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Cannabis Drogenpolitik

Legal – aber wie?

HanfBlatt Nr.80, Nov./Dez. 2003

Klar, legal! Aber wie?

Wie würde die Cannabis-Szene die Praxis der Legalisierung von Cannabis gestalten?

Zunächst einmal: „Legalisierung“ ist ein typisches Schlagwort, geeignet Verwirrung zu stiften. Letzlich geht es darum, welche Regulierungen für den Erwerb und Konsum einer Droge, in diesem Fall Cannabis, bestehen. Denkt man sich die Drogenpolitik als ein Spektrum, dann hockt am einen Ende die strikte, immer strafbewehrte Prohibition, am anderen Ende der gänzlich freie Markt. Wie könnte eine Legalisierung des Hanfs praktisch aussehen? Welche Modelle schlummern hierzu in den Schubladen der Ämter, welche Theorien haben die Wissenschaftler? Wichtiger aber noch ist, wie die Cannabis-Szene die Freigabe der pflanzlichen Produkte umsetzen würde. Was sagt der Otto-Normal-Kiffer, was der Dealer, was die Homegrowerin, was der Head-Shop-Besitzer? Ein Lauschangriff ins Herz einer bekifften Republik.

Hört man sich nun in der Szene um, so existieren recht moderate Töne ob der Realisierung der Legalisierung. Nur schrittweise, so meist die Annahme, sei zu erreichen, dass Cannabis aus dem Betäubungsmittelgesetz genommen wird. Zunächst sei daher in einem ersten Schritt der Konsums und der Besitz kleiner Mengen für den eigenen Bedarf zu entkriminalisieren. Aber was faällt noch unter Eigenbedarf? Michael, 19-jähriger Gelegenheitskiffer aus Bochum, meint: „Egal, wie man sich hier genau entscheidet, dem Richter eine Wochenration von 500 Gramm verklickern zu wollen, das dürfte schwierig werden.“

An dieser Stelle stellt sich eine Anschlussfrage, auf welche selbst unsere vielzitierten holländischen Nachbarn keine Antwort gefunden haben: Wo kommt das Zeug her? Die niederländische Hanfpolitik regelt zwar den Verkauf im Laden – hier kann jede Volljährige ihr fünf Gramm Beutelchen Marrok erstehen – was aber am Lieferanteneingang abgeht, das will keiner so recht wissen. Cannabis-Händler und Produzenten werden nach wie vor von der Polizei verfolgt. So eine Rechtspolitik nennt man „inkonsistent“ und eine solche ist im braven Deutschland nicht zu machen. Sebastian, 30, Miteigentümer eines Grow-Shops in Hamburg, sagt deshalb: „Der Markt in Holland ist kein peaciges Zuckerschlecken. Es gibt Revierkämpfe, Repressionen und Menschenopfer im Zusammenhang mit dem Handel mit Cannabis. Es muss in Deutschland also darum gehen, den gesamten Schwarzmarkt aufzulösen.“

Konservative Puritaner schlagen noch immer die Hände über dem Kopf zusammen, klügere Menschen ahnen es dagegen schon lange: „Ohne die Legalisierung des Anbaus, des Handels und des Konsums von Cannabis innerhalb bestimmter staatlich kontrollierter Rahmenbedingungen ist ein drogenpolitischer Neubeginn nicht möglich.” So schreibt der Drogenexperte Günther Amendt, 63, in seinem Buch “Die Droge, Der Staat, Der Tod”.

Wenn überhaupt, dann scheint für die verantwortlichen Schlaumeier in Berlin nur eine kontrollierte Marktregulierung denkbar, die zwei Bereiche berücksichtig: Gesundheits- und Jugendschutz. In einem zweiten Schritt könnte daher Cannabis ins Lebensmittelrecht eingeordnet werden. Dieses Recht stellt Cannabis dem Alkohol und dem Tabak gleich, was freilich auch beinhaltet, die Pflanze legal herzustellen und damit zu handeln. Dabei gilt es zunächst zwei Fallstricke zu umgehen.

Es ist zum einen unredlich zu behaupten, dass der Haschisch- und Marihuana-Konsum bei einer Freigabe nicht ansteigen würde. Dies kann keiner so genau wissen. Die Erfahrungen in Holland aber haben gezeigt, dass der Konsum trotz freier Verfügbarkeit nicht angestiegen ist. Autoren wie Amendt gehen davon aus, dass bei einer Freigabe der Gebrauch zunächst ansteigen, später aber wieder abflachen wird, wenn das „verdeckte Nachfragepotential erst einmal abgeschöpft ist“. Gewarnt werden muss auch vor der falschen Hoffnung, die Legalisierung könne den Missbrauch von Hanf vollständig verhindern. Immer wird ein bestimmter Anteil von Menschen den Cannabiskonsum in falsche Bahnen lenken. Vor diesem Hintergrund lassen sich ehrliche Überlegungen über die Praxis der Legalisierung anstellen.

Aus Sicht vieler Kiffer und anderer Experten ist der dritte Schritt den Anbau für den Eigenbedarf zu ermöglichen, wobei sich wieder die Frage der Grenzziehung stellt. Veteranen wie Hans-Georg Behr, Jahrgang 1937, schlagen ein auf fünf Jahre begrenztes Gesetz vor, welches den Anbau von bis zu 50 Hanfpflanzen erlaubt. Bei mehr als 50 Pflanzen wären 7,50 Euro pro Pflanze steuerlich abzuführen. „50 Pflanzen? Damit würde ich schon zufrieden sein“, sagt Lars, Home-Grower in Hannover.

Ein Teil von Wissenschaftler, aber auch der praxisorientierten Kiffer- und Grower-Szene setzt auf das staatliche Monopol für den Hanfvertriebe. Dies verwundert schon, ist es doch dieser Staat, der die Konsumenten nach wie vor mit Strafen belegt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Eine nationale, noch zu gründende Institution könnte die Einfuhr von Gras und Hasch überwachen. Unter Umständen könnte so bereits eine Kontrolle des Anbaus (auch unter ökologischen Gesichtspunkten) in den Rohstoffländern gewährleistet werden. In den Händen dieser Behörde würde auch die Vergabe von Lizenzen zur pharmazeutischen Herstellung von Endprodukten liegen.

Damit ist man beim einem weiteren Vorteil staatlicher Aufsicht: Der Qualitätskontrolle. Schon heute gehört Duft- und Kristallspray zum Inventar einiger skrupeloser Homegrower in Deutschland. Eine Tendenz, die sich bei einer Freigabe des Anbaus wohl noch verstärken würde. Nebenbei bemerkt kann auch hier Holland kaum Vorbild für Deutschland sein. Sebastian vom Grow-Shop: „Die Anbaumethoden werden dort keineswegs vernünftig kontrolliert, die eingesetzten Mittel sind zudem oft gesundheitsschädlich.“ Zunächst einmal muss allen Beteiligten deutlich werden, dass hier keine Rosen, sondern eben ein Lebensmittel gezüchtet wird. Die letzten Lebensmittel-Skandale zeigen die Anfälligkeit der Branche für den unsachgemäßen Einsatz von Chemikalien. Worüber man sich dann aber im klaren sein muss: Ein starkes Kontrollnetz kann nur funktionieren, wenn dahinter ein fetter Behördenapparat agiert.

Ob das wiederum sinnig ist wird von einer anderen Fraktion der Kiffer-Szene angezweifelt. Mehr Staat, so diese Ansicht, dass bedeutet auch mehr Steuern und – fast noch schlimmer – die Gefahr, dass der Staat seiner ewig gärenden Kontrollsucht erliegt. Eine Minimalforderung ist daher – und da sind sich wiederum alle einig – das die Gelder aus Cannabis-Steuern zweckgebunden eingesetzt werden. Alle Einnahmen aus der THC-Besteuerung müssten dann der Rauschkunde-Information und Drogenhilfe zufließen.

Bei aller Vorfreude darf man ruhig über die Nachteile des legalen Hanfs mutmaßen. Es ist nämlich zu befürchten, dass die Tabakkonzerne hier den großen Euro wittern und den Markt mit billigen, qualitativ minderwertigen Joints überschwemmen werden. Wissenschaftler wie Jonathan Ott, Verfasser von „Pharmacotheon“, befürchten bei der Legalisierung von Cannabis eine ähnliche Entwicklung wie beim Tabak: „Legalisiert man Cannabis, würden die großen Tabak-Konzerne den Markt beherrschen. In alten Zeiten war Tabak eine sehr potente, visionäre Droge, später wurde es zu einem Laster: Gerade gut genug um Menschen zu verletzten, aber nicht high zu machen.“

Für Aktivisten und Politiker muss es also darum gehen, dass sich eher eine ausgeprägte Genusskultur wie beim Wein entwickelt, die ihr Heil abseits von industrieller Massenfertigung sucht. Auf der anderen Seite muss sich für die Produzenten die Herstellung von Feinheiten für gehobene Ansprüche lohnen. Ohne hier den Alkohol in die Ecke der dumpfen Bedröhnung stellen zu wollen, ist der Cannabisrausch gleichwohl subtiler und enorm von der Qualität des Produkts abhängig. Es wird immer eine Schar liebevoller Heger und Pfleger geben, die ihren Pflanzen Liebe und Respekt zollen, zugleich werden minderwertige Massenprodukte existierten, die auch aus ökologischen Gründen kräftig anzuprangern sind. Wer preiswerte Ware haben will, der wird auch in Zukunft bei Lidl einkaufen, wer Wert auf Güte legt, der wird in den Fachhandel wandern.

