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Übermensch

Die wirklich große Blase

Kauen und das Gedächtnis

Es macht Spaß zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Wissenschaftsgemeinde auf der Suche nach Mitteln und Methoden ist, die uns das konzentrierte Arbeiten ermöglichen sollen. Parallel zu den üblichen medikamentösen Verdächtigen werden auch ungewöhnliche Hirnschrittmacher erprobt.

So arbeiten sich einige Forscher seit Jahren am Kaugummi ab. Eine im April diesen Jahres veröffentlichte Studie hat die Wirkung von Kaugummi kauen auf die gedankliche Verarbeitungsgeschwindigkeit untersucht. Yoshiyuki Hirano und seine Kollegen kamen zu dem Schluss,

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Cognitive Enhancement Gesundheitssystem Psychopharmakologie

Hirndoping-Affinität von jungen Ärzten

telepolis, 19.05.2013

Chirurgen am Limit

Wie steht es um die Hirndoping-Affinität bei jungen Ärzten?

Der Arbeitsalltag vieler Chirurgen ist stressig, die Anforderungen hoch, Fehler können fatale Folgen haben. Eine umfangreiche Befragung der Universität Mainz unter über 1.100 Operateuren ging nun der Frage nach, ob diese Arbeitsbelastung dazu führt, dass die Ärzte zu sogenannten „cognitive enhancern“ greifen, um länger konzentriert arbeiten zu können. Die Ergebnisse zeigen neben der kaum wundersamen Tatsache, dass auch Ärzte Drogen nehmen, vor allem, dass die nötige Trennschärfe zwischen Aufputsch- und Hirndoping-Mitteln schwierig ist.

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Psychoaktive Substanzen Specials

GINSENG – EIN STECKBRIEF DER PFLANZE UND IHRER WIRKSTOFFE


Erschienen im HanfBlatt 2002

GINSENG – STECKBRIEF

Die Pflanze

Wenn von Ginseng die Rede ist, ist meist der Koreanische Ginseng, botanisch Panax ginseng, gemeint. Dessen mitunter menschenähnlich aussehende Wurzel stellt das in Ostasien seit Jahrtausenden begehrte Heilmittel dar. Die Pflanze selbst ist ein bescheidener kleiner mehrjähriger Strauch, der sich nur sehr langsam entwickelt, im Winter seine wenigen Blätter verliert, erst ab dem dritten Jahr seiner Existenz blüht und dann meist nur einen Stand mit roten Früchten entwickelt, deren Samen wiederum Monate zum Keimen benötigen.

Vorkommen

Wild wächst Ginseng im Unterholz schattiger Wälder in den Bergen Koreas und in der Mandschurei. Mittlerweile sind wilde oder aus früherem Anbau verwilderte Ginsengpflanzen so selten geworden, daß besonders für Wurzeln alter Pflanzen sehr hohe Preise bezahlt werden.

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Gesundheitssystem

Beliebige Endpunkte

Um zu positiven Ergebnissen zu kommen, ändern viele Studien zu Operations-Methoden ihre ursprüngliche Fragestellung

Der Trick ist aus der pharmazeutischen Forschung hinlänglich bekannt: Um zu positiven Ergebnissen für ein neues Arzneimittel zu kommen, ändern die Studienautoren ihre ursprüngliche Fragestellung. So wirkt dann beispielsweise ein Arzneimittel bei über 60-jährigen Frauen, weil diese während der Studien als einzige Gruppe positiv auf den Wirkstoff ansprachen.

Eine Forschergruppe von der Universität im niederländischen Nijmegen will nun herausgefunden haben, dass diese Willkür auch in Studien, die neue Operationsmethoden testen, gehäuft auftritt. Man untersuchte dafür 327 Experimente und verglich die während der Studienregistrierung genannten Untersuchungsziele mit den später veröffentlichten Ergebnissen.

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Bücher

Kinderbuch Projekt: Zwei Kühe wollen heilig werden

Laufendes Projekt für ein Kinderbuch, in dem die Abenteuer der beiden Kühe Ida und Erna erzählt werden.

