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Mythos: „Marihuana ist eine der Hauptursachen für Unfälle im Straßenverkehr“

Marihuana Mythen

Teil XII

Einmal erdacht verbreitet sich eine Idee oft sehr schnell und nachhaltig. Immer wieder zitiert, von Buch zu Buch weitergereicht, scheint auf einmal festzustehen, was eigentlich nur Annahme ist. Der Mythos ist geboren. Viele der Behauptungen rund um die Hanfpflanze stehen auf sandigem Grund, diese Serie hat sich zur Aufgabe gemacht, die Basis der Mythen zu überprüfen. Wie sieht es wirklich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Der zwölfte Teil unserer Reihe behandelt den Mythos:

„Marihuana ist eine der Hauptursachen für Unfälle im Straßenverkehr“

Gegner einer Legalisierung von Cannabis argumentieren immer wieder, daß berau(s)chte Fahrer die Landstraßen und Autobahnen nicht nur extrem unsicher machen, sondern auch viele Unfälle verursachen. Stehen die Kiffer tatsächlich wie Cheech und Chong auf dem Standstreifen und fragen sich, wann sie ankommen und woher der ganze Nebel kommt?

 

DIE FAKTEN

 

Im diesem Mythos näher zu kommen ist es wichtig, sauber zwischen den verschiedenen Ursachen und Wirkungen zu unterscheiden. Fahren unter dem akuten Einfluß von Cannabis mag vielleicht von manchen als besonderes Erlebnis eingestuft werden, ist aber nicht nur gesetzlich verboten, sondern stellt auch eine unverantwortliche Gefährdung der Mitmenschen dar. Dies billigt aber nicht die momentan in der Bundesrepublik zu beobachtende Tendenz, auch bei nicht-akuten Cannabiskonsum den Führerschein zu entziehen. Vergleiche zum Alkohol sollten eigentlich helfen, die verworrende Rechtslage zu Vereinheitlichen und Recht und Gerechtigkeit wieder zusammenzuführen. Soviel vorweg – stürzen wir uns nun in das Zahlenmaterial:

In den USA wird der Zusammenhang von Drogen wie Alkohol und Cannabis und dem Führen von Kraftfahrzeugen und Unfallhäufigkeiten schon länger untersucht. In allen Studien war Alkohol in über 50 Prozent der Fälle präsent, Marihuana wurde weitaus weniger oft im Blut gefunden. Eine junge Studie, gesponsort von der „National Highway Traffic Safety Administration“ (NHTSA) analysierte annähernd 2000 schwere Unfälle auf den Highways der Vereinigten Staaten. 6.7 Prozent der Fahrer und Fahrerinnen waren Cannabis-Positiv. In mehr als 2/3 dieser Fälle rauschte auch Alkohol durch die Blutbahn und die Wissenschaftler meinten, daß hauptsächlich dieser für den fatalen Ausgang der Autofahrt verantwortlich war. Die Arbeit von R. Lawrence (1993) ist exemplarisch für die USA. Er untersuchte (nur) 39 Menschen, davon waren das Blut von 15 (39 Prozent) mit THC-Metaboliten gesegnet.

Bislang wagte man nur einmal, Kiffer unter kontrollierten Bedingungen auf den alltäglichen Wahnsinn des Verkehrs loszulassen. In einer international Aufsehen erregenden Studie schickte H.W.J. Robbe von der Universität Maastricht bekiffte Fahrer in die Stadt. Friedlich und langsam kurvten diese umher, größere Gefahren für Mensch und Tier blieben aus. Cannabis beeinflußt die Aufmerksamkeit nicht so stark wie Alkohol und im Gegensatz zu der Flüssigdroge fuhren die Teilnehmer langsamer als im Normalzustand. Dies liegt vermutlich auch daran, daß die Leute wußten, daß sie berauscht sind – die alkoholtypische Selbstüberschätzung blieb aus.

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Unfälle unter Alkohol sind zumeist Geschwindigkeitsunfälle, beim Hanf gibt es keinen prägnanten Unfalltyp. Bisher scheiterte die Wissenschaft daran, eine Dosis-Konzentrations-Wirkungs-Beziehung herauszufinden. Noch schwieriger ist dies natürlich für Dauerkiffer, die nicht so schnell unter Leistungseinbußen leiden.

Hans-Peter Krüger von der Universität Würzburg faßt zusammen: „Alkohol dämpft die Aufmerksamkeit, Cannabis perforiert sie.“ Bei Kiffer käme es, so Krüger, zu Löcher in der Konzentration, wenn sie Cannais konsumiert hätten. Der Professor führte jüngst den größten deutschen Roadside-Survey durch, das heißt, die Forscher griffen zufällig Autos aus dem Straßenverkehr und untersuchten den Speichel der Fahrer (mit ihrer Einwilligung) nach Drogen. Von den 3000 Proben enthielten nur 0,61 Prozent Spuren von Cannabis.

Es gibt noch andere überraschende Ergebnisse: Faßt man verschiedene US-Studien zusammen (Hausmann, Williams, Terhune, Drummrer) sinkt das Unfallrisiko sogar, wenn Cannabis konsumiert wurde. Gegenteiliges behauptet Marowitz (1995) der 9957 Fälle untersuchte. Danach verursachen Rauschhänflinge mehr Unfälle als Abstinenzler. Vorsicht ist immer dann geboten, wenn eine Untersuchung nur feststellt, daß der Fahrer „irgendwann“ in den letzten Monaten Hanf genossen hatte.

Trotz der Arbeit von Krüger fehlt es in der Bundesrepublik an verläßlichen Daten über die Häufigkeit der cannabisbeeinflußten Teilnahme am Straßenverkehr. M.R. Möller berichtete 1993, daß er im Rahmen einer Analyse von 660 Blutproben in 54 Fällen (nicht-akuten) Cannabiskonsum nachweisen konnte. T. Daldrup stellte nach einer Überprüfung von über 200 Blutproben von verunfallten, alkoholisierten Fahrern fest, daß ein Anteil von 11 Prozent THC-positiv war.

Aber was nützen all´ die Zahlen? Die Wissenschaft tut sich momentan schwer, einen Grenzwert für die Fahruntüchtigkeit nach Cannabiskonsum festzulegen. Und glaubt man einem Teil der Juristen, läßt sich ein „Nullwert“ nicht ohne weiteres ohne Verletzung geltenden Rechts festsetzen. Gleichwohl führt oft schon der Erwerb und Besitz der pflanzlichen Wirkstoffe zum Entzug der Fahrerlaubnis und zum Anordnung einer MPU. Und dies obwohl alle verfügbaren Zahlen nicht den Schluß zulassen, daß immer mehr Kiffer die Straßen unsicher machen. Noch verfehlter ist es, den Cannabisfahrten sogar „unterschwellig einen höheren Stellenwert beizumessen, als dies im Zusammenhang mit Alkohol der Fall ist“, wie der Bremer Rechtsanwalt Reinhard Bieniek sagt.

Auch um die gängige Praxis der Verwaltungsgerichte zu beenden, aufgrund des Fehlens eines Grenzwerts automatisch auf die generelle Fahruntüchtigkeit eines Cannabis-Liebhabers zu schließen, bemühen sich jetzt die Forscher vermehrt um die Festlegung eines Werts vergleichbar der 0.8 Promille-Grenze beim Alkohol. Ein Vorschlag lautet: Wenn im Blut (zwei Stunden nach Fahrantritt) mehr als 13 Nannogramm/Milliliter THC aufgefunden wird, gilt der Delinquent als unerlaubt bekifft. Andere Wissenschaftler schlagen vor, diese Grenze bereits bei 3-7 ng festzulegen. Wie auch immer entschieden wird: Die Hanffans hoffen, daß das Argument der Fahruntauglichkeit ein (letztes?) Rückzugsgefecht der Legalisierungsgegner ist.

 

Jörg Auf dem Hövel

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Cannabis

Marihuana Mythos 6: “Marihuana beeinflußt den sexuellen Reifeprozeß und die Fähigkeit zur Fortpflanzung”

Marihuana Mythen – Marihuana Fakten

Teil VI

Das Messer der Erkenntnis muß scharf sein, welches eine Schneise in die wild wuchernde Mythen rund um den Hanf schlagen will. Der Erfolg der Arbeit lohnt die Mühe, denn der wahre Hanf kommt zum Vorschein, entkleidet aller bewußt oder unbewußt gesäten und gewachsenen Behauptungen. Wie sieht es tatsächlich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Der sechste Teil der Klärung beschäftigt sich mit der These

„Marihuana beeinflußt den sexuellen Reifeprozeß und die Fähigkeit zur Fortpflanzung“

Was für eine Horror-Vorstellung. Impotent und zeugungsunfähig fristen unausgereifte Kiffer und Kifferinnen ein fruchtlosen Dasein – sexuell frustiert fällt den Paaren nichts anderes ein, als den nächsten Bong blubbern zu lassen. Es gibt tatsächlich einen Mythos, der die Schädlichkeit von Cannabis für die Fortpflanzung und den sexuellen Reifeprozeß behauptet. Dem Hanf wird zugeschrieben, in die Produktion von Hormonen einzugreifen, welche die geschlechtliche Vermehrung der Spezies „Mensch“ steuern. So sei es möglich, nebuliert dieser Mythos um die Wirklichkeit, daß heranwachsene Humanoide sich langsamer als ursprünglich möglich zur sexuellen Reife entwicklen oder gar gänzlich unfruchtbar bleiben. Starker Tobak. Da hälz man sich doch lieber mit Schlabberbacke Markwort an