Dies schlägt den Bogen zu dem bewussten Umgang mit diesen Produkten. Wer sich über Sorte, Anbaugebiet, Lage, Erntetechniken, Weiterverarbeitung und Lagerung informiert, der hat schon einen enorm wichtigen Schritt beim Umgang mit einer Droge vollzogen. Man pfeift sich eben nicht irgendeinen Scheiß rein, nur weil es knallt, sondern sucht geflissentlich den gepflegten, kultivierten Rausch. Dies ist letztlich die beste Voraussetzung der vielbeschworenen „Prävention“, die man sich vorstellen kann. Wenn dann noch der Genuss in sozial gefestigten Mustern, eben mit Freunden zusammen, praktiziert wird, dann wird die Chance auf Drogenmissbrauch erheblich minimiert.

Zu einer vernünftigen Aufklärung gehört unbedingt auch der Beipackzettel, der über die Anwendung, Wirkungsdauer, Nebenwirkungen und Kontraindikationen aufklärt. Hier könnte mit wenig Aufwand viel Wirkung erzielt werden.

Zugleich müsste Aufklärung in mehreren Bereichen etabliert werden. In den Familien, den Kindergärten, den Schulen, in der Öffentlichkeit überhaupt muss Cannabis den Menschen wieder näher gebracht werden. Sebastian von Grow-Shop hat die Erfahrung gemacht, dass dies gut über den Anbau funktionieren kann. „Die Eltern begrüßen es eher, wenn der Sohn oder die Tochter mit einer lebenden Pflanze rumhantiert. Da kommt Verständnis auf.“ Denn zum einen, so Sebastian, sind die Kinder aktiv, zum anderen hätten die Eltern das Gefühl größerer Kontrollmöglichkeiten, weil das Kraut in Reichweite wächst. Das sei ihnen lieber, als wenn die Kinder das aus dem Coffee-Shop holen, wo keiner genau weiß, was da drin ist.

Um keine neue Doppelmoral zu etablieren, muss das Informationsmanagement über den Rauschhanf an einer weiteren, entscheidenden Stelle reformiert werden: Es geht einfach nicht an, dass sogenannte Erzieher, Dozenten und Professoren sich als Lehrmeister über Substanzen aufschwingen, die sie nie in ihrem Leben probiert haben. Um jungen Menschen einen sinnstiftenden Gebrauch zu vermitteln, muss der „Lehrer“ einen profunder Erfahrungsschatz mitbringen. Stichwort: Glaubwürdigkeit. Oder bringt man jemanden das Fahrrad fahren durch physikalische Formeln zur Beschreibung der Zentrifugal- und Pedalkraft bei?

Wann darf denn nun eine Heranwachsende mit dem Bong anfangen? Hört man sich in dieser Frage um, so herrscht mittlerweile selbst bei den Hardcore-Befürwortern des Hanfs die Einsicht vor, dass ein zu früher und vor allem zu exzessiver Konsum die persönliche Entwicklung stoppen kann. Kurz gesagt, es traut sich kaum jemand, die Abgabe von Cannabis an unter 16-jährige zu fordern. Der Jugendschutz müsste –so die weiter Meinung- von einem Werbeverbot für Cannabis und dessen Produkte begleitet sein.

Bleibt als letzter strittiger Punkt die Diskussion um die Abgabeorte für das göttliche Ambrosia. Im legendären Apotheken-Modell, das die Gesundheitsministerin von Schleswig-Holstein, Heide Moser, 1997 der erstaunten Öffentlichkeit vorstellte, sollte der Stoff aus dem die Träume sind von Apothekern verteilt werden. Der Gag: Bis 1958 war Cannabis tatsächlich als Arznei in deutschen Apotheken erhältlich. Heute widerstrebt es den Apothekern gründlich, dieses Mittel unters Volk zu bringen – die Apothekerverbände wehren seit Jahren jeden Vorstoß in diese Richtung ab. Auch sonst bleiben viele Fragen offen: Ist Cannabis sodann verschreibungspflichtig? Muss sich der Konsument registrieren lassen? Und warum überhaupt Apotheken? Kurzum: Dem gesamten Ansatz haftet ein etwas akademischer Duft an.

Die meisten Konsumenten sprechen sich daher für ein qualitativ wesentlich aufgebessertes Coffee-Shop-Modell aus. Dazu gehört ihrer Meinung nach eine entsprechende Ausbildung der Verkäufer und die angesprochene Regelung der Anlieferung. Lizenzierte Abgabeorte bedeuten immer auch: Lagerung größerer Mengen und daher Belieferung durch Großproduzenten. Logisch: Dieser Ansatz ist nicht durchzuhalten, wenn nur der Anbau zum Eigenbedarf erlaubt ist. Theoretisch vielleicht noch denkbar, dürfte den Machern in Berlin der Arsch auf Grundeis gehen, wenn sie an die Horden von Kapitalismusverweigerern denken, die sich in solchen Schuppen drängeln würden. Aber da müssten sie durch, die Damen und Herren.

Es ist zu vermuten, dass die Konzessionen für die Eröffnung eines Coffee-Shops (zunächst) heiß begehrt sein werden. Anbieten würden sich die Umfunktionalisierung der bereits bestehenden Head- und Grow-Shops, denn die Menschen hier bringen ihre Drogen-Vorbildung mitein. Aber wann erhält jemand so eine Konzession? Nun, immer dann, wenn eine Eignungs-Prüfung bestanden wird. Folgendes Planspiel ist denkbar: Das zuständige Gesundheitsamt bittet zum führerscheinähnlichen Wissens-Check. Hier muss die Bewerberin beweisen, dass sie THC von TEE unterscheiden kann, den Beipackzettel verstanden hat und ein umfangreiches Wissen über den Hanf und seine Effekte in sich trägt. Diskutierbar ist auch, dass die Konzession nur für ein Geschäft gilt. In jedem Coffee-Shop muss zu jeder Zeit eine amtlich abgesegnete Verkäuferin zugegen sein, ansonsten darf kein Cannabis über die Theke gehen.

Ein so geschnürtes Paket könnte die positiven Potentiale des Hanfs fördern und Gefahren des Konsums mindern, und zu guter Letzt noch die Hoffnung von Henning Schmidt-Semisch, Mitarbeiter am Institut für Drogenforschung der Universität Bremen, bestätigen. Er ahnt nämlich, dass  die Legalisierung dem Staat selbst nicht nur aus steuerlichen Gründen nützen würden, sondern auch, „weil sie zu einer Erhöhung der Glaubwürdigkeit staatlicher Drogenpolitik führt“. In diesem Sinne: Rock On!

 

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Buch: Abenteuer Künstliche Intelligenz Bücher

Chessbase Rezension Jörg Auf dem Hövel Abenteuer Künstliche Intelligenz

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Schwarze Schuhe, weiße Socken

Wäre „Abenteuer Künstliche Intelligenz“ von Jörg Auf dem Hövel kein Buch, sondern ein Film, so wäre es wohl ein Roadmovie. Der Autor hat sich auf eine Reise in die Welt der „Künstlichen Intelligenz“ eingelassen und dabei eine Reihe von Personen besucht, die sich mit ganz verschiedenen Dingen befassen, aber alle mit dem Thema zu tun haben. So nebenbei reflektiert der Erzähler über Geschichte und Philosophie der maschinellen Intelligenz, ohne historisch oder philosophisch zu werden, eher literarisch. Wie gut dieses Buch ist, sieht man gleich daran, dass die erste Station der Reise ein Hamburger Hersteller für Schachsoftware ist, wie aufmerksam der Autor, daran, dass er unter anderem bemerkte, dass dort etwas mit den Schuhen und Socken nicht stimmte.

„ChessBase hortet heute knapp 2 Millionen historische Partien in seiner Datenbank. Data Mining ist hier das Stichwort, aus riesigen Datenmanegen werden gesuchte Inhalte gefunden und verknüpft. … In dem Bürokomplex sieht es eher aus wie in einer Spedition als in der Schmiede des besten Schachprogramms der Welt. Keine Pflanzen, die Kaffeemaschine setzt Flecken an. Industrielle Auslegeware in Mausgrau, und ich bin dankbar, dass dieser Schuppen so wenig mit den Cyber-Start-ups der Rush-Ära gemein hat. Direkt ans Büro angeschlossen sind Lager und Poststelle, im Lager packt eine Frau Kartons. Die meisten scheinen hier schon Jahre zu arbeiten. Friedel stellt seine Mitarbeiter vor. Sein Kompagnon Wüllenweber, ein Zwei-Meter-Schlacks, sieht aus wie alle anderen hier. Typische Nerds mit ihren notorischen Absagen an modische Feinheiten. Intelligente Gesichter, man grüßt schüchtern, aber freundlich. Friedel selbst trägt weiße Tennissocken zu den schwarzen Straßenschuhen…“

