Schlagwort-Archive: Wolfgang Bauer

„Keine Angst vor Giftpilzen“ / Der Fliegenpilz (369)

„Eine Pilzbroschüre zu „zehn beliebten Speisepilzen“ mit dem Titel „Keine Angst vor Giftpilzen“. Verfasst vom Apotheker M. Pahlow. Gedruckt vom Apothekenverlag Verunda in Ründeroth. Erschienen vermutlich um 1960.

Das Cover zeigt einen Knolli, der aus einer Flasche genüsslich Gift trinkt. Neben ihm befinden sich zwei kleine, zu allem entschlossene, animierte Pilze. Herr Fliegenpilz trägt ein Messer mit sich. Der andere Pilzmann mit braunem Räuberhut ist mit Revolvern bewaffnet. Entzückend!“

(Bild und Text: Archiv Wolfgang Bauer)

Keine Angst vor Giftpilzen, Pahlow

„Mythos Fliegenpilz“ / Der Fliegenpilz (364)

Fliegenpilz-Experte Wolfgang Bauer bei einem Vortrag im Literatursalon zu Frankfurt am Main:
„Mit erhobenem Zeigefinger warnte der Vortragende eindringlich vor den Gefahren der Anderswelt!“

„In paradoxer Weise steht der „giftige“ Fliegenpilz einerseits als Symbol für die Gefährlichkeit der Natur. Andererseits gilt er in unserer Alltagskultur als Symbol des Glücks. Er schmückt Kinderzimmer, Wohnungen und Gärten und begleitet Feste im Jahreslauf, erfreut Jubilare und wird gern in der Kunst wie auch in der Werbung als unwiderstehlicher Augenfänger eingesetzt. Auch in der fantastischen Literatur, in Kriminalromanen und Filmen hat er eindrucksvolle Auftritte.
In Bilderbüchern erscheint der Fliegenpilz oft als „Männlein im Wald“. Fragt man Kinder, wo die rotzipfligen Zwerge wohnen, nennen sie oft den Fliegenpilz.
In alten Zeiten benutzten Schamanen und Priester den Pilz bei ihren Seelenreisen zu Geistern und Göttern. Das Geheimnis um seine rituelle Verwendung wurde in archaischen Kulturen streng gehütet. Spuren des Gebrauchs finden sich in Legenden, Mythen und Zaubermärchen; vielleicht auch in der Vorstellung eines Gralsgefäßes mit dem wundertätigen Blut und in der Suche der Alchemisten nach dem wunderwirkenden Stein der Weisen.
In der Volksbotanik hatte er seinen Platz als Heilmittel wie auch heute noch bei Heilpraktikern und naturheilkundlich arbeitenden Ärzten.
Wird der Pilz ausgepresst, erscheint eine goldgelbe Flüssigkeit („Zwergenwein“), die, respektvoll! aus einem Pokal getrunken, den wagemutigen Forscher entweder ins Koma versetzt oder ihn mit Glück einen anderen Bewusstseinszustand erleben lässt, bei der die gewohnte Realität (Zeit, Raum, Körper, Umgebung und Glaubens- und Weltbilder) drastisch verändert scheint.“

(Foto: Angelika Steiger)

Rauschpilze / Der Fliegenpilz (346)

flipi_rauschpilze

Bauer W., de vries h., Redemann K. (Hrsg.)
Rauschpilze
Märchen – Mythen – Erfahrungen

„Seit Urzeiten gehört der Gebrauch von berauschenden Pilzen wie Fliegen- und Psilocybin-Pilzen zu den geheim gehaltenen Praktiken der Menschheit. Auf den Spuren von Hexen, Schamanen, Mystikern und Wilden Leuten werden Rauschpilze von modernen Psychonauten noch immer als Mittel gebraucht, um zu Geistern und Göttern Kontakt aufzunehmen oder vielleicht mit „Aliens“ aus dem Kosmos zu kommunizieren.

Dieses kurzweilige und dennoch fundierte Buch gibt einen umfassenden und faszinierenden Einblick in die Praxis früherer und heutiger Pilz-Kulte.“
(Quelle: Nachtschatten-Verlag)

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