DIE FAKTEN

Ein Pferd sollte von vorne aufgezäumt werden: Ursprung jeder wissenschaftlichen Untersuchung ist eine Idee, eine ungefähre Vorstellung davon, wie ein Zusammenhang zwischen zwei Phänomenen aussehen könnte. Diese Idee gedeiht nicht aus dem Nichts, sondern ist durch das Umfeld des Wissenschaftler, durch seine Erziehung und seine Ansichten mitbestimmt, sogar präformiert. Die Behauptung der Schädlichkeit von Cannabis für die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes entstand in den Zeiten der „Reefer Madness“ Kampagne im Amerika der 30er Jahre. Neben vielen anderem Unsinn behauptete die staatliche Propagandamaschine damals, Marihuana würde aus jungen Männern weiche Waschlappen machen. Der Staat hoffte darauf, durch diese Taktik Jünglinge vom kiffen abzuhalten. Es ist dieser Hintergrund, der die Gelehrten in ihren Labors nach einem Zusammenhang suchen ließ – und sie fanden ihn. Anno 1974 beobachteten Forscher bei ihren Probanden, welche sie vier Wochen lang hatten kiffen lassen, einen abgesenkten Testosteronspiegel. Dieses Hormon ist das wichtigste männliche Geschlechtshormon und wird im Hoden gebildet. Aber nicht nur der Level des sexy Hormons lag bei den 20 Männern niedriger als bei der Kontrollgruppe, auch die Spermien zeigten sich bei den Rauchern in erheblich weniger großer Zahl. Nachdem das Cannabis abgesetzt wurde, schnellte die Zahl der Spermien wieder in die Höhe und auch der Testosteronspiegel stieg wieder auf sein normales Maß an. Dieser Bericht löste eine Kontroverse aus, die jahrelang schwelte und bis heute anhält. Wie üblich, versuchten andere Wissenschaftler diese Ergebnisse zu bestätigen, dies mißlang zumeist. Weil sie zum Teil sehr hohe THC-Dosen verabreichten, konnte die Studie später noch einmal dahingehend bestätigt werden, daß man einen leichten Rückgang der Spermakonzentration beobachtete. In einigen Untersuchungen lagen die Veränderungen aber in einem Spielraum, der nur schwerlich die Interpretation zuließ, daß der Proband zeugungsunfähig ist. In anderen Untersuchungen wiesen die Forscher einen Rückgang der Spermien im Ejakulat um 40 Prozent nach, die Beweglichkeit der potentiellen Babys war um 20 Prozent herabgesetzt. Auch hier normalisierte sich die Lage aber nach dem Ende des Versuchs.

Lange Zeit kursierten die Bilder einer Forschungsarbeit in Wissenschaftskreisen, welche die deformierten Spermien von Männern zeigten, die als „Dauerkiffer“ bezeichnet wurden. Diese griechische Studie aus dem Jahre 1975 trat mit Mikroaufnahmen an die Öffentlichkeit, die stark geschädigte menschliche Spermazellen darstellten. Später stellte sich heraus, daß die Fotos manipuliert worden waren, und die Verfasser des Aufsatz mußten ihre falsche Darstellung in der Zeitschrift „Science“ korrigieren.

Ein Zwischenergebnis der Mythenaufklärung: Cannabis hat beim Mann eine leicht unterdrückende, aber umkehrbare Wirkung auf die Spermaproduktion.

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Hundertausende von Mäusen und Ratten wurde mittlerweile für Tierversuche mit Cannabis herangezogen. Wegen der nur bedingten Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den menschlichen Organismus und ihrer ethischen Unverantwortlichkeit sei hier nur kurz darauf eingegangen: In Mäusen führt die Injektion von THC nur bei extrem hoher Konzentration zu Beeinträchtigungen der Fruchtbarkeit. Bei männlichen Nagern nahm die Spermienzahl um 20 Prozent ab.

Wie sieht es nun bei den Damen der Schöpfung aus? Die Behauptung, daß Marihuana das Fortpflanzungssystem der Frau beeinträchtig, fand nie eine ernsthafte Unterstützung durch wissenschaftliche Studien. Die Generierung von weiblichen Hormonen wird durch Cannabis weder vermindert, noch gesteigert. Ratten und Affen mußten für einen Versuch hinhalten, der Beweisen sollte, daß THC den Eisprung behindert. Bei beiden Tiergruppen setzte die Ovulation tatsächlich später als gewöhnlich ein, nach dem Absetzen der Substanz verschwanden die Symptome aber wieder. Die Ergebnisse konnten allerdings nicht auf den Menschen übertragen werden, da Art der Verabreichung, das Lösungsmittel, die Konzentration und die hohe Dosierung unrealistisch waren. Die Relman-Kommission kam 1969 in seinem Bericht „Marihuana und Gesundheit“ zu dem Schluß, daß es trotz des weit verbreiteten Konsums von Cannabis unter jungen Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter „noch keine Beweise für igendwelche häufig oder beständig auftretenden mißbildenden Wirkungen im Zusammenhang mit der Droge gibt“.

Es wird von einem Fall berichtet, in dem ein 16 Jahre alter Kiffer den Sprung in die Pubertät verpaßt hat; darüber hinaus gibt es keine Anzeichen dafür, daß THC das Potential hat, den sexuellen Reifeprozeß zu bremsen oder gar zu stoppen. Robert Kolodny vom Institut für Fortpflanzungsbiologie in St.Louis befragte 500 Kiffer und Kifferinnen und will herausgefunden haben, daß mit steigendem Marihuana-Konsum „die sexuelle Aktivität sowie die Häufigkeit des Orgasmus nachläßt“. Andere Studien bewiesen das Gegenteil: Cannabis macht sensibler, empfänglicher für die Berührung und den Geist des Partners.

Müde ob der im wissenschaftlichen Mäntelchen herumstolpernden Behauptungen und ihrer Gegendarstellungen kommt auch dieser Teil der Serie zu einem Ende. Einen Schluß abseits des Gezänks der Wissenschaft zu finden, ist nicht einfach, vielleicht am besten so, wie es die Labor-Eierköpfe nicht kennen, nämlich kurz und mit einem Lächeln: „Noch sind die Rastafaris nicht ausgestorben.“

 

Jörg Auf dem Hövel

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Cannabis Psychoaktive Substanzen

Marihuana Mythen 9: „Marihuana macht süchtig“

Marihuana Mythen – Marihuana Fakten

Teil IX

Weiter geht es in der Serie, welche die Mythen rund um die Marihuana-Pflanze analysiert. Um die Drogen ranken sich allerhand Vorurteile, Ungereimtheiten und auch bewußt gestreute Lügen. Wie sieht es nun tatsächlich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Wissenschaft soll auch hier die wichtigen Fragen beantworten; schauen wir, was die Halbgötter in ihren weißen Kitteln wissen, was wir nicht schon geahnt haben. Im neunten Teil der Serie geht es um die Behauptung:

„Marihuana macht süchtig“

Erich Hesse schrieb 1966: „Die regelmäßige Aufnahme des Gifts (Haschisch) führt zur Sucht und auf Dauer zu schweren psychischen Schäden. Daueraufenthalt im Irrenhaus ist das Ende.“ Noch immer hält sich der Mythos von Cannabis als Suchtdroge. Gleichzeitig wird behauptet, daß eine Verbreitung des Gebrauchs zur weiteren Verbreitung der Cannabis-Sucht führe. Der Leiter der städtischen Drogenberatung in München, Rolf Wille, schrieb noch im letzten Jahr: „Die Cannabisabhängigkeit entwickelt sich als ein schleichender Prozeß. Über ein als angenehm erlebtes Anfangsstadium der Pseudoharmonie kommt es zu einer Gewöhnung und Einengung auf die Droge und im dritten Schritt schließlich zur Abhängigkeit.“ Ob es tatsächlich so einfach und unausweichlich ist, klären

 

DIE FAKTEN

 

Klare Begriffe sind notwendig, um klare Gedanken zu formulieren. Sucht ist kein klarer Begriff. Wurden früher Sucht und Abhängigkeit gleichgesetzt, um die unkontrollierte Zuwendung eines Menschen zu einem Stoff oder Gefühl zu beschreiben, unterscheidet man heute zwischen den Termini. Jeder ist von Nahrung und Schlafen abhängig, aber auch von emotionaler Zuwendung und Sinnerfüllung. Dies als negativ zu bewerten, macht wenig Sinn. Abhängigkeit ist also untrennbar mit der menschlichen Existenz verbunden. Bei der Sucht liegt der Fall anders. Wie Sebastian Scheerer, Kriminologe an der Universität Hamburg, sagt: „Während jeder Menschen von vielerlei abhängig ist, ist er keineswegs zwangsläufig auch nach vielerlei süchtig.“ Um die Verwirrung zu mindern, unterscheidet die Wissenschaft zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit.

Besorgte Eltern und Großeltern packen ihre Zöglinge noch heute gerne am Schlafittchen (eigentlich: Schlagfittich = Schwungfeder) und predigen die Abstinenz vom „Hasch spritzen“, da Sucht die unausweichliche Folge ist. Das ist -gelinde gesagt- blanker Unsinn. Das Potential für eine körperliche Abhängigkeit vom Hanf ist vergleichweise gering, aber entgegen vieler Vorurteile durchaus vorhanden. Nach dauerhaftem und exzessiven Konsum können Entzugserscheinungen beispielsweise als Nervosität, Reizbarkeit und Schlafstörung auftreten. Auch verstärktes Schwitzen und Appetitlosigkeit wurden beobachtet. Diese Symptome verschwinden aber alle nach einigen Tagen wieder.