Schach als Prüfstein der so genannten Künstlichen Intelligenz, ein Begriff, der nicht nur aber vor allem Computer und Roboter meint, ist der Ausgangspunkt der Reise. Sind Computer intelligent, wenn sie besser als der beste Mensch Schach spielen, ist eine zentrale Frage. Frederic Friedel und Matthias Wüllenweber, die ersten Gesprächspartner auf der Reise des Autors erklären, wie Schachprogramme funktionieren und warum sie nicht intelligent sind, obwohl sie so gut Schach spielen wie die besten Menschen. Vom Schach spielenden Computer ist man schnell bei Alan Turing. Er hat beides erfunden, nicht Schach, aber den Computer und noch vorher das erste Schachprogramm. Seine „Turingmaschine“, 1936 erstmals von ihm beschrieben, ist die Idee des Computers. 1941 baute Konrad Zuse seine erste Z3, 1944 wird in den USA der „Mark I“ gebaut, eine Rechenmaschine mit 3304 Relais. 1946 folgt ENIAC. Turing baut in Bletchley Park seine „Bombas“, mit denen er die Entzifferung der deutschen Chiffriermaschine Enigma automatisiert. Unabhängig von Turing entwickelt auch Claude Shannon die Idee einer Schach spielenden Maschine. Dies und mehr erfährt der Leser, wenn Jörg Auf der Hövel zwischen den Stationen seiner Reise die Geschichte der „Künstlichen Intelligenz leichtfüßig über die Seiten fließen lässt und sich auf Spurensuche begibt: Bei Leibnitz, E.T.A Hoffmann, Asimov oder Marvin Minsky. Auch Kurioses gibt es zu berichten, zum Beispiel, dass ein Roboter es deshalb nicht schaffte, einen Turm zu bauen konnte, weil er immer oben anfangen wollte. Macht Spaß zu Lesen!

Jörg Auf dem Hövel: Abenteuer Künstliche Intelligenz,
discorsi ISBN 3-9807330-4-1, 14 Euro

Aus den Chessbase News

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Buch: Abenteuer Künstliche Intelligenz Bücher Künstliche Intelligenz

Mac Profiler Rezension von Jörg Auf dem Hövel: Abenteuer Künstliche Intelligenz

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FACHLITERATUR

Künstliche Intelligenz

>> Auf eine ganz besondere Reise nimmt der Publizist und Geisteswissenschaftler Jörg Auf dem Hövel seine Leser mit, die grobe Himmelsrichtung ist „Künstliche Intelligenz“. Ein Computerbuch sollte man jedoch nicht erwarten. Das Thema Computer umkreist der Autor eher sehr weiträumig anhand von Anekdoten, Paradoxiene und philosophischer Betrachtungen über künstliche Intelligenz. Auch wenn er die Geschichte der künstlichen Intelligenz beschreibt, in Forschungslabors schaut oder in die Zukunft intelligenter Automaten blickt, ist der geisteswissenschaftliche Blickwinkel des Autors nicht zu übersehen.
Ein intelligentes und ein bisschen verrücktes Buch, das um ein paar Ecken zu verblüffenden Perspektiven auf den Computer verhilft. (il)

Mac Profiler 12/2002

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Rezensionen

Rezension Jürgen Wolsch – Drogen. Ein Wissenscomic

HanfBlatt Nr. 109

Ein Gewissenscomic

Der Chemie- und Biologielehrer Jürgen Wolsch unternimmt den bemerkenswerten Versuch, die Wirkung allerlei Drogen in einem Comic zu erklären. Neben Alkohol und Tabak geht er Cannabis, die Amphetamine, Ecstasy, Kokain und Heroin an. Macht er das gut? Ja und Nein. Ja, weil Wolsch die physiologischen Hintergründe und Wirkmechanismen der einzelnen Drogen probat und akribisch bis hinunter auf die Ebene der Neurotransmitter beschreibt. Der naturwissenschaftliche Bildung des Autors wurde auf 150 Seiten komprimiert, auf denen ein Strichmännchen sich mit den verschiedensten Substanzen rumschlagen müssen. Künstlerisch wertvoll ist das nicht, darum geht es Wolsch aber auch gar nicht: die Männchen sollen primär den Text illustrieren und erläutern und eher sekundär als humorige Leitfiguren durch das Buch führen. Die Info-Grafiken wiegen für das Werk viel mehr und stehen im Vordergrund.

Leider führt Wolsch den naturwissenschaftliche Ansatz zu weit. Sicher haben Drogen verallgemeinerbare Wirkmechanismen, aber ihre Effekte hängen halt sehr von der psychischen Verfasstheit des Konsumenten ab. Menschen sind halt keine Maschinen, die nach determinierten Regeln funktionieren. Wenn Wolsch also beispielsweise das „Amotivationssyndrom“ bei Cannabis-Langzeitkonsum zu beschreiben versucht, suggeriert er, dass jedermann und jede Frau bei regelmäßigem (einmal die Woche?) Cannabis-Konsum eine „Gleichgültigkeit gegen das soziale Umfeld und die Anforderungen des Alltags“ herausbildet. Aber es lassen sich viele Gegenbeispiele finden, denn es gibt tausende von 18-Jährigen, die am Wochenende zwei Joints durchziehen und am Montag ihren Mann am Ausbildungsplatz stehen. Sicher ist doch nur: Mit Cannabis ist es nicht anders wie mit anderen, stoffungebundenen Substanzen auch: Wer meint sein gesamtes Freizeitverhalten einer Sache widmen zu müssen, wie beispielsweise der täglich mehrständigen Konsolenattacken, der vernachlässigt logischerweise andere Dinge.

Fazit: Es gibt schlechtere Bücher zur Drogen-Aufklärung. Das „Wissenscomic“ von Wolsch vermittelt einen guten Überblick über einige der wichtigen psychoaktive Substanzen und deren Wirkung. Insgesamt dominiert allerdings die pathologische Sicht auf die legalen und illegalen Präparate. Das Werk ist zu großen Teilen wissenschaftlich korrekt, auf die von Wolsch zitierten „Cannabis-Flashbacks“ warten allerdings Generationen von preisbewussten Kiffern sehnsüchtig.

Jürgen Wolsch
Drogen. Ein Wissenscomic
Eichborn Berlin 2007
ISBN-10: 3821856564
160 Seiten, broschürt
12,95 EUR

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Künstliche Intelligenz

Container unter GPS-Kontrolle

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Im Hamburger Hafen hilft das Satellitensystem beim Verladen und Lagern der Schiffsfracht

FAZ vom 16.09.2003

Der Burchardkai ist Hamburgs wichtigster Umschlagplatz für die Container-Schifffahrt. Von den im gesamten Hamburger Hafen im Jahr 2002 umgeschlagenen 4,7 Millionen 20-Fuß-Containern wurde mehr als die Hälfte über die Kaimauern des Burchardkai gehievt. Für deren effektive Lagerung und den Weitertransport per Bahn, LKW oder Schiff sorgt ein weltweit einmaliges Stellplatzsystem, das die Container per GPS (Global Positioning System) ortet.

VanCarrier_der_HHLA

Legt ein Schiff an einem der zehn Liegeplätze an, stellt ein Kran die Container für die sogenannten Van-Carrier bereit. Diese fahren über den Container und heben sich diesen an ihre Bauchunterseite. Alle dieser rund 94 Hubwagen sind mit GPS-Empfängern ausgestattet. Nun folgt eine Funkübertragung an die Systemzentrale auf dem Gelände, die den optimalen Standort für den Container durchgibt. Der Fahrer des Van-Carriers fährt zu dem Standort, die Software überprüft per GPS, ob sich der Hubwagen am korrekten Standort und gibt den Container frei. Die Van-Carrier können zwei- bis dreifach gestapelte Containerreihen überfahren, um Container aus der Reihe herauszunehmen und sie mit einem Minimum an Zeitaufwand in den Verladebereich zu transportieren. Aber um eine exakte Stellplatzzuweisung zu ermöglichen, war eine Erweiterung des herkömmlichen GPS nötig, denn dieses arbeitet zu ungenau.

Beim GPS umkreisen 21 Satelliten, zuzüglich drei Reserveeinheiten, den Planeten. Die Flugbahnen sind so berechnet, dass die gesamte Erdoberfläche zu jeder Zeit von vier Satelliten ausgeleuchtet wird. Diese strahlen zwei codierte Signale aus. Der erste Code ist wohlgehütetes Geheimnis des us-amerikanischen Militärs und nur wenigen Menschen bekannt. Mit Empfängern, die diesen Precision-Code (P-Code) empfangen und entschlüsseln können, sind genaue Ortsbestimmungen von bis zu drei Metern möglich. Der andere Code ist mittlerweile elektronischen Allgemeingut und wird von den gängigen GPS-Empfängern genutzt. Diese, PRN-Code (Pseudo Random Noise) genannte Chiffre, erlaubt Ortungen bis zu etwa 30 Metern Genauigkeit.

Genau hier lag das Problem für die Techniker vom Burchardkai, denn einen Container im Umkreis von 30 Metern suchen zu müssen kostet zuviel Zeit, zudem ist keine effektive Stapelung möglich. Man behalf sich mit einem Kniff: An einem genau vermessenen Punkt auf der Container-Anlage wurde ein zweiter Satellitenempfänger installiert, der seine vermeintliche Position aus den GPS-Satelliten bestimmt, mit der wahren, bekannten Position vergleicht und die Abweichungen zur Erzeugung von Korrekturwerten verwendet. Die Korrekturen sendet er dann an die GPS-Empfänger auf den Van-Carriern. Diese nutzen die empfangenen Korrekturwerte zur Erhöhung der Genauigkeit ihrer Positionsberechnungen. Dieses „Differential-GPS“ genannte Verfahren wird in der Industrie mittlerweile überall dort eingesetzt, wo man auf metergenaue Ortungen angewiesen ist.