Die Handlung:
Die Milchkühe Ida und Erna hören zufällig, dass auch sie bald geschlachtet werden sollen: sie sind zu alt und geben zu wenig Milch. Aber die Beiden wehren sich gegen ihr Schicksal und flüchten von ihrem Hof im Allgäu. Sie wollen nach Indien, denn Ida hat gehört, dass ihre Vettern dort als „heilig“ verehrt werden.

Ein Exposé (hier klicken) und das erste Kapitel liegen vor, jetzt fehlt nur noch ein Verlag!
Bei Interesse melden Sie sich gerne.

 

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Gesundheitssystem Übermensch

Was hilft, was nicht?

Bei der Hälfte der medizinischen Therapien könnte unklar sein, ob sie helfen

Die evidenzbasierte Medizin ist das neue Steckenpferd der Ärzteschaft. In ihr sollen nur solche Therapien zur Anwendung kommen, für die eindeutig feststeht, dass sie helfen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, könnte man denken. Diese Eindeutigkeit will die evidenzbasierte Medizin durch möglichst umfassende empirische Belege garantieren, man hofft auf die Kraft der großen Zahl.

Das Handbuch für evidenzbasierte Medizin gibt alle Jahre wieder einen Einblick in die Anwendung und den Nutzen der wichtigsten Therapien. Dafür hat man 3.000 der gängigsten Anwendungen ausgesucht. Danach ist die tatsächliche Wirksamkeit der Hälfte der Therapieformen aufgrund fehlender hochwertiger Studien unklar. Nur 11% erhielten das Siegel des uneingeschränkten Nutzens, weitere 24% sind wahrscheinlich nützlich. Auch in der frei verfügbaren Online-Kurzdarstellung weisen die Autoren darauf hin, dass aus den Ergebnissen nicht geschlossen werden kann, wie oft die eine oder andere Therapie tatsächlich angewendet wird. Auch wird davon Abstand genommen, aus den Zahlen auf die Wirksamkeit im einzelnen Patienten zu schließen. Dies deutet auf die Kritik an der evidenzbasierten Medizin hin, deren Ergebnisse zwar statistisch belastbar sind, aber nicht immer klar ist, was sie für den Einzelfall bedeuten.

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Reisen

Reisen und Natur: Länder, Menschen, Orte

Zwischen 1997 und heute veröffentlichte Artikel – eine Auswahl

Sturmumtost (10/2010)
Mit dem Sachverständigen Harry Käding in die Pilze

Europas größter Gletscher schmilzt (pdf, 2.5mb) (Hamburger Abendblatt v. 4./5. August 2007)
Eine Reportage vom Schweizer Aletsch-Gletscher

Die Allerschönste (Petra, März 2006)
Die Mystik von Santorin

Der dampfende Dolmen (Outdoor 3/2005)
Hünengräber, Langbetten, Dolmen: Auf Urkult-Tour in Norddeutschland

Tradition in Muerren  (Snowboarder 11/2003)
Im Inferno-Rennen wird die Geburt des alpinen Skisports gefeiert

Fincas im Hinterland
Gesucht und gefunden: Das andere Mallorca

Experimental Travel (html oder pdf) (Woman, November 2005)
Zwei Menschen wollen sich in New York wiederfinden

Reif für 115 Inseln (Petra, August 2004)
Traumhaft, naturverbunden, einsam, teuer: Die Seychellen

Helios auf der Spur
Alte Begegnungen auf den griechischen Kykladen

Worm Attack
Auf Tour im Regenwald von Costa Rica

Der erste entsetzte Tuk-Tuk Fahrer
Bangkok ganz oben

Hanf im Reisfeld
Seltsames in Vietnam

Fluss der Alligatoren  (Kanu Sport, 12/1997)
Auf dem Suwanne-River in Florida

 

 

 

 

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Mixed

Texte zur Gesellschaft: Linkliste

Texte zur Gesellschaft

Signal? Rauschen? Die junge Disziplin der Neurowissenschaft kämpft mit statistischen Unzulänglichkeiten. (Telepolis v. 17.04.2013)