Ernster zu nehmen sind die Gefahren der psychischen Abhängigkeit, obwohl auch diese -glaubt man den Ärzten- nur selten auftritt. Cannabis verändert den inneren Zustand des Menschen; er oder sie raucht, um glücklich oder -anders ausgedrückt- gut drauf zu sein. Problematisch wird dieses Verhalten dann, wenn andere Anstrengungen zur Erlangung von Zufriedenheit und Glück deswegen gänzlich vernachlässigt werden und nur noch der Joint das Wohlsein garantiert. Dann ist der Konsument psychisch abhängig. Dies wird vor allem in der westlichen Gesellschaft zur Gefahr für den jungen Kiffer, weil seine Bereitschaft eine tragende und leistende Rolle zu spielen abnimmt. Für den noch in der persönlichen Entwicklung stehenden Jugendlichen kann Cannabis-Konsum somit gänzlich andere Auswirkungen haben als für den Erwachsenen, der sich den Rauschhanf gelegentlich und bei entsprechender Lebenserfahrung sowie unter geeigneten Umständen zuführt.

Aber so einfach wie hier dargestellt ist es auch nicht, denn die Unterscheidungsgrenze zwischen körperlicher und psychischer Abhängigkeit bröckelt. Bei fast allem, was man freiwillig tut, ist die Frage nach der psychsichen Abhängigkeit nicht mit einem Ja oder Nein, sondern nur mit einem Mehr oder Weniger zu beantworten. Denn in gewissem Maße ist das Individuum von allem abhängig, was es gerne mag, von liebgewonnen Gewohnheiten bis zu geliebten Menschen. Die Neuropsychologen und Biochemiker widersprechen der Differenzierung zwischen körperlich und psychisch ohnehin schon seit längerem. Für sie spielen die auf physischen Mechanismen beruhenden biochemischen Vorgänge im Hirn die entscheidende Rolle. Damit relativieren sich für sie auch die Unterschiede zwischen Abhängigkeit „mit“ und „ohne“ Drogen, denn letztendlich entscheidet das Belohnungssystem im Kopf.

Jede Substanz kann als Suchtmittel mißbraucht werden und mit jeder Substanz passiert dies. Um als gefährlich und suchtbringend eingestuft zu werden, muß dem Cannabis nachgewiesen werden, daß eine wesentliche Anzahl seiner Konsumenten es nicht schafft, mit dem Gebrauch der Droge aufzuhören und zudem Konsummuster entwickelt, die andere Aktivitäten im Leben stark beeinträchtigen. Die bislang in den USA durchgeführten Studien haben erbracht, daß die Mehrheit derjenigen, die schon einmal Erfahrung mit Marhihuana hatten, nicht regelmäßig zum Spliff greifen. 1993 befragte man junge AmerikanerInnen im Alter von über 12 Jahren. 34 Prozent hatten schon einmal mehr oder minder kräftig inhaliert, aber nur 9 Prozent hatten in den letzten 12 Monaten eine Tüte eingerollt, 4.3 Prozent im letzten Monat und 2.8 Prozent im der vergangenen Woche. Eine longitudinale Studie mit jungen Erwachsenen zeigte ebenfalls eine hohe Rate der Diskontinuität des Hanfgenusses. 77 Prozent hatten schon einmal das Vergnügen, 74 Prozent dieser Menschen probierten es aber nicht im letzten Jahr noch einmal, 84 Prozent nicht im letzten Monat.

Natürlich gibt es Personen, die Hanf über mehrere Jahre hinweg genießen, gleichwohl aber nicht süchtig sind. Viele regelmäßige (aber mäßige?), ja sogar viele tägliche Nutzer der Droge sind durchaus in der Lage, ihren Lebensalltag in für sich selbst und auch sozial verträglicher Weise zu gestalten. Dosierung der Droge, Anforderungen des Berufs, soziales Umfeld und die persönliche Struktur des Konsumenten sind auschlaggebend für die Wanderung auf dem Grad zwischen Gebrauch und Mißbrauch. Im Handbuch der Diagnostik und Therapie hieß es 1993: „Cannabis kann über lange Zeit genommen werden, ohne das nennenswerte Folgen in psychischer oder sozialer Hinsicht auftreten.“ In der Feldforschung konnte ebenfalls nicht festgestellt werden, daß das Suchtpotential von Hanf hoch ist:

  • Eine Studie in der Republik Panama, die sich mit den Auswirkungen des Pot-Konsums von amerikanischen Soldaten in den dreißiger Jahren befaßte, kam zu dem Schluß, daß Cannabis keine Abhängigkeit verursache.
  • Der 1944 von LaGuardia-Komitee (benannt nach dem ehemaligen New Yorker Bürgermeister) veröffentlichte Bericht entkräftete viele Vorwürfe gegen den Gebrauch und schrieb: „Das Rauchen von Marihuana führt nicht zur Abhängigkeit im medizinischen Sinn.“
  • Der Gouverneur von Pennsylvania, Raymond Shafer, leitete eine Expertengruppe Anfang der siebziger Jahre. Nach ausgiebiger Sichtung aller verfügbaren Materialien konnte der Ausschuß sagen: „Marihuana führt nicht zu körperlicher Abhängigkeit, doch kann langfristiger Mißbrauch bei den Betroffenen zu einer psychologischen Abhängigkeit von der Droge führen.“

Die am häufigsten publizierenden Verfechter der suchtbringenden Natur von Marihuana und Haschisch sind oft Suchttherapeuten und Leiter von Entzugseinrichtungen, die gut versicherte Marihuana-Liebhaber in ihre Institutionen aufgenommen haben und für diese eine eigene Kategorie der Abhängigkeit kreierten. Ohne diesen Damen und Herren böse Absichten nachweisen zu wollen, sichert man so zumindest den Fortbestand der eigenen Anstalten. In den USA hat sich dieses Problem verschärft: Immer aufwendigere technische Möglichkeiten des Drogen-Nachweises in Firmen und Schulen haben dazu geführt, daß mehr und mehr Kiffer sich selbst als süchtig deklarieren um behandelt und nicht bestraft zu werden.

Jörg Auf dem Hövel

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Cannabis

Marihuana Mythos 13: „Marihuana ist eine Einstiegsdroge“

Marihuana Mythen

Teil XIII

Natürlich besitzen Mythen einen Sinn. Sie geben uns Sicherheit in einer verwirrenden Welt, erklären das Unerklärbare, vereinfachen das Komplexe. Aber was nützt all dies, wenn sie schlichtweg falsch sind? Wenn sie der neuen wissenschaftlichen Forschung nicht mehr Stand halten können? Dann gilt es Abschied zu nehmen. Auch um die Marihuana-Pflanze ranken sich allerlei Mythen. Wie sieht es aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Diese Serie klärt auf – dieses mal mit der Behauptung:

„Marihuana ist eine Einstiegsdroge“

Gabriel Nahas schreibt in der 1990 veröffentlichten fünften Ausgabe seines Werkes „Keep Off the Grass“, daß mittlerweile wohldokumentiert sei, daß Cannabis im Gehirn biochemische Veränderungen verursache, die den Konsumenten dazu verleiten andere, härtere Drogen auszuprobieren. Seit Jahrzehnten behaupten er und andere Forscher, daß Hanf eine Einstiegsdroge sei. Wer mehr oder weniger kifft, würde irgendwann automatisch mit Substanzen wie Kokain oder Heroin experimentieren. Legalisierungsgegner argumentieren aber nicht nur mit pharmakologischen, sondern auch mit sozial-psychologischen Erklärungsansätzen.

Nach Karl-Ludwig Täschner wirkt der Konsum von Cannabis gewohnheitsbildend und verfestige abhängige Verhaltensweisen. Um sich noch einen größeren Kick zu verpassen, sei der Griff zur Nadeln dann nicht mher fern.

DIE FAKTEN

Ist der Weg für den Rauschhanfliebhaber vorgezeichnet? Geht er oder sie Belastungen des Alltags immer mehr aus dem Weg? Wird das Verlangen nach immer stärkeren Manipulationen des Bewußtseins immer größer? Schon mit gesundem Menschenverstand kann das bezweifelt werden, denn Kokain oder Heroin bieten nicht unbedingt eine Steigerung der Cannabis-Wirkung. Die empirischen Fakten sprechen zudem eindeutig gegen diese Behauptung, denn nur ein winziger Teil der Kiffer steigt auf härtere Drogen um. Wohl haben in Deutschland 95 Prozent der Heroinkonsumenten früher Cannabis geraucht, 95 Prozent der Cannabiskonsumenten greifen aber nicht auf härter Drogen zu. Hans-Harald Körner, Verfasser des Standardkommentars zum Betäubungsmittelgesetz, schrieb denn auch schon vor drei Jahren: „Stellt man die geschätzte Zahl der Cannabiskonsumenten von vier Millionen in der Bundesrepublik der geschätzten Zahl von 100.000 Heroinkonsumenten gegenüber, so erkennt man schnell, daß Cannabis nicht zu Heroin führt.“ Für Amsterdam stellen Peter Cohen und Arjan Sas fest, daß 75 Prozent der Kiffer gar keine anderen Drogen probierten. Und das bei freier Verfügbarkeit von Hanfprodukten in Holland.

Und noch ein Beispiel: In Dänemark, einem Land mit überproportional vielen Kiffern, ist der Anteil der Konsumenten harter Drogen nur durchschnittlich.