Im Hafen kommt man so auf eine Messgenauigkeit von unter zwei Metern. Hartmut Richter, 41, beim Betreiber des Burchardkai, der Hamburger Hafen- Lagerhaus-AG (HHLA), für Kommunikationstechnik zuständig, weiß: „Im Alltag sind sogar Werte zwischen 50 Zentimeter und einem Meter typisch“. Damit aber nicht genug. Bei der HHLA kann man sich einen Ausfall der Container-Navigation nicht leisten. Sollte das GPS-System, sei aus technischen Gründen oder weil die US-Militär keine Kapazitäten frei sehen, gänzlich ausfallen, steht auf dem Burchardkai noch eine lasergestützte Ortsbestimmung zur Verfügung. Aber bislang, so Richter, sei die Verfügbarkeit der GPS-Anlage „mit 90 Prozent sehr hoch“.

Erst die Installation des GPS-Rangiersystems ermöglichte die hohe Auslastung der Container-Anlage. Über 5000 Schiffe legen jährlich am Burchardkai an, der wie eine riesige Halbinsel in der Elbe liegt. Die Van-Carrier stapeln dabei rund 2,5 Millionen 20 Fuß-Container auf dem Gelände. Zur Zeit noch in drei Ebenen, prosperiert die Hafenwirtschaft aber weiterhin, muss eine vierte Ebene eröffnet werden, um alle Container unterzubringen. Schon jetzt garantiert GPS die Vermeidung von zeitaufwendigen Umstapelvorgängen und hält die Wege zu den jeweiligen Verladestationen kurz. Die Betreiber wissen in jedem Moment, wo sich jedweder Container auf dem 1, 5 Millionen Quadratmeter großem Gelände befindet.
Nach Angaben von Carsten Mölck, 43, Projektleiter bei der Einführung des GPS, kam es während des Irak-Kriegs zu keinen Beeinträchtigungen der Genauigkeit der GPS-Signale. Gleichwohl beobachtet man die Bemühungen Europäischen Weltraum Agentur ESA, mit „Galileo“ ein 30 Satelliten starkes Konkurrenzsystem aufzubauen, mit Interesse. Die Signale der oft sehr weit südlich stehenden GPS-Satelliten treffen nämlich zu tangential auf die Empfänger im Norden Europas. Die großen Containerschiffe werfen dann einen erheblichen Schatten auf den Burchardkai, in dessen Bereich kein Signal zu empfangen ist. Mit Galileo wäre eine bessere Ausleuchtung in Nordeuropa sehr wahrscheinlich.
 

 

 

 

 

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RTV Rezension Joerg Auf dem Hoevel Abenteuer Kuenstliche Intelligenz

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Gibt es eines Tages eine Maschine, die denkt, fühlt, redet & sich selbst erkennt? In Amerika, Europa & Asien wird fleißig daran gebastelt. Der Hamburger Autor zieht hier Zwischenbilanz: fachkundig, neugierig, hochinformativ & zugleich unterhaltsam. Eine seltene Mischung.“

RTV, 22/2003

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Elektronische Kultur

Spam: Die digitale Plage

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Juli 2003

Die digitale Plage und der Frust mit der E-Mail

Die Flut an unerwünschter E-Mail nimmt groteske Ausmaße an. Mittlerweile bestehen mehr als 70 Prozent der täglich rund 30 Milliarden um den Globus flitzenden E-Mails aus lästiger Werbung. Das wichtigste bidirektionale Kommunikationsmittel des Zeitalters droht in einer Flut aus Informationsmüll unterzugehen.

Juristische Schritte gegen die Versender versanden meist im Gefüge der internationalen Strafverfolgungsbehörden. Um ihren Kunden weiterhin einen reibungslosen Schriftverkehr zu ermöglichen, setzen deutsche Unternehmen wie der Internet-Provider T-Online oder der Mailbox-Anbieter GMX daher auf aufwendige technische Methoden. „Spam“, so der Ausdruck für diese Art der unerlaubten Werbung und Belästigung, soll vom Provider abgefangen werden und nicht mehr beim Kunden ankommen. Dabei muß zwischen zwei Verfahren unterschieden werden, die nacheinander zum Einsatz kommen: dem Blocken und dem Filtern von Mail.

Beim Blocken schaut der Server im Rechenzentrum des Empfängers in einer internen Liste nach, ob er überhaupt willig ist, Post von dem Mail-Server des Versenders anzunehmen. Diese sogenannte „Blacklist“ besteht aus einer Reihe von Rechneradressen (IP-Adressen), von denen bekannt ist, daß schon einmal Spam über sie versandt wurde. Während der Empfänger am heimischen PC nicht mitbekommt, daß eine an ihn adressierte Mail bereits an den Toren seines Providers abgefangen wurde, erhält der Versender eine kurze Nachricht über seine Klassifizierung als Spam-Host.

Die schwarzen Listen werden von den E-Mail-Anbietern mühsam gepflegt, bei AOL Deutschland beispielsweise beschäftigen sich 30 Mitarbeiter mit dem Thema Spam. Die in aller Welt postierten Server erhalten täglich 1,6 Milliarden E-Mails, bei 75 Prozent handelt es sich nach Angaben von Tobias Riepe, Pressesprecher bei AOL Deutschland, um reinen Spam. Mittlerweile bieten Unternehmen und Organisationen die Blacklists zum Kauf an. Die meisten deutschen Mail-Dienste werten verschiedene Listen aus und gleichen sie mit den IP-Adreßlisten ab, von denen auf jeden Fall Mail angenommen wird (Whitelists). Gleichwohl kommt es immer wieder zu Pannen. So landete im vergangenen Jahr ein Mail-Server des deutschen Anbieters Web.de auf einer Blacklist. Die Folge: Die Kunden von Web.de konnten für einige Zeit keine Mail an bestimmte Adressen versenden.

Heute wird Spam auch über Privat-PCs versandt, die durch Würmer oder Viren infiziert sind. Sie sind Teil eines „Bot-Net“, eines Netzwerks von „Zombie-PCs“, die ferngesteuert und unbemerkt vom Benutzer als Datenschleuder für den massenhaften Versand von Spam-Mail agieren. Die Betreiber solcher Netze haben zeitweilig die Gewalt über 30000 Rechner und vermieten das Netzwerk an Interessenten. Die IP-Adressen der ahnungslosen Spam-Versender stehen auf keiner Blacklist, weisen aber doch einen Nachteil auf: Die meisten Nutzer des Internets wählen sich über einen Provider ins Netz der Netze ein und erhalten eine dynamische IP-Adresse, die sich bei jeder Einwahl ändert. Einige E-Mail-Diensteanbieter wie beispielsweise Web.de sind daher dazu übergegangen, grundsätzlich keine E-Mails von solchen DSL- oder Modem-Verbindungen anzunehmen. Privatleute oder kleinere Unternehmen, die ihren eigenen Mail-Server über DSL betreiben, können also keine Nachrichten an Web.de-Kunden senden.

Enges Kontrollnetz

Das den Datenverkehr umschließende Kontrollnetz wird enger. Damit aber nicht genug: Das Eigentumsverhältnis eines E-Mail-Accounts geht durch die breitgefaßte Einverständniserklärung in Anti-Spam-Techniken langsam auf den Diensteanbieter über. Um Datenfluß und Geschäft aufrechtzuerhalten, besteht er auf immer stärkeren Eingriffsmöglichkeiten bei den Konten der Kunden. Unternehmen, Universitäten und alle anderen Organisationen, die Mail geschäftsmäßig regelmäßig verbreiten, stehen vor einem Spam-Dilemma. Um den betrieblichen Ablauf zu gewährleisten, müßten sie bei Massenangriffen Spam eigentlich an ihren Netzgrenzen rigoros löschen oder ganze IP-Adreßbereiche sperren – unterliegen damit aber immer der Gefahr, daß sie gegen die verbotene Nachrichtenunterdrückung verstoßen. Ulrich Pordesch, IT-Sicherheitskoordinator der Fraunhofer-Gesellschaft: „Wegen des Verbots der Mailunterdrückung zwingt uns das Telekommunikationsgesetz faktisch, Spam durchzuleiten. Wir dürfen ihn nur markieren oder separat, aber zugänglich abspeichern, nicht aber zentral löschen. “

Niedrige Serverlast

Etwas weniger dramatisch sieht es Jürgen Taeger, Rechtsinformatik-Professor an der Universität Oldenburg: „Das Strafgesetzbuch stellt zwar das Abfangen und Löschen von E-Mails durch Provider und sogar durch private und öffentliche Arbeitgeber unter Strafe, aber nur, wenn nicht durch allgemeine Geschäftsbedingungen in den Providerverträgen oder durch Einwilligungen eine Erlaubnis zum Filtern erteilt wird.“ Rechtlich auf der sicheren Seite sind die Diensteanbieter nach der Einschätzung von Taeger dann, wenn die Spams zudem in einen vom Adressaten einsehbaren Ordner abgelegt werden, bevor sie vom Nutzer oder Betreiber in Zeitintervallen gelöscht werden. Seit kurzem analysieren einige deutsche Mail-Provider die Frequenz eingehender Mails. Sie erfassen die Anzahl der vom selben Mail-Server in einem Zeitraum abgeschickten Nachrichten und vergleichen sie mit der bisherigen Mail-Frequenz dieses Rechners. Kommen plötzlich Tausende Mails von einem Server, von dem bisher kaum E-Mail kam, landet der Server auf der hauseigenen Blacklist. Selbiges gilt, wenn ein Rechner versucht, viel Post an nichtexistente E-Mail-Adressen zu senden. Alle diese Verfahren auf IP-Ebene haben einen Vorteil: Da die Spam-Mail erst gar nicht angenommen wird, bleibt die Serverlast beim Provider niedrig. Firmen wie T-Online und 1&1 filtern eigenen Angaben zufolge bis zu 70 Prozent des Spam allein über die Blacklists und die SMTP-Kontrolle aus.

