis von N oder S aus). Am oberen Ende des Anbindlappens des Covers werden die drei Stangen zusammengebunden und zwar nicht mit den Seilen des Anbindlappens, sondern mit einem Extra- Seil, welches rund 14 Meter lang sein sollte und etwa 1 Zentimeter stark. Der in Zeichnung 1 abgebildete Knoten eignet sich hervorragend. Keine weiteren Knoten, so ist gewährleistet, dass die Stangen später noch leicht verschoben werden können. Der Rest des Seils wird Richtung Basis von N und S geworfen.

Jetzt kann der Dreifuss aufgerichet werden. Dazu zieht ein Mensch am Seil, der andere steht unterm Knoten und hebt an. Die Konstruktion wackelt nun auf den Seilzieher zu – er zieht nur so lange, bis sie fast aufgerichet ist. Zugleich nimmt der zweite, bislang unter dem Knoten stehenden Mensch die von ihm aus rechts liegende Nord-Stange N und schwingt sie mutig aber bedächtig so herum, dass ein Dreifuss entseht (auf Punkt N in der Zeichnung 2). Dieser Mensch achtet darauf, dass sich der Knoten nicht verschiebt. Das geht am besten dann, wenn er frühzeitig Richtung N geht und so den Knoten unter Druck hält. Nun steht das Grundgerüst des Tipis! Die genaue Ausrichtung der Stangen ist bei den ersten Aufbauversuchen der Methode von trial and error unterworfen, ein kleiner Trick hilft aber manchmal weiter: In der Mitte des Dreifuss (unter dem Knoten) lässt sich ein Hering postieren. Von diesem aus misst man den Abstand zu den Stangen. Der Abstand zu den beiden hinteren Stangen (N und S) sollte etwa gleich sein, der zur vorderen Türstange D etwas länger. (R&G Laubin geben in ihrem Buch für ein allerdings grosses Tipi einen Wert von 2.54m bzw 3,27m an.) Ein Wert sollte unbedingt gemessen werden: Fällt man ein Lot von der Stangenkrone aus ist diese 4,45m vom Boden entfernt. Die beiden hineren Stagen stehen etwas steiler als die Türstange.

3.2 Der Rahmen
Die Aussenhaut kann jetzt erst einmal zur Seite gepackt werden. Etwaige Wim pel oder Fähnchen müssen jetzt an die oberern Stangenspitzen angebracht werden. Nun gilt es die anderen Stangen in der korrekten Reihenfolge in den Dreifuss einzustellen um einen Rahmen für das Cover zu bauen. Dazu werden zunächst die beiden vorderen Stangen rechts von der Türstange D eingestellt (also zwischen D und N), wobei eine auf der anderen in der selben Gabelung zum Liegen kommt (s. Foto rechts, auf welchem allerdings eine Stange mehr e i n g e s e t z t ist.) Als letztes wird eine hintere Stange zwischen N und S eingestellt. Warum nur eine Stange? Weil die letzte Stange im Verbund die sogenannten Hebestange L ist, die in ein paar Minuten gegenüber der späteren Tür eingesetzt wird.

Zeichnung 3 zeigt ein Tipi mit 15 statt wie in unserem Fall mit neun Stangen. Das Prinzip der Aufstellung ist aber das Gleiche. Man beachte die gestrichelte Linie für den auf dem Boden liegenden Dreifuss. Es wird deutlich, dass das Tipi keinesfalls rund ist, sondern ein Ei-Form hat. Zudem ist es kein reiner Konus, sondern ein leicht verschobener Konus, dessen Rückwand steiler steht. Die Zeichnung zeigt auch die spätere Ordnung der Dinge im Zelt.

Es ist bald an der Zeit die Aussenhaut des Tipis zu spannen. Aber zunächst gilt es die Stangen zu justieren. Schon jetzt lässt nämlich ungefähr testen und messen wie das Tipi geometrisch konstruiert ist. Also raus den Zollstock und nachmessen (s. Zeichnung 4): Der Durchmesser von vorne (Tür) nach hinten beträgt 5.50m. Der Durchmesser von Seite zu Seite etwa 5.0m. Die Höhe vom Boden zum Stangenkrone 4.45m. Die Höhe von der Türbasis bis zum Stangenkrone 5.50m. Die Höhe von der hinteren Hebestange L bis zum Stangenkrone 4.50m. Stimmen die Werte? Schön. Wenn nicht: Trotzdem weitermachen und ausprobieren. Oft sind die Tipis doch nicht eiförmig, sonder recht rund. Dann verschieben sich eh alle Werte.

Eine Zwischenbilanz zeigt acht Stangen in Position und drei in Reserve. Eine davon wird gleich als Hebestange L für das Cover Verwendung finden, die beiden anderen sind die sogenannten Rauchklappenstangen. Aber dazu später mehr. Das lange Dreifuss-Knoten Seil liegt auf dem Boden und will aufgenommen werden. Nun muss ein Mensch wandern – und zwar viermal rund ums Gehege. Er oder sie startet bei der Südstange S und geht in Uhrzeigerrichtung (oder mit der Sonne…). Immer wieder muss das Seil nun straff gezogen werden und viermal muss das Gehege umrundet werden. Der Mensch endet bei der Nordstange N und befestigt das Seil mit einem starken Hering nahe der Mitte des Tipis im Boden.