In den USA stehen die Statistiken von Kokain- und Marihuana-User ebenfalls in keinem Zusammenhang. Der Kokaingebrauch stieg Anfang der 80er Jahre an – in dieser Zeit ging die Zahl der Kiffer zurück. Während der letzten Jahre ging die Zahl der Kokser zurück und mehr Leute rauchten wieder Gras. Seit 1974 wurden kiffenden High-School Schüler befragt, ob sie neben dem Hanf noch Kokain nutzen. Seit 1986 nimmt die Zahl dieser Multi-User stetig ab.

Für die meisten Jugendlichen stellt der Gebrauch von Cannabis eine (kurze) Episode in ihrem Leben dar. Unter Leitung des Soziologen Dieter Kleiber wurde in diesem Jahr eine große Studie veröffentlicht, die im Auftrag des Bundesministerium für Gesundheit die Konsummuster von jungen Menschen erforschte. Danach haben in den alten Bundesländern ein Viertel der 14- bis 15jährigen Erfahrungen mit Hanf. Von diesen stellen 90 Prozent den Gebrauch nach einer Probierphase wieder ein. Die Ergebnisse widersprechen, so Kleiber, „der Eskalationsthese, wonach der Konsum von Cannabis mit zunehmender Dauer quasi substanzinduziert härtere Konsumformen wahrscheinlich und somit einen Ausstieg unwahrscheinlicher macht“.

Seltsam mutet an, daß gerade Haschisch aus dem bunten Drogencocktail herausgegriffen wird, den ein junger Menschn im Laufe seiner Sozialisation ausgesetzt ist. Alle Untersuchungen belegen, daß Alkohol und Nikotin immer noch an erster Stelle stehen, bevor jemand Marihuana raucht oder Heroin nimmt. Und gänzlich ins Straucheln gerät die Einstiegsthese, wenn man sie auf Kiffer-Kulturen wie in Jamaika oder Costa-Rica anwenden will, denn dort ist die Zahl der Opiatabhängigen vergleichsweise gering.

Inzwischen ist den meisten Autoren klar, daß der Gang in die Heroinabhängigkeit natürlich nicht vom Cannabis abhängt, sondern eher durch Faktoren wie Persönlichkeit des Konsumenten, Umgebung und Sozialisation maßgeblich bestimmt wird. Daß der Weg in eine Suchtkarriere viel zu komplex ist, um auf die Schrittmacherfunktion von Haschisch reduziert zu werden, geben selbst die Verfasser eines Sonderbandes des Bundeskriminalamts zu. Es sind also eher drogenunabhängige Einflüsse, die eine „Umsteigen“ hemmen oder fördern.

In jüngerer Zeit wendet sich die Theorie der „Einstiegsdroge“ gegen ihre Verfasser: Einige Forscher behaupten, daß erst die Prohibition, also das Verbot der Hanfpflanze, den Kontakt zu härteren Droge fördere. Die drogenpolitische und strafrechtliche Einheitsbehandlung von Cannabis und anderer, „härterer“ Drogen, führe beim Jugendlichen zu einer gefährlichen Nivellierung zwischen den unterschiedlichen Substanzen. Nach dem Motto: „Cannabis ist verboten, aber harmlos, dann kann doch Heroin auch nicht so gefährlich sein.“ Die Argumentation scheint schlüssig: Wenn Cannabis gemeinsam mit anderen Drogen in die Illegalität gedrängt wird, werden diese eben auch räumlich, sozial und psychologisch miteinander verquickt. Die Erfahrung zeigt durchaus, daß es bei Dealern verschiedene Drogen zu erstehen gibt. Ein „Umstieg“ wird demnach nicht durch Cannabis, sondern durch die strafrechtliche Behandlung hervorgerufen.

Jörg Auf dem Hövel

 

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Marihuana Mythen Teil 3: Marihuana ist eine Droge ohne therapeutischen Nutzen

Marihuana Mythen

Teil 3

Weiter geht es in der erbarmungslosen Serie, die mit den Marihuana-Mythen aufräumt. Politiker und Bürger reden über eine Pflanze, vielen von ihnen fehlt es am grundlegenden Wissen, um sich überhaupt ein Urteil erlauben zu können. Wie sieht es tatsächlich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Im dritten Teil der Serie geht es um die Behauptung:

„Marihuana ist eine Droge ohne therapeutischen Nutzen“

Warum sollte man auf den Hanf als Medikament zugreifen, wenn es effektivere Drogen gibt, die zugleich auch noch sicherer sind? Dies fragen die Gegner eine Legalisierung der Pflanze und sie weisen auf den reich gefüllten Medikamtenkorb hin, der für jede Krankheit sein Mittel birgt. Cannabis dagegen sei eine Droge, deren Nebenwirkungen beachtlich sind: Herzrasen, Angstzustände, Schwindel, Kopfschmerzen. Aus diesem Grunde steht es in den meisten Ländern auf der schwarzen Liste, die sich in Deutschland Betäubungsmittelgesetz nennt. Wenn überhaupt, will dieser Standpunkt nur das synthetisch hergestellte THC zulassen.

DIE FAKTEN

Seit Urzeiten benutzen Menschen auf dem gesamten Globus Cannabis als Medizin. Diese gewachsene Erfahrung bleibt in der heutigen wissenschaftlichen Diskussion oft unterbelichtet, dabei dürfte der Zugriff auf das medizinische Wissen alter Kulturen hilfreich sein. Ob in Indien, Persien, Asien, dem afrikanischen wie dem amerikanischen Kontinent – überall war (und ist) Marihuana als Mittel im Krankheitsfall oder als vorsorgende Maßnahme beliebt. Bereits 2300 Jahre bevor ein Wesen Namens „Gott“ seinen Sohn auf die Erde schickte, empfahl der chinesische Kaiser Shen Nung den weiblichen Hanf zur Behandlung von Verstopfung, Gicht, Malaria und Menstruationsproblemen. Auch die indische Ayurveda-Medizin (Bhang gegen Epilepsie, Asthma, Rheumatismus) und arabische Scholaren nutzten die heilende Wirkung des heiligen Krauts. Im Mittelalter heilte Kräutertantchen Hildegard von Bingen sowie Nicholas Culpepper mit Hanf.

Aber die Zeitreise braucht gar nicht so weit zu gehen, es reicht der Flug zurück ins Amerika des 19. Jahrhunderts. Die großen pharmazeutischen Unternehmen wie Eli Lilly, Squibb, Parke-Davis und Tildens erzielten mit dem Extrakt der Pflanze riesige Umsätze; zum Wohl des Volkes. In dieser Zeit war Cannabis eines der drei am meisten verschriebenen Medikamente in den Vereinigten Staaten.

Die Liste der Anwendungen ist lang. Einige Beispiele? Der grüne Star (eine Augenerkrankung, welche den Augeninnendruck erhöht und zur totalen Erblindung führen kann) kann erfolgreich mit Cannabis behandelt werden. Die pflanzlichen Substanzen erniedrigen nämlich den Druck des inneren Auges. Zwar bildet sich nach gewisser Zeit eine Toleranz, aufgrund der geringfügigen Giftigkeit von Cannabis kann die Dosis aber durchaus gesteigert werden, ohne daß es zu Schäden am Auge oder am sonstigen Patienten kommt. Bei größeren Toleranzproblemen kann für einen kurzen Zeitraum auch auf andere Medikamente ausgewichen werden und nach längstens acht Wochen Pause wieder Hanf konsumiert werden.

Jede(r) kennt ihn, den Fressflash. Die appetitanregende Wirkung des Cannabis´ wird in unterschiedlichen Kulturen schon lange genutzt. In neuerer Zeit ist diese Eigenschaft gerade für AIDS- und Krebs-Patienten in chemotherapeutische Behandlung entdeckt worden. Im Vergleich zu anderen Medikamenten bekommt der oder die Kranke wieder Hunger und die mit der Chemotherapie enhergehende ständige Übelkeit löst sich nahezu auf. „Das einst als Einstiegdroge verteufelte Cannabis bringt Hilfe und Linderung für unheilbar Kranke“, sagt Robert W. Gorter, 49, Leiter des Instituts für immunologische Forschung im Berliner Krankenhaus Moabit, der 120 Aidskranken den Hanf verschreiben will. Ein Blick in die Praxis: Bei einer in den USA 1990 durchgeführten Umfrage unter 1035 Ärzten für Geschwulstkrankheiten gaben 44 Prozent an, daß sie ihren Krebs-Patienten Marihuana empfehlen und ein Großteil von ihnen würde es empfehlen, wenn es legal wäre.

Cannabis wirkt über das zentrale Nervensystem muskelentspannend, Spastik, Schmerz und Steifheit nehmen bei Querschnittserkrankten ab. Unter Experten gilt der Hanf als einer der besten Anti-Epileptika überhaupt, zudem harmonisiert es den Bewegungsablauf. Depressiven Menschen kann Marihuana ebenfalls teilweise helfen, ebenso wie unter chronischen Schmerzen leidenden Personen. Nicht nur die englische Königin Victoria rauchte Gras, um ihre Mestruationsschmerzen zu lindern, Frauen in Südafrika berauschen sich noch heute mit „dagga“, um die Geburt zu erleichtern. Bei allen Anwendungen muß zusätzlich positiv bewertet werden, daß Cannabis eine sehr sicheres Medikament ist. Das Verhältnis von wirksamer zu tödlicher Dosis ist mit 1 zu 20 Tausend so günstig wie bei fast keinem anderen Mittel.