Umstrittene Blacklists

Juristisch ist dieses Vorgehen umstritten. E-Mail unterliegt dem Fernmeldegeheimnis, und während bei der Virenfilterung noch von einem unausgesprochenen Einverständnis der Adressaten ausgegangen wird, soll es ja durchaus Leute geben, die regelmäßig über Neuerungen auf dem Potenzmittelmarkt aufgeklärt werden wollen. Außerdem ist durch Blacklists auch nicht auszuschließen, daß „false positives“, wie die versehentlich aussortierten seriösen E-Mails heißen, unter den nicht zugestellten Sendungen sind. Die Empfänger erhalten aber über die per Blacklists abgewiesenen Mail-Versuche keine Nachricht vom Provider. Während diese sich die Funktion der hinter die schwarzen Listen geschalteten heuristischen Mail-Filter noch meist durch den Kunden bestätigen lassen, ist dieser dem Aussieben durch die Blacklists ungefragt ausgeliefert. Jürgen Taeger: „Eine pauschale Einwilligung in das Blacklisting ist – anders als bei der Filterung und Umleitung in Spam-Ordner – wohl nicht möglich.“

Bisher ziehen sich Mail-Unternehmen, aber auch Firmen, Universitäten und Behörden auf den Standpunkt zurück: Was gar nicht erst angenommen wird, muß auch nicht weitergeleitet werden. Niemand hat, so ihre Meinung, einen Rechtsanspruch darauf, daß sich ihre Server überhaupt mit seinem Rechner „unterhalten“. Aus ihrer Sicht ist eine Nachricht ihnen erst dann anvertraut, wenn die E-Mail komplett auf ihrem Mail-Server liegt. Aber diese Rechtsansicht ist ungeklärt: Immerhin muß der Mail-Server in den Header der Mail schauen, um die IP-Adresse zu extrahieren – einen Teil der Nachricht hat das Unternehmen oder die Behörde also durchaus schon entgegengenommen.

Roland Steidle, Rechtsanwalt bei Waldeck Rechtsanwälte in Frankfurt am Main, kritisiert diesen Standpunkt der Unternehmen: „Grundsätzlich ist im Verhältnis zwischen Providern und Kunden davon auszugehen, daß E-Mails vom Provider anzunehmen und auch zuzustellen sind.“ Dies wird besonders bei kostenpflichtigen Mail-Accounts deutlich, bei denen ein Kunde für die Möglichkeit, Mails zu empfangen, zahlt. Bei Kunden eines Providers, die ihre Mailbox geschäftlich nutzen, können sogar entsprechende gesetzliche Pflichten nach dem Teledienstegesetz bestehen.

Systemzensur möglich

Manche E-Mail erreicht schon heute ihr Ziel nicht mehr – ohne daß der eigentliche Empfänger davon etwas mitbekommt. So wirkungsvoll die Blacklists sind, so sehr greifen sie in den bislang bedingungslosen Transport elektronischer Nachrichten ein. Der bisherige Grundsatz, jede technisch einwandfrei ins System eingebrachte Nachricht auch zu transportieren, wird zunehmend ausgehöhlt. Was heute noch als technische Maßnahme gegen Spam gilt, kann morgen als Bauteil einer Systemzensur mißbraucht werden.

Freier Weg nur noch für erwünschte Mails

Damit das Vertrauen in das Medium E-Mail nicht weiter schwindet, suchen Internet-Organisationen und Provider nach neuen technischen Möglichkeiten der Mail-Kontrolle. Die aktuelle Idee hinter den Bemühungen setzt auf eine Umkehrung der Verhältnisse: Die globalen Mail-Server sollen nicht mehr die unerwünschten Briefe aussortieren, sondern nur noch die erwünschten durchlassen. Dafür sollen sich die weltweiten Absender-Domains gegenseitig authentifizieren. Mehrere Verfahren sind im Gespräch, AOL und andere Firmen präferieren das „Sender Policy Framework“ (SPF), Microsoft setzt auf „SenderID“, Yahoo, Google Mail und Lycos auf „Domain Keys“.

Alle diese Verfahren haben eines gemeinsam: Die am System teilnehmenden Provider und Organisationen veröffentlichen im Domain Name System (DNS), welches normalerweise für die Auflösung einer Internet-Adresse wie www.faz.net in die dahinterstehende IP-Nummer (hier: 193.227.146.1) zuständig ist, die Angabe, welche Mail-Server E-Mails aus ihren Domains heraus versenden dürfen. Gefälschte Absenderadressen sollen so verhindert werden.

SPF funktioniert nur, wenn es weit verbreitet ist. So lange müssen alle Mail-Server nach wie vor Mail von Domains ohne SPF-Eintrag annehmen, können diese jedoch als potentiell verdächtig einstufen. Ein weiterer Nachteil: SPF wie Sender ID lassen nur schwerlich die Weiterleitung (forwarding) von Mail zu, scheint die Nachricht doch von einem falschen Rechner zu kommen. Zudem tauchen in letzter Zeit vermehrt gefälschte SPF-Einträge auf – wieder einmal adoptieren Spamer eine Technik schneller als die legitimen E-Mail-Versender. Neben SPF und Sender ID buhlt das Domain-Keys-Verfahren um die Akzeptierung als Internet-Standard. Es gilt als komplex, aber technisch ausgereift. Der Nachteil: Es benötigt viel Kapazität in den Rechenzentren, nutzt es doch eine asymmetrische Verschlüsselung. Die Mail wird mit einer digitalen Signatur versehen, die der empfangende Server anhand eines Schlüssels, der im DNS dieser Domain verfügbar ist, verifiziert. Schlägt dies fehl, wird die Nachricht nicht ausgeliefert.

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Drogenpolitik Interviews

Interview mit Gundula Barsch

HanfBlatt, Nr. 85, Juli 2003

Interview

„Wir haben in unserer Gesellschaft insgesamt ein Problem mit dem Genießen“

Prof. Gundula Barsch ist Mitglied in der Nationalen Drogen- und Suchtkommission im Bundesgesundheitsministerium. Sie lehrt an der Fachhochschule Merseburg im Gebiet „Drogen und soziale Arbeit“. Im Gespräch erörtert Barsch, Jahrgang 1958, ihr Konzept der „Drogenmündigkeit“, das einen neuen Weg bei der Verminderung der gesellschaftlichen Probleme im Umgang mit Drogen aufzeigen will.

Sehr geehrte Frau Professor Barsch, warum muss Repression scheitern?

Barsch: Wenn Sie mich so allgemein fragen würden, dann würden Sie sehr viel Unverständnis auslösen. In einer Gesellschaft wie der unsrigen, die sich wie viele andere westliche Kulturen als freiheitlich demokratisch verfasste Gesellschaften versteht, würde die Frage nach der Berechtigung von Repression Kopfschütteln, vielleicht auch Empörung auslösen. Längst wähnt man sich entfernt von Zeiten, in denen eine staatliche Macht mit Gewalt Vorgaben durchsetzt, wie Menschen ihr Leben zu leben haben. Vielmehr werden den sozialen Akteuren, seien es nun Individuen, Familien oder sozialen Gruppen, immer größere Wahl- und Freiheitsgrade für die Gestaltung ihres Lebens eingeräumt. Diese Entwicklung vollzieht sich so rasant, dass eher gefragt wird, ob die Entwicklung von Fähigkeiten und Verantwortung, mit diesen immer größer werdenden Optionen umzugehen, mit diesem Tempo überhaupt mithalten kann oder ob nicht auch Überforderungen und Zumutungen eintreten. Wie dem auch sein, diese enormen Möglichkeiten der differenzierten Gestaltung des Lebens abseits von vorgegebenen Mustern, wird in der Regel als Bereicherung aufgegriffen und umgesetzt. Unübersehbarer Beweis dafür ist die Pluralisierung von Lebensstilen in unserer Gesellschaft. Soweit so gut. Erstaunlicherweise sieht die Wahrnehmung der Freiräume, mit denen psychoaktive Substanzen konsumiert werden, ganz anders aus. Völlig gegen den grundlegenden Entwicklungstrend in unserer Gesellschaft werden in diesem Bereich Vorgaben gesetzt, mit denen den einzelnen unter Androhung von Strafen vorgeschrieben wird, welche Substanzen in ihrem Lebensstil eine Bedeutung erhalten dürfen und welche nicht. Drogenpolitik ebenso wie Drogenkonsum sind jedoch keine separaten Bereiche im Leben der Menschen – sie sind in das Gesamtgeflecht der Lebenstätigkeiten und sozialen Entwicklungen eingebunden, werden von diesen beeinflusst, begründet, geformt und limitiert. Sie lassen sich aus dieser Gesamtheit nicht wie ein einzelner Ziegelstein herauslösen, ohne dass das Gesamtbauwerk ins Rutschen kommt. Die Separierung der Betrachtung von Drogenpolitik auf der gesellschaftlichen Ebene und von Drogenkonsum auf der individuellen Ebene ist nicht nur unverständlich. Sie führt auch dazu, dass übersehen wird, dass das Aufrechterhalten von Drogenrepression den ansonsten in allen Bereichen der Gesellschaft geltenden Aufforderungen zu Eigenverantwortung und Ausschreiten von Entwicklungsmöglichkeiten entgegensteht und deshalb umso mehr in Frage gestellt und hintergangen wird, je mehr sich die sozialen Akteure emanzipieren. Man wird diese Entwicklung vielleicht behindern, aber wohl kaum aufhalten können.