3.3 Das Cover

Der Rahmen steht und wartet auf die Aussenhaut. Dazu wird das Cover wieder ausgebreitet (die Leder-Etiketten nach oben). Dann wird die Hebestange L darauf gelegt und zwar einfach so wie vorhin die Nord- und Südstangen. Das Cover muss jetzt schön stramm gezogen werden. Dann wird kontrolliert, ob die Basis der Hebestange unten wiederum eine halbe Schlaufenlänge rausragt. Gut. Nun den Anbindelappen mit seinen beiden angenähten Seilen an der Stange festbinden. Die Seile sind lang genug um die Stange mehrmals zu umschlingen. Die Verbindung muss sehr fest sein, damit die Plane später nicht runter rutscht. Das Cover nun zur Mitte zusammen falten und mit den rumfliegenden Rauchklappenbändern auch im mittleren und unteren Bereich an der Stange festbinden. Die Hebestange kann nun angehoben werden -das Bündel ist recht schwer, hier sind (mindestens) vier Arme gefragt- und in die verbleibende Lücke am hineren Teil des Tipis gegenüber der späteren Tür in die Stangenkrone eingesetzt werden. Super. Das Geschenk kann jetzt wieder ausgepackt werden. Es sollte kein Problem bereiten, die Plane nun von beiden Seiten bis nach vorne zu ziehen und zwischen Türstange D und Stange Nr.1f (s. Zeichnung 3) zu landen. Nun die Plane vorne mit dem Hilfsband zusammen binden und mit den kleinen Holz-Stöcken (Lacing Pins) zusammen stecken. Erst die oberen Pins. Das Cover sollte momentan noch so locker aufliegen, das das Binden und Stekken kein Problem bereitet.

Jetzt werden die neun Stangen von innen gegen die Aussenhaut geschoben und so langsam ergibt sich die charakteristische Ei-Form. Nicht zu weit schieben, sonst lässt sich das Cover nicht auf dem Boden befestigen. Selbst jetzt noch hat das Tipi Falten und diese werden auch erst durch das Setzen der Heringe geglättet. Und zwar so: Die Heringe werden in die Schlaufe eingeführt und gedreht. Dadurch halten sie in den Schlingen. Dann rein mit den lütten Lachsen in die Erde. Fange an der Tür an und arbeite dich bis zum hinteren Teil vor. Die Haut berührt den Boden nicht! Es entsteht vielmehr eine kleine Lücke zwischen Boden und Haut, durch die der Wind dir angenehm die Nieren verkühlt. Ne, ne, innen wird ja noch das Innenzelt installiert und somit entsteht ein funktioneller Kamineffekt. Wenn alle Heringe stecken, werden wiederum die Stangen von innen gegen die Haut geschoben. Dazu muss eventuell das Ankerseil gelöst werden. Jetzt sollten keine Falten mehr in der Aussenhaut existieren… Wenn doch: Kapitel 5. Troubleshooting. Die ersten Male ist es ein schweres Unterfangen das Tipi korrekt aufzubauen. Viele Dinge spielen eine Rolle: Der Durchmesser der Stangen, das Material, die Exaktheit der Ausführung. Es hilft nur Erfahrung! Egal wie exakt man gearbeitet hat, oft ist die Türstange zu lang. Die Indianer hatten kein spirituelles Problem damit, die Stange dann einzugraben (oder sogar abzuschneiden…). Falten enstehen oft dann, wenn die Stangen zu weit gespreitzt sind. Hier hilft es manchmal die beiden hinteren Stangen ein wenig Richtung Mitte zu schieben. Zum Abschluss setzt man einen etwa zwei Meter langen Stock vor die Tür um die langen Rauchklappenbänder daran zu befestigen (s. Zeichnung 6). Jetzt steht das Tipi und die Inneneinrichtung (Sofa, Fernseher, WC usw.) kann geholt werden. Geschicklichkeit ist jetzt für die Einführung der beiden Rauchklappenstangen gefordert. Diese sollten an der Spitze nicht zu scharfkantig sein, damit sie die Taschen in denen sie stecken nicht zerstören. Die Rauchklappenstangen werden hinter dem Tipi nahe seiner Mitte so postiert, dass sie gut auf dem Boden stehen und die Rauchklappen offen stehen (s. Zeichnung 6).