Forschungsinstitute in den USA haben vor allem zwischen 1970 und 1980 diverse Studien über die Wirksamkeit von THC und den Cannabinoiden durchgeführt. Zumeist wurde von Erfolgen bei der Behandlung der oben aufgeführten und einer Reihe weiterer Krankheiten berichtet. Die staatliche DEA (Drug Enforcement Agency) und andere Legalisierungsgegner versuchten daraufhin am Medical College of Virginia nach Nachweis zu führen, daß der Konsum von Marihuana gesundheitliche Schäden nach sich zieht. Aber entgegen ihrer Hoffnung kam es zu einem wissenschaftlichen Durchbruch als erkannt wurde, daß Cannabiskonsum starke Anti-Tumor Aktivitäten auslöst. Wie Jack Herer in seinem Buch „The Emperor Wears No Cloths“ eindrucksvoll nachweist, sucht die DEA seither jedwede Cannabis/Tumor Foschung zu unterbinden.

Dem synthetischen THC, (Marinol) seien auch noch einige Sätze gewidmet. Diese Pillen sind so konzentriert, daß eine Behandlung mit ihnen schnell zum Alptraum werden kann. Schlafstörungen, Durchfall, Reizbarkeit bis zu Anzeichen einer Psychose sind die gewaltigen Nebenwirkungen des Präparats. Es bleibt unverständlich, warum ständig auf chemische Neuerungen zugegriffen werden muß, wenn die natürliche Substanz erheblich effektiver und zugleich ungefährlicher ist. Vielleicht ist es gerade das Zusammenspiel der einzelnen Inhaltsstoffe des Grases, welches es für verschiedene Anwendungen so interessant macht. Eine Gewinn aus Marinol erzeilt in erster Linie nur wieder die pharmazeutische Industrie.

In aller Kürze: Die Klassifikation von Cannabis als Droge ohne therapeutischen Nutzen steht im schärfsten Gegensatz zur Realität, ist durch Erfahrungen in der Historie wie der Gegenwart widerlegt, steht auf wissenschaftlich tönernen Füßen und beruht heute nur noch auf politisch-moralischen Gründen.

Jörg Auf dem Hövel

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Cannabis Drogenpolitik

„Wir wollen uns zeigen“

Zu Gast bei Sven Meyer, dem Organisator des Hamburger Hanffests

Schwer beschäftigt ist der Mann, als ich seinen Laden in Hamburg-Eimsbüttel betrete. Vor ihm sitzt ein Pfeifenverkäufer, das Telefon klingelt und kurz darauf betritt Kundschaft den Headshop. Sven Meyer, 30 Jahre alt, nimmt es gelassen: „Das nächste Jahr muss ich mir glaub ich frei nehmen und brauch´n Büro, und auch die Nachbereitung des Feste nimmt mehrere Tage in Anspruch.“ Montag morgen klingelte um 7.30 Uhr die Gartenbauabteilung, um ihn darüber zu informieren, dass es am Veranstaltungsort brennt. „Das war nur ein übereifriger Helfer der etwas Stroh verbrannt hat“, erzählt Sven lachend, „und seitdem steht das Telefon nicht mehr still“.

Das Hanffest zum Millennium war ein voller Erfolg, drei Tage lang feierten die Menschen ein friedliches und fröhliches Fest.  „Es ist toll, dass es den Leuten Spaß gemacht hat und die vielen Gratulationen freuen mich enorm“, sagt Sven, um gleich anzuschließen, „ich wollt auf alle Fälle nochmal Danke sagen, war echt´n Super-Spezial-Elfen-Maschinen-Hyer-Hanf-Fest. Ich hatte eigentlich am Schluss vor Albert Hofmann zu zitieren, der sagte auf dem Kongress für Bewusstseinsstudien vor einem halben Jahr in Basel mit Tränen in die Augen: ´Wir sind hier um glücklich zu sein`. Und ich hatte sehr glückliche Momente auf dem Hanffest; die Kinder, die den Seifenblasen hinterherjagten, die Stroh-Schlachten, der Besuch von dem Vogelschwarm, das Jaulen mit einem Hund, in der Nacht, bei Vollmond, der gut besuchte und extrem groovige Hanf-Move, die Stimmung im Schanzenpark, im Völkerkunde-Museum. Und dann die vielen mit anpackenden und Eigen-Power einbringenden Menschen, all die Sexy-Dancer und unterschiedlich gemischten Generationen, die Redner haben sehr schön gesprochen, speziell Christian Rätsch hat mir ´ne feine Gänsehaut verpasst, die DJ´s sind abgegangen, die Live-Act´s, die Totecs haben super geholfen und unglaublich fetten Sound gemacht, der nette Kreis von Leuten der sich getroffen hat…“ Sven kommt schwer ins Schwärmen und hört gar nicht mehr auf.

Ob es nun 2000 oder über die Tage sogar 12000 Menschen waren, die das Happening besuchten, ist ihm relativ egal. „Wir hatten ein schönes Fest, das ist das Wichtigste. Das Zählen überlasse ich anderen.“ Probleme gibt es bei der Anmeldung des Festes im Park als politische Demonstration. „Die Behörde hält das für ein Fest ohne politischen Hintergrund“, wundert sich Sven. Damit übernimmt die Stadt die Müllbeseitigung nicht. Loveparade lass jucken.

Wieder betritt Kundschaft den Laden und kauft Elixiere. Wir wollen just weitersprechen, als das Telefon erneut klingelt: Die Druckerei der Hanffest-Broschüre. „Ja, Herr Berger,“, sagt Sven, „das Geld ist schon überwiesen“. Es ist mittlerweile das dritte Hanffest in Hamburg und das erste Mal bleibt ein wenig Mammon übrig. „Jetzt kann ich es unter den Künstlern und Helfern aufteilen und habe meine Unkosten raus.“

Die Idee zum Hanffest kam ihm in Berlin. Leichtsinnig rannte er dort 1997 mit einem Hanfbüschel über die Hanfparade – die Polizei war nicht amüsiert und wollte ihn abtransportieren. Sven diskutierte, wurde aber trotzdem in die Wanne gehieft. Die Mitdemonstranten blockierten den Weg, die Situation eskalierte. „Da saß ich nun in dieser Wanne und draußen forderten 1000 Mitmenschen meine sofortige Freilassung. Ein bewegendes, aber auch gefährliches Erlebnis, denn die Polizisten im Auto sahen sich schwer unter Druck und wurden ziemlich nervös. Man muss nur den Mund aufmachen und was tun – dann helfen auch andere Leute.“

Ein Motto oder sonstige Sinnsprüche hält er für die Veranstaltung unangebracht. „Wir wollen uns zeigen, einfach da sein, so, dass man uns nicht ignorieren kann.“ Viele Kiffer haben Svens Meinung nach Angst „hinter ihrem Ofen rauszukommen und für ihre Interessen einzutreten“. In Hamburg nimmt er gerne jeden Faden auf, der in Richtung einer Legalisierung von Cannabis gesponnen wird. Er würde sich freuen, wenn überall in Deutschland Hanffeste organisiert werden würden. „Das kann ja klein anfangen, denn jeder arbeitet halt im Rahmen seiner Möglichkeiten. Nur nicht verkrampfen.“

Und die Pläne für 2001? „Es wäre schön, wenn im nächsten Jahr noch mehr Leute selbst drauf kommen würden, wie sie sich in das Fest einbringen. Mein Traum ist, dass einmal im Jahr in ganz Deutschland, ach was, weltweit der Hanf gefeiert wird.“

 

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Cannabis

Marihuana Mythos 8 – „Marihuana verursacht Hirnschäden“

Marihuana Mythen – Marihuana Fakten

Teil VIII

Unsere mehrteilige Serie klopft weiter auf die wild wuchernden Marihuana-Mythen. Die verwelkten Blätter mangelhafter wissenschaftlicher Arbeit fallen herab, übrig bleiben nur die gesunden Triebe nachvollziehbarer Forschungsarbeit.

Wie sieht es tatsächlich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Der achte Teil überprüft die Behauptung:

„Marihuana verursacht Hirnschäden“

„Doch, ich bin Napoleon“, sagte der eingelieferte Dauerkiffer, als man ihn eine Beruhigungsspritze verpaßte. So oder ähnlich muß man sich wohl das ausgemalte Bild dieses Mythos vorstellen. Um die Frage, ob Marihuana das Gehirn schädigt, schwelt seit Jahrzehnten die wissenschaftliche Kontroverse. In den siebziger Jahren wollten mehrere Studien nachgewiesen haben, das das Denkorgan von Cannabis-Konsumenten schlechter funktioniert als das von Abstinenzlern. Das Beeinträchtigen der Hirnzellen verursache, so diese Meinung, einen Verlust an Gedächnisleistung, kognitive Fehlleistungen und Probleme beim Lernen. So, so. „Ladies and Gentleman, we proudly present the hippest Boygroup in town:“

 

„THE FACTS“

 

Noch nie öffneten Forscher den Schädel eines Kiffers oder einer Kifferin. Wohl geschah dies aber bei Affen: Eine immer wieder zitierte Studie, die Hirnschwund nach dem Cannabis-Konsum feststellte, stammt aus den siebziger Jahren und wurde von R.C. Heath durchgeführt. Die Primaten durften den Rauch dreier Joints am Tag inhalieren. Heath entdeckte nach drei Monaten abnorme elektrische Funkbotschaften. Als er den grauen Schmalz der Rhesus-Affen examinierte, fielen ihm anatomische Veränderungen auf. Der synaptische Spalt (hier queren Informationen über chemische Botenstoffe das Gehirn) war geweitet, einzelne Synapsen waren verklumpt. Leider bestach die Untersuchung nicht gerade durch eine nachvollziehbare Versuchsaufbau. Gleich mehrere Verfahrensfehler kreideten andere Wissenschaftler Heath in der Folgezeit an: Eine Vergleichsgruppe fehlte, zudem litten die Pelztiere an akutem Sauerstoffmangel. Gerade dieser führt aber zu Schäden im Organ. Heath wollte bei den Affen eine panikartige Reaktion aufgrund des Grasrauchens festgestellt haben. Spätere Forschungsarbeiten wiederholten der Versuchsaufbau und kamen zu dem Ergebnis, daß die Affen weniger durch das Cannabis, als vielmehr durch die Situation des Experiments geschockt waren. Die Ergebnisse von Heath konnten auch in ihren anderen Bereichen später nicht bestätigt werden. In den USA wollte man es genau wissen und nahm die Forschung von Heath zum Anlaß, unter dem Titel „Marihuana and Health“ (1982) eine ganze Reihe von Experten zu Wort kommen zu lassen. Heath´s Arbeit wurde scharf kritisiert, ja demontiert.