An der Stelle der Repression wollen Sie Ihr Konzept der „Drogenmündigkeit“ sehen.

Barsch: Nicht ganz. An Stelle der bisherigen, sehr totalitär durchgesetzten Orientierung auf Abstinenz plädiere ich für eine grundsätzliche, also paradigmatische Umorientierung in den gesellschaftlichen Zielen in bezug auf den Umgang mit psychoaktiven Substanzen. Die Forderung nach Abstinenz verbleibt in ihrem Wesen auf der gleichen Grundanschauung wie die Argumentation mit Abhängigkeit. Wie Sie wissen, ist Abhängigkeit ein Konstrukt, das die Unfähigkeit der Menschen mit Drogen umzugehen beschreibt. Die Forderung nach Abstinenz rückt von dieser Grundidee nicht ab. Auch sie geht davon aus, dass der Mensch mit psychoaktiven Substanzen nicht umgehen kann. Deshalb wird Abstinenz als einzige Möglichkeit gesehen, möglichen Risiken zu entkommen. Diesem Grundmuster setze ich den Gedanken der Drogenmündigkeit entgegen. Das Gegenteil von Abhängigkeit ist nicht Abstinenz, wie fälschlicherweise oft argumentiert wird. Das Gegenteil von Abhängigkeit ist Mündigkeit oder wie auch immer der kompetente, autonom kontrollierte und emanzipierte Umgang mit Drogen bezeichnet werden mag.

Ihre Idee ist, vor allem jungen Menschen den Umgang mit Drogen aller Art erlernen zu lassen?

Barsch: Drogenmündigkeit sehe ich als die Fähigkeit, sich eigenständig, in vielfältigen Alltagssituationen orientieren und zu jeweils angemessenen Formen im Umgang mit Drogen finden zu können. Das ist natürlich eine lebenslange Entwicklungsaufgabe. Ein Blick auf die Alkoholprobleme der Erwachsenen zwischen 30 und 50 Jahren im Umgang mit Alkohol, auf die Medikamentenprobleme vor allem der älteren Menschen oder die Alkoholprobleme im Altenheimen zeigen mehr als deutlich, dass mit einer Veränderung von Lebenssituationen auch der Umgang mit psychoaktiven Substanzen immer wieder neu überdacht und den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden muss. Insofern ist die Entwicklung von Drogenmündigkeit keine Thema nur für Jugendliche, sondern viel umfassender zu verstehen.

Sie setzen dabei auf vier Kernbereiche: Drogenkunde, Genussfähigkeit, Kritikfähigkeit und Risikomanagement. Zum ersten: Was beinhaltet Drogenkunde?

Barsch: Die bisherige gesellschaftliche Umgangsweise mit psychoaktiven Substanzen hat dazu geführt, dass das allgemein vorhandene Wissen zu psychoaktiven Substanzen, ihre kulturellen Wurzeln, ihre Wirkungsweise und die Möglichkeiten und Grenzen einer Umgangsweise mit ihnen sehr rudimentär ist. Zu vielen Substanzen existiert nur ein sehr oberflächliches Wissen, das oft nicht nur sehr bruchstückhaft, sondern von Halbwahrheiten und Mythen durchzogen ist. Denken Sie nur an die bis heute kursierende These von Cannabis als Einstiegsdroge oder die große Verwunderung darüber, dass Heroin nicht nur injiziert werden kann, sondern auch andere, weniger riskante Konsumformen dazu möglich sind. Dieses Halbwissen ist nicht wirklich verwunderlich. Oft wird ja schon dem Begehren, mehr zu bestimmten Zusammenhängen wissen zu wollen, mit Misstrauen und Kritik begegnet. Hier zu einer sachgerechten Aufklärung zu kommen, die eben nicht nur die Grenzen, sondern auch die Möglichkeiten eines Umgangs thematisiert, ohne gleich als Verführung zum Drogenkonsum gedeutet zu werden, scheint mir ein wichtiger Schritt. Und – um auf Ihre Frage nach der Zielgruppe zurückzukommen – kurioser Weise muss sich diese Aufklärung wohl vorrangig an die Älteren (Eltern, Lehrer, Sozialarbeiter, Ärzte) wenden, die im Vergleich zu den Jugendlichen oft über deutlich mehr Wissensdefizite und vorurteilsbeladene Informationen verfügen.

Was ist an der Art des Genuss´ der Droge so relevant, dass sie diese Fähigkeit zu einem Teil ihres Konzepts der Drogenmündigkeit machen?

Gundula Barsch
Gundula Barsch

 

Barsch: Wir haben in unserer Gesellschaft insgesamt ein Problem mit dem Genießen. Als Konsumgesellschaft geht es oft eher darum, schneller, mehr und umfassender zu konsumieren, als um Genuss. Denken Sie nur daran, wie in den gegenwärtigen Diskussionen darüber nachgedacht wird, wie man die Konsumlust der Menschen wieder ankurbeln könnte, damit wir aus der Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung herauskommen. Übertragen auf den Drogenkonsum ist ein solches Konsumdenken sehr unproduktiv, denn auch für den Genuss von psychoaktiven Substanzen ist Weniger oft Mehr bzw. der schrankenlose Konsum eher mit vielen Risiken für Körper, Geist und soziales Zusammenleben verbunden. Dabei ist der Genuss von Drogen den Menschen nicht naturwüchsig gegeben, sondern das Ergebnis eines Lernprozesses. Es geht dabei um Fähigkeiten, sich auf den Genuss einer Droge durch die angemessene Wahl der Menge und der Applikationsform einstellen, Wirkungserwartungen formulieren und durch entsprechende Konsumstile anstreben und schließlich durch die bewusste Gestaltung von Set und Setting das Angebot einer Droge auch nutzen zu können. Durch das oft sehr verbreitete substanzfixierte Denken ist den meisten Menschen gar nicht deutlich, dass eine Droge nicht allein durch ihre Pharmakologie in eine bestimmte Richtung wirkt, sondern hier ein großer Gestaltungsspielraum besteht. Vielleicht fällt es uns wieder auf, wenn wir an verschiedene Sorten von Raucher denken: der hastige Zigarettenraucher, der seine Zigarette beiläufig im Mundwinkel hat und angespannt vor seinem Rechner sitzt und arbeitet, konsumiert seine Drogen ganz anders als der Pfeifenraucher, der sich ein oder zwei Mal in der Woche in einer ruhigen Stunde ein Pfeifchen gönnt, schon das Stopfen der Pfeife in stiller Vorfreude zelebriert und schließlich schmachtend dem Geschmack des Tabaks und der Ruhe des Augenblicks ergeben ist.

Ein solcher bewusster Umgang mit einer Droge muss Ihrer Ansicht nach mit Kritikfähigkeit einher gehen. Was genau verstehen Sie darunter?