3.4. Das Lining

Ja, ja, das Lining. So eine Art Innenzelt ist das. Dreiteilig in unserem Fall. Es schützt vor Wind und Getier, die beiden sonst gerne den Weg unter der Tipiaussenhaut hindurch nehmen. Zudem garantiert es den Kamin-Effekt, der den Rauch sicher abziehen lässt. Ein langes Seil wird das Lining halten. Es sollte rund 20 Meter lang sein und 0.5cm stark. Zunächst hebt man das Lining hoch und testet in welcher Höhe das Halteseil befestigt werden muss. Der grüne Kunststoffrand des Linings kommt auf dem Boden zum Liegen – so dass später der Teppich oder sonstwas darauf gelegt werden kann. Von der Hebestange L aus wird das Seil nun rechts herum um jede Stange gelegt. Wichtig: Es muss vor den Stangen längs laufen, nicht zwischen Stange und Plane. Grund: Es soll der maximale Abstand zwischen Lining und Aussenhaut gewährleistet werden. Am Ende des Rundgangs landet man wieder bei der Hebestange L. Zunächst werden die beiden kleineren Linings links beziehungsweise rechts der Tür aufgehängt, dann erst das größere hintere Lining. Mit kleinen Bändern und den Schlaufen am Lining befestigt man das Lining am Seil. Um die Form des Tipis weiter konisch zu halten und eine optimale Platznutzung zu gewährleisten, wird das Lining auch unten so nah an die Zeltwand gebracht wie möglich – dabei wird natürlich auf den gleichmässigen Abstand geachtet, wie er zwischen Zeltstange und Lining existiert. Endgültig tricky wird es beim Einsatz von zwei kleinen Stöckchen, welche zwischen Stange und Linging-Seil geschoben werden. Die neben stehende Zeichnung zeigt diesen Trick, welcher das Ablaufen des Regenwassers hinter das Lining garantiert.

4. Inneneinrichtung
4.1 Feuer

Einer der großen Vorteile des Tipis ist das Feu er, welches man im Zelt entfachen kann und im Herbst und Winter das Zelt und seine Bewohner wärmt. Ein kleines Feuer reicht vollkommen aus. Ein zu großes Feuer verbaucht nicht nur viel Holz, es ist zudem gefährlich. Die Feuerstelle befindet sich unter dem Rauchabzugsloch im vorderen Teil des Tipis (siehe Zeichnung 3). Es kann einfach auf dem Boden, aber auch in einer Metallschale brennen. Schön ist es natürlich, wenn Steine das Feuer umrahmen. Das Feuer braucht nicht unbedingt die ganze Nacht brennen um das Tipi warm zu halten. Recht nett ist es, wenn man sich abends ein paar Stöckchen neben das Bett legt – diese braucht man dann morgens nur ins Feuer werfen und es kurz anblasen. Räuchern mit frischem Tannengrün imprägniert das Cover, Weihrauch und andere Kräuter vertreiben Gemück und andere Plage-Geister. Feuerholz Das Feuerholz sollte, wenn man das Tipi betritt, links von der Tür gestapelt werden. Es sollte trocken und gut abgelagert sein. Hartholz eignet sich am besten, während immergrüne Hölzer zu Funkenflug neigen. Ahorn und Esche sind beispielsweise Klasse. Um das Feuer am Laufen zu halten eignen sich Kerzenstumpen und Fett jeder Art recht gut.

5. Troubleshooting
Erste Regel: Geduld. Es braucht Erfahrung beim Aufbau eines Tipis. Als Richtwert gilt, dass das Wigwam vier bis sechs Mal aufgebaut werden muss, bevor es gut steht. Das ist zwar für uns moderne Funktionsfanatiker ein langer Zeitraum, aber viel Zeit sollte man sich für das Tipi und das Wohnen in ihm immer einplanen. Zur Beruhigung: Grosstadtindianer und andere Freunde der Sonne schaffen den Aufbau von Dreifuss und Rahmen in fünf Minuten, die Montage der Aussenhaut braucht bei ihnen zwanzig Minuten. Lining und die Schaffung urdeutsche Gemütlichkeit brauchen etwas länger. Steht das Zelt einmal korrekt, dann sollte man beim Abbau die Lage des Dreifussknotens markieren. (Bei uns sind das kleine Einkerbungen in den Stangen 12, 4 und 6 (Türstange)). Auch die breit und den genauen Durchmesser sollte man aufnehmen. Dazu misst man von der Mitte des Tipis aus mit einem Seil und setzt Knoten an die zwei Stellen (Länge, Breite), wo das Seil an die Tipi-Stangen reicht. Das leistet bei einem erneuten Aufbaus des Tipis gute Dienste. Falten Falten sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern belasten auch das Material und können zu Feuchtigkeit im Zelt führen. Falten enstehen oft dann, wenn die Stangen zu weit gespreitzt sind. Hier hilft es manchmal die beiden hinteren Stangen ein wenig Richtung Mitte zu schieben. Grundsätzliche Fehler entstehen durch den falschen Aufbau des Dreifusses. Ist dieser zu hoch gebunden bekommt man die Falten evtl. noch entfernt, das Cover ist aber zu hoch und erreicht den Boden nicht. Ist der Dreifuss dagegen zu niedrig gebaut, liegt die Plane auf dem Boden. Auch nicht im Sinne des Erfinders. Ergo: Das Dreifuss muss stimmen und das bedeutet maximal fünf Zentimeter Spielraum bei der Ausrichtung der Stangenkrone.