Eine andere Studie, die ebenfalls in den siebziger Jahren für Aufsehen sorgte, ist die Arbeit von A.M.G. Campbell (in: Lancet 1971). Die Medien berichteten von „Hirnschrumpfung bei Kiffern“. Campell und seine Kollegen hatten zehn starke Cannabisraucher unter die Lupe genommen und Zeichen von Hirnschwund entdeckt. Nur stammten alle Subjekte ihres Forschungseifers aus einen psychatrischen Krankenhaus, die Hälfte war schizophren, drei hatten Kopfverletzungen erlitten, einer oder zwei waren Epileptiker. Zudem war von allen bekannt, daß sie Opiate, Beruhigungsmittel und andere Medikamente konsumiert hatten.

Fest steht: Der Zusammenhang von pharmazeutischen Agenten, dem menschlichem Hirn und dem Verhalten ist komplex. Schon der Nachweis einfacher Zusammenhänge bedarf diverser Experimente. Vereinfachungen aller Art verbietet damit eigentlich das wissenschaftliche Ethos. Aber natürlich greift der Rauschhanf, wie andere Substanzen auch, in die Funktion des Hirnes ein. Nur so entsteht der Rausch, die Veränderung der subjektiv erlebten Wirklichkeit. Fraglich ist halt nur, ob das bleibende oder gar schädliche Wirkungen hat.

Einigkeit herrscht darüber, daß das Lernen unter akutem Cannabiseinfluß weitaus ineffektiver ist. Und unbestritten ist auch, daß das Kurzzeitgedächnis erhebliche Einbußen hinnehmen muß. Dies kristallisierte sich in der Costa-Rica Studie ebenso heraus wie in einer Arbeit von R.H. Schwarz aus dem Jahre 1989. Abseits aller Wissenschaft ist dies eine Erfahrung, die wohl jeder erfahrene Kiffer bestätigen kann. Daß sich diese Beeinträchtigung aber, wie eine andere Untersuchung behauptet, bei starken Kiffern bis zu drei Monaten hinziehen kann, bleibt indes umstritten.

Der überwiegende Teil der Erhebungen und Laborexperimente, die Kiffer und Abstinenzler beäugten, fand keine Unterschiede in den kognitiven, intellektuellen oder wahrnehmenden Funktionen zwischen den beiden Gruppen. Dies gilt vor allem für die moderaten Kiffer, die nicht mehr als drei Joints pro Woche rauchen. Erst bei höheren Dosierungen ist es möglich, daß das heilige Kraut tatsächlich bleibende Schäden hinterläßt. In den meisten Fällen bleibt es aber schwierig, die Veränderungen im Denkschmalz eindeutig dem Cannabis zuzuweisen. Zumeist spielen auch andere Faktoren eine gewichtige Rolle, wie beispielsweise soziale Schichtzugehörigkeit, Bildung und Alkoholkonsum.

Neuere Forschungen (Varma u.a., 1988) maßen Intelligenz und Erinnerungsvermögen und konnten nicht ergründen, daß Kiffer und Kontrollgruppe sich unterschieden. Diese Ergebnisse decken sich mit zwei Studien, die die US-amerikanische Regierung bereits 1972 (National Institute of Mental Health) und 1980 (National Institute on Drug Abuse) führte.

Gerade die neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Computertomographie liefern einen tieferen und gründlicheren Blick in das menschliche Denkorgan. M. Herkenham konnte damit 1990 die Rezeptoren im Hirn lokalisieren, an denen die Cannabinoide andocken. Er sagt offen, daß es trotz der Lokalisierung der Cannabis-Rezeptoren auch weiterhin unmöglich sei, psychologische Reaktionen vorherzusagen. Der Hanf besitzt in dieser Hinsicht kein genaues Wirkungsspektrum, wie beispielsweise Opiatderivate oder die bei der Bekämpfung von Schizophernie eingesetzten Neuroleptika. Herkenham und andere Forscher rufen aus diesem Grund zur Vorsicht auf, denn auch die oft genannten Einsatzgebiete des medizinischen Hanfs stehen auf den tönernen Füßen der genauen Kenntnis der Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und das Gehirn.

Die durch Computertomographie gewonnen Daten lassen keinesfalls des Schluß zu, daß das Hirn eines Kiffers schrumpft. J. Kuehnle scannte den Kopfinhalt von 19 Hardcore-Kiffern und konnte keine Schäden entdecken.

In der Studie von M. Fink (u.a., 1976) wurden in Griechenland 47 chronische Haschisch-Konsumenten erforscht. In ihren Hirnen fanden sich ebenfalls keine Abnormalitäten.

Berücksichtigt man die neurochemischen Daten von Tierversuchen, klinischen Fallstudien, empirischen Erhebungen, kontrollierten Laborstudien und Feldversuchen kann gesagt werden, daß Beeinträchtigungen des Hirns zwar möglich sind, bei einem kontrollierten Umgang aber äußerst unwahrscheinlich.

Jörg Auf dem Hövel

 

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Cannabis

Marihuana Mythos 11: „Marihuana verursacht das Amotivationssyndrom“

 Marihuana Mythen

Teil XI

An was soll diese arme Pflanze eigentlich alles Schuld sein? Vielfältig sind die Vorwürfe, nebulös oft die Beweise. Die Mythen rund um den Hanf ranken munter weiter, doch Rettung ist in Sicht, denn das HanfBlatt zerreißt den Schleier des Unwissens und der Boshaftigkeit. Dahinter leuchten die prallen Harzdrüsen der Erkenntnis. Aber bleiben wir auf dem Boden. Wie sieht es wirklich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Der elfte Teil der Serie dreht sich um den Mythos:

„Marihuana verursacht das Amotivationssyndrom“

Der Standardwitz zum Thema: Sagt der Eine: „Hasch macht gleichgültig.“ Der Andere: „Mir egal.“ Die gleichgültig machende Eigenschaft des Rauschhanfs ist nicht nur einer der ältesten Mythen, er findet auch immer wieder Unterfütterung durch neue wissenschaftliche Untersuchungen. Sollte Haschisch tatsächlich aus einem normalen, arbeitswilligen Bürger einen apathischen und unproduktiven Versager machen?

 

DIE FAKTEN

 

Die herrschende Lehre geht davon aus, daß das Konzept des „amotivationalen Syndrom“ in einem Aufsatz von W.H. McGlothin und L.J. West im Jahre 1968 entworfen wurde. Der regelmäßige Konsum von Cannabis, so die beiden Autoren, führe zur Entwicklung eines passive, introvertierten und eben demotivierten Persönlichkeitstypus. Die hinter diesem Konzept stehende Idee entstand allerdings schon sehr viel früher. Die us-amerikanischen Regierungsbehörden setzten diesen Gedankenvirus, um einen rassistischen Stereotyp für die mexikanischen Arbeiter, den „Borracho“, zu entwickeln. Die Prohibitionisten sahen in der für sie ungewohnten Gelassenheit der Marihuana rauchenden Mexikaner nur Wertlosigkeit und Faulheit. Schaut man sich die Untersuchungen aus den 60er Jahren genauer an, fällt auf, daß hier nur schwer kiffende Jugendliche ausgewählt wurden, die ohnehin schon in medizinischer Behandlung waren. McGlothin und West prüften die Verfassung von Mittelklasse-Angehörigen, die vor dem Beginn ihres Konsums konforme und leistungsorientierte Söhne und Töchter waren, in deren Garageneinfahrt ein Basketballkorb das Grundstück zierte (Achtung: Dies war ein Stereotyp). Das THC setzte bei Ihnen ein altes Gefühl frei: Langzeitpläne gerieten aus dem Blick, die Konzentrationsfähigkeit über längere Perioden nahm ab. Gegenwärtiges Genießen wurde erheblich wichtiger als die ungewisse Zukunft. In einer Gesellschaft der westlichen Hemissphäre werden solche Auffälligkeiten natürlich schnell zum Politikum, denn wo soll der Weg hingehen, wenn die Jugend den Anforderungen der sozialen Umwelt nicht mehr gerecht wird? Seither widersprechen sich die Ergebnisse: College-Studenten waren wiederholt Ziel von Erhebungen – während in einigen Fällen ein Abnehmen der Leistungsbereitschaft und auch der Noten eruiert wurde, fanden andere Untersuchungen keine Unterschiede zu Nichtrauchern oder sogar Steigerungen der Tüchtigkeit. Interessant ist, daß die großen Feldstudien in Costa Rica, Griechenland und Jamaika keine Beweise für das „Amotivationssyndrom“ fanden. In Jamaika wird Ganja auch konsumiert um zu arbeiten. In dem Bericht heißt es, „daß Ganja als Arbeitsstimulans wirkt“. J. Schaeffer und seine Mitarbeiter schauten sich 1981 das Verhalten einer religiösen Vereinigung in den USA an, die im rituellen Rahmen regelmäßig Gras paffen. Sie fanden keine Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen. Vielleicht kommt Andrew Weil dem Kern der Sache nahe, wenn er behauptet: „Amotivation ist in den USA eine Ursache für starkes Marihuanarauchen und nicht umgekehrt.“