Barsch: Wer seinen Drogenkonsum so gestalten will, dass Selbst- und Fremdschädigung ausbleiben, benötigt Kritikfähigkeit um Situationen in bezug auf ihre Eignung für Drogenkonsum einschätzen zu können. Kritisch zu prüfen sind beispielsweise, ob Ort, Zeit, Menge und Art der Droge – also die Art und Weise, in der der Drogenkonsum gestaltet wird – wirklich mit der Situation, in der sich der einzelne befindet, harmonieren. Diese Einschätzung muss jedoch auch in das Verhältnis zu den Besonderheiten der jeweiligen Person gesetzt werden. Ich will dabei nicht auf die immer wieder benannte Situation schwangerer Frauen aufmerksam machen, in der Drogenkonsum natürlich auf besondere Weise abgewogen werden muss. Denken Sie einfach an Erfahrungen, die wohl jeder in bezug auf Alkohol längst gesammelt hat: Es gibt Tage, an denen Sie vielleicht wenig gegessen und getrunken haben, dafür aber durch Stress ziemlich ausgepowert wurden. Jetzt ein Bier und Sie sind sofort so trunken, dass Autofahren unverantwortlich wäre, auch wenn der Gesetzgeber es erlaubt. An anderen Tagen aber können Sie zu der gleichen Frage großzügiger reagieren. Zu dieser Kritikfähigkeit gehört meiner Einsicht nach aber auch, sich in bezug auf die Konsumnormen der Gemeinschaft, in der man sich gerade befindet, kritisch vergewissern zu können; sie also nicht unhinterfragt zu akzeptieren oder abzulehnen. Die Nachlässigkeit, mit der viele Menschen beispielsweise mit Medikamenten umgehen, um Missstimmigkeiten und Krankheit zu überdecken und leistungsbereit zu sein, obwohl Körper und Geist etwas anderes einfordern, lässt mich als wichtige Dimension von Kritikfähigkeit schließlich auch den Respekt vor der inneren und äußeren Natur des Menschen anführen. Das Schlagwort „Doping“ erhellt wohl unzweideutig, was ich damit meine. Kritikfähigkeit hat also viele Dimensionen – analytische, reflexive und ethische. Sie werden nötig, weil nicht alle Situationen sich für Drogenkonsum eignen; in manchen Situationen sind nur bestimmte Mengen oder nur bestimmte Drogen angemessen; bestimmte Konsummuster müssen dagegen Ausnahmesituationen vorbehalten bleiben. Mich hat einmal ein Bericht von einem Pilzritual beeindruckt, an dem Menschen, die in sehr verantwortlichen und anspruchsvollen Berufen arbeiten (Ärzte, Piloten, Rechtsanwälte, Richter), teilnahmen. Sie hatten diesen Drogenkonsum lange in ihren Kalendern als ein besonderes Ereignis geplant, für das auch eine angemessene Vor- und Nachbereitungszeit vorgesehen war. Zu diesem Ritual traf man sich in der Abgeschiedenheit der Natur in die keine beruflichen Pflichten hineinreichen konnten. So widmeten sie sich dem Pilzkonsum, dem sie sich ausgiebig zuwandten. In ihrem verantwortlichen Alltag kamen erst wieder an, als alle Effekte des Drogenkonsums vorüber waren. Ist die Forderung, sehr eingreifenden Drogenkonsum in Ausnahmesituationen zu zelebrieren sehr unrealistisch?

Zumindest ist die dazu nötige Modifikation der Gebrauchsmuster nur über einen längeren Zeitraum vorstellbar. Wer setzt wo und wann also bei der Schulung eines mündigen Umgangs mit geistbewegenden Substanzen an? Wäre eine Art „Rauschkundeunterricht“ ein Schritt?

Barsch: Scheinbar können wir uns Bildung nur in den institutionellen Formen von Schule vorstellen, die ich als alleinig verantwortliche Institution allerdings nicht wirklich geeignet halte, die Entwicklung von Drogenmündigkeit zu unterstützen. Ich stell mir die Normalisierung des Themas „Drogen“ so vor, dass es zunächst einmal selbstverständlich wieder in unsere allgemeine Bildung zurückgeholt wird. Geschichte, Kunst, Musik, Literatur, Ethik, Lebenskunde bieten heute über die Biologie hinaus so viele interessante Anknüpfungspunkte, ohne Exotisierung und Geheimniskrämerei das Thema anzusprechen und Impulse für das eigene Nachdenken zu geben. Das würde aber wohl nur den mehr kognitiven Teil der Auseinandersetzung mit dem Drogen betreffen. Aber wesentlich prägender wird sich wohl die emotionale und soziale Auseinandersetzung damit gestalten. Wie es bei Sexualität nicht allein um Bau und Funktion der Geschlechtsorgane geht, geht es bei Drogenmündigkeit auch nicht allein um Stoffkunde und Einweisung in bestimmte Praktiken. Die von mir bereits beschriebenen Aspekte von Drogenmündigkeit haben das hoffentlich längst aufgeblendet. Meiner Einsicht nach haben nicht nur Familien und Jugendeinrichtungen, die die Kinder und Jugendlichen bei ihren ersten Näherungen an den Umgang mit legalisierten und illegalisierten Drogen beratend und reflektierend begleiten eine wichtige Funktion, die sie nicht einfach an andere Institutionen delegieren können. Ganz besonders wichtig für die Sozialisation von Drogenmündigkeit halte ich Drogenkulturen, die von den Drogenkonsumentinnen und -konsumenten ausgehen, in denen Erfahrungen und Wissen in Sitten und Bräuchen festgeschrieben sind und die sich gegenseitig bei der Stilbildung und damit beim Hineinwachsen in einen mündigen Umgang mit psychoaktiven Substanzen unterstützen können. Eve&Rave und JES – die Selbsthilfe der Junkies, Ehemaligen und Substituierten führen mit ihrer Arbeit vor Augen, welche bisher viel zu wenig beachteten Möglichkeiten in diesem Bereich liegen. Aber auch gut geführte Coffeeshops in den Niederlanden machen auf mögliche Potenzen für den Entwicklungsprozess von Drogenmündigkeit aufmerksam. Kurzum, es wäre geradezu fatal, wenn man in bezug auf Drogenmündigkeit wieder nur an die Institution Schule denken würde.

Folgt man Ihrer Ansicht, so hat die bisherige Kriminalisierung der Drogenkonsumenten die Entwicklung einer funktionierenden Drogenkultur extrem behindert. Wo würden Sie bei einer Änderung der momentanen Verhältnisse zuerst ansetzen wollen: Ist es realistisch auf die politischen Parteien einzuwirken? Oder muss es zunächst zu einer weiteren gesellschaftlichen Enttabuisierung des Drogenkonsums kommen, die ja zumindest im Bereich von Cannabis weit fortgeschritten ist?

Barsch: Tja, die schwere Frage, wo soll man anfangen, wenn so viel Arbeit anliegt. Ich denke, auch hier darf man nicht auf ein Pferd allein setzen. Natürlich werden Politiker immer nur so viel drogenpolitisches Neuland betreten, wie sie glauben, dass sie damit in der Bevölkerung, vor allem bei den meinungstragenden Schichten auch Pluspunkte sammeln und Stimmenmehrheiten erringen können. Insofern muss man natürlich zu einem allgemeinen Bildungsprozess zum Drogenthema in der Bevölkerung kommen, mit dem sich Entdramatisierung und Normalisierung durchsetzen. Andererseits kann dieser Prozess durch ein drogenpolitisch verändertes Klima sehr unterstützt und gefördert werden. Vor diesem Hintergrund sind viele Zungenschläge und zum Teil auch bewusst eindimensional gestalteten Veröffentlichungen und Stellungnahmen von Politikern sehr dysfunktional und mehr als ärgerlich, weil sie oft die in Sisyphusarbeit erreichten Fortschritte schnell wieder zum Wanken bringen können. Aber dass es sich bei drogenpolitischen Veränderungen um Sisyphusarbeit handelt, die mehr als die Lebenszeit einer einzelnen Generation beanspruchen wird, davon bin ich überzeugt. Aber als Ostdeutsche, die von den Ereignissen der Wende, vor allem ihrem plötzlichen, friedlichen und erfolgreichen Verlauf überrascht wurde, habe ich ein wenig Hoffnung, dass die fatalen jetzigen drogenpolitischen Ansätze vielleicht eines Tages auch implosionsartig in sich zusammenfallen werden, um einem Pragmatismus Platz zu machen. Daraus nehme ich für mich jedenfalls meinen Optimismus und die Kraft, mich immer wieder in die Debatten einzumischen.

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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Hanf

Interview mit dem Hanf-Forscher Michael Karus

hanfblatt Nr. 84, Juli/August 2003

Hanf – Eine Nutzpflanze unter vielen?

Ein Interview mit dem Hanf-Forscher Michael Karus

Michael Karus gilt als der führende deutsche Experte für den Anbau von Hanf. Er ist Geschäftsführer des nova-Instituts, das sich durch die Erforschung der ökologischen Nutzbarmachung der Hanfpflanze einen Namen gemacht hat. Seit dem Erscheinen der deutschen Ausgabe des Bestsellers von Jack Herer „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf – Cannabis – Marihuana“ im Jahre 1993 und dem im Zusammenhang mit diesem Buch stark angestiegenen Interesse an Produkten auf Hanfbasis sind nun 10 Jahre vergangen, Zeit einmal Bilanz zu ziehen und einige Entwicklungen Revue passieren zu lassen.

Hanfblatt: Wie steht es mittlerweile um den Hanfbau in Deutschland? Wie hat er sich in dem zurückliegenden Jahrzehnt entwickelt?

Karus: Nachdem der Hanfanbau im Jahr 1996 erstmalig seit über 15 Jahren Anbauverbot wieder möglich war, ist die Hanfanbaufläche zunächst stetig gewachsen (bis auf knapp 4.000 ha in 1999) und dann aber wieder auf ca. 2.000 ha gefallen (2002). Für dieses Jahr erwartet man wieder einen leichten Anstieg. Grund für diese Entwicklung waren zu Beginn überzogene Erwartungen an den Markt, die Absenkung der EU-Beihilfen und damit einhergehend ökonomische Probleme, die bereits zum Aus für einige Aufschlussanlagen wurden.

Hanfblatt: Hat der Hanfanbau in Deutschland eine Chance, sich gegen ausländische Konkurrenz zu behaupten?

Karus: Ja! Der Bedarf an Hanffasern kann in Deutschland weitgehend durch die deutsche Produktion gedeckt werden. Die EU dürfte inzwischen sogar eher Hanffasern exportieren als importieren.

Postkarte von 1917
Postkarte von 1917

Hanfblatt: Welche Bedingungen müssen geschaffen werden, damit Hanf sich gegen konkurrierende Rohstoffe durchsetzen kann?