To Scan or not to Scan
Frankreich verbietet den Marketing-Gebrauch von Hirnscans, erlaubt aber die Nutzung vor Gericht. (Telepolis v. 12.03.2012)

„Wir kommen um die Systemfrage nicht herum (telepolis v. 25.02.2012)
Interview mit Svenja Flaßpöhler über Leistungsdruck und Selbstverwirklichung in der postindustriellen Arbeitsgesellschaft

Schiffsabgase belasten die Umwelt stark (telepolis v. 02.07.2011)
Container- und Kreuzfahrtschiffe blasen enorme Schadstoffmengen in die Luft. In den Hafenstädten regt sich Widerstand.

Outlet-Center als künstliche Shopping-Dörfer (telepolis v. 05.02.2011)
Bei Neumünster will ein britischer Investor ein Shopping-Dorf mit 100 Läden bauen, bei Soltau ist eine solche Freiluft-Mall schon genehmigt. Die umliegenden Kleinstädte fürchten die Verödung ihrer Ortskerne.

„Meiner Kamera konnte ich alles anvertrauen“ (pdf) (GRAZIA 1/2010)
Kathrin Spielvogel führte eine Video-Tagebuch über ihre Krebserkrankung. Dieses wurde nun für den Grimme-Preis nominiert.

Auf die Bäume gegen das Kraftwerk (telepolis v. 11.01.2010)
In Hamburg besetzt man Parkbäume, um eine Fernwärmetrasse zu verhindern. Aber es geht um mehr als die Rettung der Pflanzen.

Zwischen Selbstbestimmung und Selbstausbeutung (telepolis v. 21. Dezember 2009)
Interview mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel über das Neuro-Enhancement

Buddhistisches Denken nutzt das Gehirn besser (Externer link)
(Welt am Sonntag v. 31.07.2009)
(Nebenbei bemerkt habe ich den Beitrag so nie geschrieben. Er ist ein Potpourri aus verschiedenen Texten von mir, welche von der Redaktion trotz Bitte um Abstimmung mit mir bruchstückhaft zusammengesetzt und der nun eher suchmaschinenoptimierten als journalistischen Qualitätskriterien entspricht.)

Big Pharma sucht nach Orientierung (telepolis v. 13. August 2008)
Das Blockbuster-Modell für Medikamente ist am Ende

Zehn Jahre Viagra (Welt am Sonntag v. 25. März 2008)
Ein Streifzug durch eine veränderte Welt

Upgrade ins Nirvana (Telepolis v. 21.11.2007)
Robotik, Neuro-Implantate, Hirn-Enhancement, Gentechnik: Wohin führt das?
Einleitung zu einem neuen Heise Blog

Die Telefonzelle (pdf, 1mb) (DU – Zeitschrift für Kultur, Nr. 782)
Beitrag zum Lexikon der verschwindenden Dinge

Die Contenance (pdf, 2mb) (DU – Zeitschrift für Kultur, Nr. 782)
Beitrag zum Lexikon der verschwindenden Dinge

Chinas Gegner (html oder pdf) (dogs 6/2007)
Der Torwart Robert Enke und der Handel mit Hundefell

Der Gedankenleser (Berliner Zeitung v. 24.03.2007)
Interview mit dem Kognitionsforscher John-Dylan Haynes über die Möglichkeit
mittels Kernspintomografien dem Menschen beim Denken zuzusehen

Wucht und Wahrheit in Tüten (Telepolis v. 09.01.2007)
Die Werbeslogans und Verpackungsangaben müssen sich ändern

Das Essen der Zukunft (Telepolis v. 02.01.2007)
„Functional Food“ zeigt die Risiken der Virtualisierung der Ernährung

Das Pokerfieber grassiert (Telepolis v. 18.01.2007)
Wird das Spiel zum Volkssport?