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Trotzdem gibt es durchaus Gründe, die Theorie der Amotivation ernst zu nehmen. Wenn aus dem Kind die Blüte des Erwachsensein treibt, ist es an der Zeit an den An- und Unannehmlichkeiten des Lebens teilzunehmen. Es warten nicht nur Pickel und das andere Geschlecht, sondern auch erste Grenzerfahrungen mit berauschenden Substanzen. Der erste Suff, der erste Joint. Wer hier dem Rausch zu heftig und regelmäßig zuspricht, dem fällt die Integration in das bestehende Bürgertum der rangelnde Ellbogen schwer. Denn wie sinnlos, wie nichtig wirken die Versprechungen des materiellen Reichtums gegen dem lässigen Verweilen im „Hier und Jetzt“. Oder wie Rowan Robinson es ausdrückt: „Warum sollte man endlose Stunden dafür aufwenden, Reichtum anzusammeln, um sich das Glück und die Zufriedenheit zu kaufen, die bei Cannabiskonsum bereits in jedem Augenblick vorhanden sind?“ Sinnsuchende Sekretärinnen dürfen die Besitzer von Esoterik-Shops reich machen, der heranwachsende Jugendliche muß erste seine Leistung bringen, bevor er sich dem Gedankens des ewigen Fortschritts wieder abwendet. Ob es aber tatsächlich so einfach ist, wie Robinson behauptet, daß das „Amotivationssyndrom“ nur dem „Zweifel an der Weisheit des Fortschrittsdenken“ entspricht, muß bezweifelt werden. Denn natürlich ist ein Mensch anderen Dingen gegenüber unmotiviert, wenn sich der Hauptaugenmerk seines Lebens einer Droge zuwendet. Hang-over, Lustlosigkeit, Antriebsschwäche, Ziellosigkeit und Lethargie sind allen Kiffern bekannte Phänomene nach einer durchqualmten Nacht. In fernen Ländern (und im Urlaub) mag dies zu einer Philosophie gehören, in „spätkapitalistischen“ Gesellschaften kann dieser Weg aufs Abstellgleis führen, auch wenn Gleichgesinnte mit im selben Wagon sitzen.

Aber runter mit dem Zeigefinger und zurück zu den medizinischen und sozialen Erkenntnissen. S. Cohen erinnert die Wissenschaftsgemeinde 1986 daran, daß das „Syndrom“ äußerst variabel in seiner Präsentation ist und zudem extrem durch Einflüsse vor dem Beginn des Cannabis-Konsums bestimmt wird, daß die Existenz des „Amotivationssyndrom“ bezweifelt werden kann. Bei vielen von diesem „Syndrom“ Betroffenen wurde zudem eine körpereigene depressive Störung diagnostiziert, die durch den Cannabiskonsum an die Oberfläche des Geistes durchbrach. J.A. Halikas und seine Kollegen belegten das 1978. D.J. Kupfer ging schon 1973 sogar soweit, das diese von Depression geplagten Menschen den Hanf als selbstverschriebene Behandlung nutzen. Zum Schluß muß noch einmal in Erinnerung gerufen werden, daß der große Teil der in den zahlreichen Studien untersuchten Individuen in medizinischer Behandlung waren und demnach nicht repäsentativ für die Allgemeinheit der Cannabis-Genießer sind. Und wenn es dieses „Syndrom“ wirklich geben sollte, wie kann dann seit drei Jahren jeden Monat das HanfBlatt erscheinen?

Jörg Auf dem Hövel

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Cannabis

Marihuana Mythen Teil 4: Marihuana schädigt die Lunge

Marihuana Mythen

Teil 4

Langsam, aber stetig geht es voran in der Serie des HanfBlatts, welche die Mythen rund um die Marihuana-Pflanze analysiert. Wie sieht es tatsächlich aus: Welchen Nutzen und welche Schäden kann der Konsument von Cannabis aus den pflanzlichen Wirkstoffen ziehen? Wo liegen Gefahren für Körper und Geist, wo Chancen für ihre Genesung? Wissenschaft soll auch hier die wichtigen Fragen beantworten; schauen wir, was die Halbgötter in ihren weißen Kitteln wissen, was wir nicht schon geahnt haben. Im vierten Teil der Serie geht es um die Behauptung:

„Marihuana schädigt die Lunge“

„Räusper, Hust. Alles Lüge. Hüstel.“ So könnte auf diesen Vorwurf reagiert werden, doch hier wird ja bekanntlich der Stier ernsthaft bei den Hörner gepackt. Ein Argument gegen Marihuana ist seine Schädlichkeit für den Atemapparat, wenn es geraucht wird. Der Vorwurf: Gras enthält so hohe Konzentrationen von Schadstoffen, daß Konsumenten das Risiko eingehen, sich dauerhafte Lungenkrankheiten zuzuziehen. Der Mythos besagt, daß „ein Joint zehn Zigaretten gleicht“. Starker Tobak, und hier kommen

DIE FAKTEN

Um gleich am Beginn für Klarheit in den Nebelschwaden zu sorgen: Das Rauchen jeglicher Pflanze ist schädlich. Beim Verbrennungsprozeß entstehen Substanzen, welche die Entstehung von Krebs begünstigen. Dies gilt für Cannabis ebenso wie für Tabak. So weit, so schlecht, aber wie schädlich ist der Hanfrau(s)ch? Was wäre die Wissenschaft, ja, was wäre das Leben ohne den Vergleich? Um zu einer relativen Einschätzung der Schädlichkeit des Rauschhanfs zu kommen, greifen desses Befürworter deshalb auf Daten zu, die das negative Potential ihres heiligen Grases mit dem Tabak vergleichen. Bis auf die psychoaktiven Wirkstoffe ist der Tabakqualm dem Marihuanaqualm recht ähnlich. Kiffer atmen allerdings zumeist tiefer ein und behalten den Rauch länger in den Lungen – auf diese Weise gelangen auch mehr Schadstoffe in den Blutkreislauf.

Die bisherigen Studien zum Thema zeigen: Regelmäßige Marihuana-Konsumenten leiden öfter als Nichtraucher an chronischem Husten und chronischer Schleimentwicklung. Ab hier scheiden sich aber die Geister, denn während manche Wissenschaftlern behaupten, daß Grasrauchen zur Bronchitis führen kann, sehen andere keinen Nachweis dafür, daß kiffen die Entzündung der Luftröhrenäste verursacht. Seit 1982 führt ein regierungsnahes Intitut in den USA Forschungen an „reinen Kiffern“, „reinen Tabakrauchern“, „Konsumenten von beiden“ und „Nichtrauchern“ durch. Hierbei wurden durchaus Veränderungen in den Lungen von „reinen Kiffern“ analysiert, diese waren aber weit weniger ausgeprägt wie bei den „reinen Tabakrauchern“. Und noch etwas viel den Forschern auf: Die Beeinträchtigung beschränkte sich bei den Kiffern in erster Linie auf die großen Kanäle der menschlichen Atemmaschine, kleinere Luftröhren waren kaum geschädigt. Dies sah bei den Tabakkonsumenten dunkler aus, bei ihnen mutierten gerade die peripheren Äste. Das ist nach den Aussagen der Wissenschaftler auch der Grund dafür, daß Tabakraucher schneller und öfter an Bronchitis erkranken.

Ein Grund zur Entwarnung für die „reinen Kiffer“? Zumindest gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse darüber, daß das Pur-Rauchen zu Lungenkrebs führt. Gleichwohl fand man bei den Fans des reinen Grases Bronchien vor, die sich im Vorstadium der tödlichen Krankheit befanden. Wer zudem meint, sein Gras oder Haschisch mit Tabak zu vermengen, setzt sich garantiert einer erhöhten Krebsgefahr aus.