Karus: Wenn Hanffasern zu Weltmarktpreisen produziert werden können, so gibt es kein Problem mit dem Absatz. Die Nachfrage nach Naturfasern, insbesondere in der Automobilindustrie, wächst stetig. Wenn Preis und Qualität stimmen, können die Fasern abgesetzt werden. Allerdings ist es nicht leicht, bei sinkenden EU-Beihilfen den Preis auf Weltmarktniveau zu halten. Dies wird nur durch verbesserte Aufschlusstechnik, höhere Durchsätze und geschickte Vermarktung der Nebenprodukte (Schäben und Samen) möglich sein.

Hanfblatt: Hat der Hanf den in ihn gesetzten Erwartungen entsprechen können, oder ist er doch nur eine Nutzpflanze von vielen?

Karus: Hanf war immer nur eine Nutzpflanze unter vielen. Alles andere war und ist Ideologie und irrationales Wunschdenken – und keine Basis für reale Geschäfte. Aus Hanf kann man tausende Produkte machen. Aber auch aus Soja (und vielen anderen Pflanzen) kann man tausende Produkte machen. Aber: Im Gegensatz zu Hanf macht man aus Soja bereits tausende Produkte … Das einzig wirklich Besondere an Hanf ist, dass bestimmte Sorten den bewusstseinsverändernden Stoff THC in relevanten Mengen enthalten. Dies hilft aber nichts, um die Fasern, Schäben oder Samen in den Markt zu bringen. Im Gegenteil, manchmal ist es sogar eher hinderlich.

Hanfblatt: Kann man sagen, dass der ersten Euphorie eine gewisse Ernüchterung gefolgt ist?

Karus: Wer heute noch im Nutzhanfbereich tätig ist, ist dies nicht mehr aus ideologischen Gründen oder Wunschträumen, sondern unter den realen Rahmenbedingungen des Marktes. Die anfängliche Euphorie hat zum Teil das Marketing von Endkonsumenten-Produkten erleichtert. Diese Produkte bestanden aber oft nur zu marginalen Anteilen aus Hanf (echte Hanfanteile in vielen Shampoos, Bieren oder Limonaden unter 1%) bzw. kamen ihre Rohstoffe vor allem aus China und Rumänien.

Hanfblatt: Wie steht es mit der verarbeitenden Industrie? In welchen Bereichen rechnet sich die Hanfverarbeitung?

Karus: Die wichtigsten Märkte für Hanffasern sind die Automobilindustrie (Formpressteile wie Türinnenverkleidungen) und die Dämmstoffindustrie. Weiteren Einsatz finden die Fasern in Anzuchtvliesen für Kresse (in jedem Supermarkt!). Die Schäben werden primär als Tiereinstreu (Pferde und Kleintiere) eingesetzt und die Samen gehen vor allem als Tierfutter über die Theke. Hier gewinnt allerdings der Lebensmittelbereich (Samen, Öl) an Bedeutung.

Hanfblatt: Kann man einem Bauern noch mit gutem Gewissen den Hanfanbau empfehlen? Auf was sollte er achten? Welche Voraussetzungen müssen stimmen?

Karus: Wieviel Hanf dem Bauern pro Hektar bringt, kann heute leicht berechnet werden. Der Anbau lohnt sich, wenn im Umkreis von 50 km ein Faseraufschlussbetrieb existiert, der hinreichend viel für das Hanfstroh zahlt. Wo dies genau anzusiedeln ist, hängt vor allem von den regionalen Konkurrenzkulturen ab.

Hanfblatt: Die HanfHaus-Kette musste ja bekanntlich Konkurs anmelden. Hat sich wenigstens insgesamt ein stabiler Absatzmarkt entwickeln können und was muss noch geschehen, damit sich das Potential von Hanf als Rohstoff besser entfalten kann?

Karus: Dies habe ich oben schon beantwortet. Und noch einmal: Die HanfHaus-Kette hat außer ein paar Samen und Ölen praktisch nichts verkauft, was von deutschen Äckern stammte, sondern vor allem Produkte (insb. Textilein) aus China und Rumänien.

Hanfblatt: Herer und sein Übersetzer Bröckers sind ja mit der provokanten These angetreten, dass Hanf als nachwachsender Rohstoff die Welt retten könne, zumindest vor den Folgen des Raubbaus an unersetzlichen Urwäldern, der Verschwendung fossiler Rohstoffe und Energieträger und unökologischer Landwirtschaft wie dem monokulturellen Anbau von Baumwolle. Kann man diese Behauptung so immer noch stehen lassen oder muss man sie revidieren?

Karus: Das ist natürlich vollkommener Unsinn. Jack hat ja sogar einen Preis für denjenigen ausgesetzt, der das Gegenteil beweisen könne. Für uns wäre dies ein Leichtes. Ich habe diesbezüglich auch mit Jack Kontakt aufgenommen. Wir haben uns aber nicht darüber einigen können, was er als Beweis akzeptieren würde ….

Hanfblatt: Wie sieht die Zukunft für den Hanf aus?

Karus: Gut! Hanffasern werden sich als industrielle Fasern weiter etablieren, Schäben werden (und sind) eine feste Größe für hochwertiges Tiereinstreu, und Hanfsamen werden sich mehr und mehr als gesundes Lebensmittel etablieren. Und auch im pharmazeutischen Bereich ist der Wall gebrochen, mehrere Unternehmen werden in den nächsten Jahren neue Präparate auf den Markt bringen.

Hanfblatt: Woher kommt Ihr besonderes Interesse am Hanf?

Karus: Das Interesse ist garnicht mehr so besonders. Wir beschäftigen uns inzwischen auch mit vielen anderen nachwachsenden Rohstoffen. Es gab halt damals in den Jahren 1993 bis 1997 die historisch günstige Situation, dass sehr viel Interesse an den Nutzungsmöglichkeiten von Hanf bestand und gleichzeitig kaum belastbares Wissen existierte. Diese Chance haben wir genutzt, um das nova-Institut als Experten-Institut für Hanf zu entwickeln. Heute ist bei uns ein so großes und breites Wissen über Hanf (und andere Faserpflanzen) verfügbar, ebenso wie zahlreiche nationale und internationale Kontakte, dass die Hanfforschung – insbesondere die Marktforschung und ökonomische Analysen – immer noch eine wichtige Einnahmequelle darstellt.

Hanfblatt: (scherzhaft) Ist es einsam auf dem Olymp?;-)

Karus: Im Gegenteil: Ich habe über den Hanf unzählige interessante Menschen in der ganzen Welt kennen gelernt, von denen viele meine Freunde geworden sind.

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Buch: Abenteuer Künstliche Intelligenz Bücher Künstliche Intelligenz

FAZ Rezension Joerg Auf dem Hoevel Abenteuer Kuenstliche Intelligenz

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BUCHBESPRECHUNG

Was ist Intelligenz?

13. Mai 2003 Es ist ein uralter Wunsch des Menschen, eine „intelligente“ Maschine zu bauen, die denkt, fühlt, redet und sich selbst erkennt. Diese Vorstellung birgt ebensoviel Schrecken wie Faszination. Können Maschinen überhaupt „denken“ oder Computerprogramme so etwas wie ein Bewußtsein entwickeln? Ist Bewußtsein die Voraussetzung für Intelligenz? Wer sich auf das „Abenteuer Künstliche Intelligenz“ einläßt, wird schnell mit einer ganzen Reihe philosophischer Fragen konfrontiert. Einfache Antworten gibt Jörg auf dem Hövel nicht – wohl aber eine Reihe ebenso geistreicher wie amüsanter Denkanstöße. Auf dem Hövels spannende Reise folgt den Spuren der Künstlichen Intelligenz (KI) von ihren Anfängen bis heute. Anschaulich und unterhaltsam eröffnet er dem Leser einen Blick in die Forschungslabore. Noch fallen die Ergebnisse bescheiden aus. Der Faszination des Themas tut dies jedoch keinen Abbruch. Die frühen Pioniere der KI wie Alan Turing, Claude Shannon oder Norbert Wiener stellten die rationale Intelligenz in den Vordergrund und entwickelten erstaunlich „intelligente“ Schachcomputer. Viele alltägliche Dinge – wie etwa das Überqueren einer Straße – sind jedoch eine komplizierte Abfolge koordinierter Aktivitäten. Beim Versuch, diese Abläufe detailliert zu berechnen, scheitert der rein rationale KI-Ansatz an den Grenzen der Rechenleistung. Erst in den achtziger und neunziger Jahren entdeckten die Forscher den Körper als Träger einer eigenen Intelligenz. Trotzdem weiß bis heute niemand, wie menschliche Intelligenz funktioniert. Aber das sich mehrende Wissen schürt die Hoffnung der KI-Anhänger, daß ihre Rekonstruktion der Intelligenz in greifbare Nähe rückt. Mit der Konstruktion denkender Maschinen will der Mensch vor allem sich selbst erkennen. Paradox ist allerdings, daß er mit der Erschaffung eines Ebenbilds gleichzeitig die Einzigartigkeit seines Menschseins zerstört: Auf dem Hövel hat ein lehrreiches Buch mit vielen Anhaltspunkten zum Nachdenken geschrieben, das auch für den Technik-Laien verständlich ist.

MICHAEL SPEHR

FAZ vom 13. Mai 2003