Der Monarch, das Militär, die Demokratie (Telepolis v. 20.09.2006)
Nach dem Putsch in Thailand fragt man wieder einmal König Bhumibol

Kontrolle durch Ritalin?  (Telepolis v. 17.10., 04.11. und 20.11.2006)
Dreiteiler über ADHS, die Geschichte vom Ritalin und was das alles über unsere Gesellschaft aussagt

Kein Land in Sicht  (Telepolis v. 14.09.2006)
Deutschlands Küste wird sich auf den Klimawandel einstellen müssen

Beobachten ohne zu bewerten
Das Hatha-Yoga des Inders Bellur Iyengar in der Praxis

Shoot me!  (HanfBlatt Nr. 104)
Warum Computerspiele eine gute Sache sind – obwohl sie auch abhängig machen können

Der mobile Kunde im Visier  (Telepolis v. 08.12.2005)
Ein Frequenzatlas macht Passanten-Werbung zielgenau

Dann ist ein Mann ein Mann  (HanfBlatt Nr. 101)
Warum wir Männer uns für den Rausch begeistern

Reine Ruhe statt Radau und Rabatz  (Telepolis v. 18.10.2005)
Die EU-Lärmrichtlinie wird die Städte verändern

Nicht lauter als ihr Atmen  (woman v. 30.05.2006))
Welche Musik wirkt im Bett?

Spuren des Protests  (Telepolis v. 5.12.2005)
Ken Gofmann im Gespräch über Gegenkulturen

Warum München die Hauptstadt Deutschlands ist
Ein Gesprächsversuch

Smoke gets in your eyes  (Telepolis v. 30.05.2005)
Industrie-Zigaretten und deren Zusatzstoffe

Der Dalai Lama der Furcht (html oder pdf)  (blond 3/2005)
Über Hunter S. Thompson

Ich© liebe Dich®  (Telepolis v. 1.11.2004)
Werbeslogans und das überquellende Markenregister

Feiner Rohstoff  (HanfBlatt, Okt. 2004)
Zum Todestag des Autoren Jörg Fauser

Privat organisierte Öffentlichkeit?  (Telepolis v. 28.11.2003)
Shooping-Malls und soziales Leben

Die Körperwelten Ausstellung  (HanfBlatt, Jan.2004)
Gunther von Hagens Kabinett

Verführungskünste (html oder pdf)  (Financial Times Deutschland v. 09.01.2004)
Rezension zu Robert Levine

Militante Mittel für den Medaillenspiegel  (Telepolis v. 10.11.2003)
Designer-Drogen und THG

Das Wunder von Lengede  (Berliner Zeitung v. 08.11.2003)
Bei den Dreharbeiten zum SAT1-Film

Showdown zur Glaubwürdigkeit  (Berliner Zeitung v. 2.11.2002)
Mit Container-Alex auf den Azoren

Lob der Übertragung
Die Kunstwerke der Ulrike Willenbrink (Ausstellungskatalog 2003)

Nichts, auch nicht die Wahrheit  (Telepolis v. 29.11.2002)
Dieter Bohlen und sein Lebenswerk

Bergwolf (DIE WELT Kompakt 2007)
Gastronomie-Tip

Favorit Bar (DIE WELT Kompakt 2006)
Gastronomie-Tip

Monofaktur  (DIE WELT Kompakt 2006)
Gastronomie-Tip

Negroni Bar  (DIE WELT Kompakt 2005)
Gastronomie-Tip

Restaurant „Roma“  (Prinz Top Guide Hamburg 2004)
Gastronomie-Tip

Restaurant „Cuore Mio“  (Prinz Top Guide Hamburg 2004)
Gastronomie-Tip

Und draussen knüppelte die Polizei  (HighLife, April 1998)
Die Protestbewegung der 68er, Teil I

Wer zwei mal mit der selben pennt  (HighLife, Juni 1998)
Die Protestbewegung der 68er, Teil II

Ganz Ohr sein  (Hamburger Abendblatt v. 7. Januar 1998)
Die Tomatis Hörkur

Etwas schief ins Leben gebaut  (Hamburger Abendblatt v. 8. Dezember 1999)
Die Petoe-Methode

Zwischen Mode und Tierschutz
Der Pelz steht nach wie vor im Zwielicht

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Grower Area

Growing Area

Growing Area

Und es wart Licht

Und anschliessend Trocknen

Aufbau einer kleinen Grow-Location: Insider-Tipps für Aktivisten

 

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Gesundheitssystem Übermensch

Länger leben durch Vitaminzusatz?