Diese Ergebnisse müssen vor dem Hintergrund einer Jahrtausende alten medizinschen Anwendnung des Hanfs und der modernen Drogengesetzgebung gesehen werden. Seit mindestens 3000 Jahren verschafft Cannabis Asthmatikern Erleichterung, denn das Inhalieren des Rauches führt zu einer Erweiterung der Bronchien, die bis zu einer Stunde anhält. Zudem kann Cannabisrauch Husten unterdrücken und wurde auch schon bei der Behandlung von Keuchhusten erfolgreich eingesetzt. Ein Paradoxon stört im Kifferhimmel: Die heilige Pflanze schädigt und heilt zugleich – unabhängig von der Dosis. Aber nicht nur die pflanzlichen Inhaltsstoffe, wie das THC und die Cannabiole, greifen in die Körperfunktionen ein, das geltende Verbot der Heilpflanze zeigt ebenfalls Auswirkungen auf die Gesundheit des Konsumenten. In einigen Staaten der Erde sind aufklärende Literatur und auch Wasserpfeifen verboten, obwohl diese Schadstoffe aus dem Rauch herausfiltern. Die Forderungen der Legalisierungsbefürworter sind aus diesen Gründen eindeutig: Erst wenn Wasserpfeifen und Vaporizer zum Massenprodukt werden, kann von einer wirksamen Vorsorge im Gesundheitssektor gesprochen werden. Wer viel Cannabis raucht, sollte auf Produkte mit hoher Potenz zugreifen, weil dann weniger inhaliert werden muß. Die orale Zufuhr von Cannabis sei auch deshalb unbeliebt, weil der Rauschhanf zu teuer für diese kostenintensive Konsumform ist. Eine Legalisierung, so die Hoffnung der Anti-Prohibitionisten, würde das ändern. Legales Marihuana wäre zudem eher frei von Zusatzstoffen, die dem Käufer ein frisches Aussehen oder eine harzige Konsistenz suggerieren möchten. Vollzieht man diesen Gedanken bis zum Ende, wäre die Legalisierung der Pflanze der einzige Weg, um die Gesundheit der Cannabis-Liebhaber zu schützen.

Solange bleibt für den Konsumenten -wie bisher- nur der Zugriff auf andere, mildere Formen des Gebrauchs, will er oder sie sich nicht den Gefahren einer Lungenerkrankung aussetzen.

Jörg Auf dem Hövel

Nachtrag 2008
Es gibt neue Studien, deren Fazit: Die schädlichen Effekte von Tabak und Cannabis addieren sich, raucht man die beiden Kräuter zusammen, ist das weder aus Gründen eines kräftigen Highs noch aus gesundheitlicher Sicht sinnvoll. Mehr unter https://joergo.de/cannabislunge.htm

 

 

 

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Cannabis Psychoaktive Substanzen

Was für ein Dope-Freak bist Du

HanfBlatt

Was für ein Dope-Freak bist Du?

Der schonungslose HanfBlatt-Psychotest

Mit diesem Test erfährst Du wirklich zuverlässig, was für ein Hanftyp du bist. Fülle die Fragen spontan und ehrlich aus, schiele nicht schon vorher auf die Auswertung und kreuze pro Frage nur ein Kästchen an. Addiere Deine Punkte und Du wirst überrascht werden.

Frage 1

Du sitzt in Deinem Konfirmationsanzug beim Kaffeeklatsch bei deinen erzkonservativen Grosseltern. Plötzlich zieht Opa unter dem Sofa ein Mordsbhong hervor. Wie reagierst Du?

Du stellst Dich ahnungslos: „Was ist das denn, Opa?“ (0 Punkte)

Reflexhaft fängst Du an die Mischung fertig zu machen. (3 Punkte)

Du fragst scheinheilig: „Habt ihr auch was zu knispeln da oder ist das eure neue Vase?“ (2 Punkte)

Du bist verblüfft: „Ach Opa, Du warst auch mal jung?“ (1 Punkt)

 

Frage 2

Du liegst völlig besoffen im Chill-Out Bereich einer Techno-Party. Jemand bietet Dir einen Chai-Tee und ein Chillum an. Was tust Du?

Du schüttest den Inhalt des Chillums in den Chai und spülst das Zeug runter. (2 Punkte)

Du verlangst den Party-Veranstalter und drohst lauthals mit der Polizei. (0 Punkte)

Du giesst dem schmierigen alten Hippie den Tee ins Gesicht und ziehst das Chillum in einem Zug durch. (3 Punkte)

Du bedankst Dich artig für den Chai und schüttest die Mischung in die Tasche Deiner Cordjacke – für später. (1 Punkt)

 

Frage 3

Wie alt warst Du beim ersten Mal?

Zu jung, um mich noch daran erinnern zu können. (3 Punkte)

„. . ., aber ich habe nicht inhaliert.“ (0 Punkte)

Volljährig natürlich. (1 Punkt)

Alt genug zum kiffen, aber zu jung zum sterben. (2 Punkte)

 

Frage 4

Der Kapitän der Boing 747, mit der Du auf dem Weg von Marokko nach Frankfurt am Main bist, kündigt eine Notlandung auf dem Atlantischen Ozean an. Wie verhälst Du Dich?

Spontan scheisst Du die 20 Gramm Zero-Zero aus, die sich seit Marrakesh in Deinem Enddarm befinden und verteilst sie an Deine Mitreisenden. (2 Punkte)

Du weinst bitterlich und ärgerst Dich, dass Du die zwei Kilo in Deinem Koffer eingenähte Polle nicht am Mann hast. (1 Punkt)

Du denkst: „Hat es doch auch seine guten Seiten, da§ anscheinend alle Kondome mit Haschisch in meinem Darm geplatzt sind. Was für ein Abflug!“ (3 Punkte)

Du bedauerst: „Hätte ich in Marokko nur mal gekifft, dann würde ich mir jetzt wohl kaum THC-frei in die Hosen machen.“ (0 Punkte)

 

Frage 5

Du findest zufällig auf der Strasse einen originalversiegelten Beutel mit fünf Gramm Superskunk. Was empfindest Du?

Du freust Dich, lädst spontan alle Freunde ein und hast alles weggeraucht, wenn sie kommen. (3 Punkte)

Du dankst dem Gott Shiva, gurgelst nochmal mit Hustensaft und der Kampf kann beginnen. (2 Punkte)

Du tust es in die Vitrine zu Deiner Dopespezialitätensammlung und merkst, dass Du mal wieder Staub wischen solltest. (1 Punkt)

Du weisst eigentlich gar nicht, was Du damit sollst. Schliesslich rufst Du das Rauschgiftdezernat an und bittest um Verstärkung. (0 Punkte)

 

Frage 6

Du lümmelst Dich am Pool auf einer thailändischen Insel und die Sonne juchzt. Da flüstert Dir eine dralle Schönheit ins Ohr:

„Ich würde gerne mit Dir einen durchziehen. Die Gelegenheit ist günstig.“ (2 Punkte)

„Lass uns im Thaigras kuscheln und an unseren Extremitäten nuscheln.“ (1 Punkt)

„Vorsicht: Ozonloch!“ (0 Punkte)

„Pralle Berge – Feuchte Täler – Lasst uns ein Rohr rauchen – schreien die Wähler.“ (3 Punkte)

 

Frage 7

Du entschliesst Dich zu einer Schamhaarrasur. Was hat das mit Deinem Cannabiskonsum zu tun?

„Das kann ich auf Anhieb nicht sagen (erst mal einen durchziehen).“ (3 Punkte)

„Gar nix, ihr Spinner!“ (0 Punkte)

„Mehr als ihr denkt!“ (1 Punkt)

„Vollkiffen und verarschen kann ich mich alleine.“ (2 Punkte)

 

Frage 8

Du hast gerade das neue afghanische Treibhausgras angetestet:

Du greifst zum Telefonhärer und lässt Dir 100 Gramm zurücklegen. (2 Punkte)

„Kann mir nicht passieren!“ (0 Punkte)

Du kaufst Dir einen Kaftan und trittst zum Islam über. (1 Punkt)

Du überlegst Dir, wie Du die Qualität durch Belüftung noch verbessern kannst. (3 Punkte)

 

Frage 9

Du hast Dir einen Pollinator angeschafft:

Seit Stunden wirbelt eine einsame Durban Poison Blüte ihre Runden, Du suchst mit der Lupe nach Harzkrümeln um sie Deinen Freunden zu zeigen. (0 Punkte)

Du bringst das Ding zurück, nachdem Du wieder nüchtern geworden bist. (1 Punkt)

An den getrommelten Blüten klebt keine einzige Drüse mehr. Dafür kugelt sich die Nachbarschaft im Haschischstaub. (3 Punkte)

Du merkst zu spät, da§ Dir der Typ im Grow-Shop einen Zementmischer angedreht hat. Macht nix, funktioniert auch: „Polnische Platte“.

 

Frage 10

Du füllst diesen Fragebogen aus, weil:

Du nie genug über Dich erfahren kannst. (0 Punkte)

Er lustiger ist, als die Polizei erlaubt. (2 Punkte)

Du dich langweilst. (1 Punkt)

Du so stoned bist, dass Du alles tust, was wir Dir sagen. (3 Punkte)

 

 

AUSWERTUNG

 

25 – 30 Punkte

Der Dauerkiffer

Du bist ein unverbesserlicher Kiffer. Du musst Deinen Pegel halten, um überhaupt überleben zu kännen. Nichts kann Dich von Deiner Bestimmung abhalten. Gute Reise, wo auch immer Du bist.

 

16 – 24 Punkte

Der Gelegenheitskiffer

Du lässt nie eine Gelegenheit zum kiffen aus. Vom Dauerkiffen hält Dich eigentlich nur eine passende Gelegenheit ab. Ja, Ja, Du hast alles im Griff, weisst Bescheid.

 

7 – 15 Punkte

Der Ausnahmekiffer

Wohl gewählt will der Zeitpunkt sein, an dem Du Dich dem Rausch hingibst. Selten und exquisit sind die Anlässe, voll der Erinnerung an die guten alten Zeiten, aber wenn es losgeht, hast Du nix mehr unter Kontrolle. Ja, so bist Du.

 

0-6 Punkte

Der Noch-Nicht Kiffer

Du würdest gern, aber Du gönnst Dir nichts. Moralische Zwänge und persönliche Ängste halten Dich in Deiner Depression fest. So breit wie Die willst Du nicht sein, drum bleib daheim und schliess Dich ein.

az & adh