Hilft die Einnahme von Antioxidantien?

Vom Mitentdecker der DNA, James Watson, ist der Satz überliefert, dass Antioxidantien in Nahrungsergänzungsmittel wahrscheinlich mehr Krebs verursacht als verhindert haben. Mit dieser Meinung steht Watson in einer Reihe mit den meisten wissenschaftlichen Studien, die sich mit der Wirkung von Antioxidantien bei gesunden Menschen beschäftigt haben. Warum aber gelten in der öffentlichen Meinung Wirkstoffe wie Vitamin A, Vitamin C und Beta-Karotin als gesundheitsfördernd, krankheitsvorbeugend oder gar lebensverlängernd? Neben der Studienlage ist das kulturelle Phänomen interessant. Warum haben die bunten Pillen einen so guten Ruf?

Die schnelle Antwort: Antioxidantien profitieren vom Nimbus, den der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse umgibt. Denn diese verringern das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs zu erkranken. Und da Obst und Gemüse viele Antioxidantien beinhalten, ging man lange Zeit davon aus, dass genau diese zur Gesundheit beitragen.

Um dies zu prüfen, vergab man in diversen Langzeitstudien Antioxidantien wie Beta-Karotin in Reinform als Nahrungsergänzungsmittel. Die Ergebnisse waren überraschend: Bis auf wenige Ausnahmen (Vitamin C bei Spitzensportlern, aber nicht bei Normalmenschen) gab es keine positiven Auswirkungen auf Therapie oder Krankheitsprävention. Nicht anders sieht es beim klinischen Einsatz aus. Hier war man darüber gestolpert, dass bei diversen Krankheiten der körpereigene Spiegel von Antioxidantien abfällt. Im Umkehrschluss hoffte man durch die Beigabe der Substanzen auf Besserung. Weithin Fehlanzeige. Im Gegenteil: Oft zeigten Nahrungsergänzungsmittel sogar negative Effekte.

Trotz dieses Wissenstands fördert die allgegenwärtige Werbung den Mythos von der Heilkraft der Antioxidantien. Sie trifft mit ihrer Nachricht auf eine (Pillen-)Einwurfgesellschaft, in der Gesundheit einen enormen Stellenwert gewonnen und gefälligst, wie vieles anders auch, auf Knopfdruck zu funktionieren hat. Optimierte Nahrung, optimiertes Lieben, optimiertes Leben.

Damit kein Missverständnis entsteht: Viele Antioxidantien (wie bspw. Vitamin C, Vitamin E, die Polyphenole und Flavonoide) müssen durch die Nahrung aufgenommen werden. In bestimmten Konzentrationen schützen sie den Körper von oxidativen Schäden, verhindern also, dass zu viele hochreaktive Sauerstoffverbindungen gebildet werden, die andere Moleküle strukturell verändern können. Denn das nennt sich dann „oxidativer Stress“ und ist ebenfalls ein beliebtes Wortgebilde in der Werbung.

Trotz vieler Bemühungen ist es allerdings noch nicht gelungen, einen kausalen Zusammenhang zwischen diesem „Stress“, der auch im menschlichen Alterungsprozess eine Rolle spielt, und Herzinfarkten, Rheuma oder Krebs nachzuweisen. Gleichwohl ist aber davon auszugehen, dass man zuviel „oxidativen Stress“ vermeiden sollte, wenn man eher krankheitsfrei leben möchte. Wie? So wie es aussieht, reicht für die meisten Menschen dazu das, was man gemeinhin einen „ausgewogenen Lebensstil“ nennt. Regelmäßige Bewegung an frischer Luft, eher Obst und Gemüse als Burger und Zucker und gesunde soziale Beziehungen.

Erschienen in der Telepolis unter http://www.heise.de/tp/blogs/3/153602