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Kiffer Typen

Kiffer Typen: Der Dauerkiffer

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Kiffer-Typen II

Erschienen im HanfBlatt in den 1990er Jahren. Überarbeitete Version.

Der Dauerkiffer

Schön, wenn jemand sein Dasein ganz einer Sache widmet. Die Konzentration auf eine Gewerbe, ein Handwerk oder ein Hobby treibt oft Blüten der Wissenschaftlichkeit, die auf dem Boden des bedingungslosen Engagement gut gedeihen. Der Freund von dem wir heute sprechen, ist nicht von dieser akribischen Natur beseelt. Er, der sogenannte Dauerkiffer, raucht einfach aus Prinzip und hat schon lange vergessen, warum er überhaupt in die Tiefen des Rausches hinabsteigt. Vollziehen wir doch zur Veranschaulichung den Alltag eines Dauerkiffers einmal nach.

Morgentliche Rituale führen in den Tag und was dem Einen der Kaffee ist dem Anderen das SAT1 Frühstücksfernsehen. Unser Freund steht nach dem Aufstehen vor der Entscheidung, ob er das erste Bong vor oder nach dem Frühstück durchzieht. „Guten Morgen, liebe Sonne.“ So lässt sich der Tag gut an und gleich zweierlei ist erreicht: Zum einen ist die Körper-Geist-Einheit sofort wieder auf dem gewohnten THC-Level, zum anderen kann frühestens jetzt der erste klarer Gedanke gefasst werden. Und dieser dreht sich natürlich darum, wie die alltägliche Connection organsiert wird. Der Dauerkiffer ist nämlich schon mindestens zweimal mit Dope erwischt worden und trägt seither nur kleine Mengen am Mann. Apropos Mann: Das an dieser Stelle beharrlich die maskuline Form benutzt wird, ist pure Absicht, denn keine Frau kommt auf die Idee, sich dermassen aus dem bürgerlichen Leben zu beamen. Ob in einen Job eingebunden oder als Hänger vorm Fernseher, für den Dauerkiffer geht es im Leben darum, stets Bobel auf Tasche zu haben. In der Mittagspause geht’s dann schnell auf Klo oder hinters Haus, danach schmeckt der Kantinenfrass gleich viel besser. Die Arbeitskollegen wundern sich schon seit Jahren nicht mehr über die Kaninchenaugen des Betriebsgenossen („eine langwierige Augenentzündung“), auch nicht über seine Trägheit und seine langhaarigen, bombenlegenden Freunde. Die trifft unser Freund nach Feierabend. Auch sie kiffen gerne bis zum Umfallen, Abstinentler gehören selten zum näheren Bekanntenkreis. In lockerer Runde tauscht man die neusten Nachrichten aus dem Drogensektor aus. Wer wieviel anbaut, wer mit was gegriffen wurde, wann und wo gutes Haschisch erwartet wird. Unser Freund schickt die Jungs dann früh nach Hause, damit er noch in Ruhe alleine einen durchziehen kann. Harald Schmidt wartet schon.

Aber halt, wir wollen nicht den ganzen Krug der Häme über dem Langzeitraucher auslehren. Eine seit den 70er Jahren selten gewordene Spezies ist der spirituell motivierte Dauerkiffer, der auf der Suche nach dem Sinn im Leben den Hanf als probates Reisegefährt nutzt. Dieser Typ legt die Ohren an und stürzt sich mit Liebe in die Tiefen seiner Seele und Höhen des egolosen Daseins. Hut ab, interessant wird es vor allem dann, wenn man seine hehren Beweggründe dem Psychiater erläutern darf.

Wo hört der Spass auf?, könnte man nun fragen. Leidensdruck ist nicht vorhanden und das verantwortliche Eintreten für den demokratischen Rechtsstaat ist zumindest in Ansätzen vorhanden (vor allem, wenn es um die Diskussion um Drogenfreigabe geht). Vielleicht charakterisiert ein belauschtes Gespräch zwischen dem Dauerkiffer und seinem Freund das Wesen dieses Typs am besten: „Du, ich bin unsicher, ob unser Problem auf Unwissenheit oder Gleichgültigkeit beruht?“ „Weiss ich auch nicht, ist mir aber auch egal.“ Wir wünschen diesem Zeitgenossen, der sich auf seine Art dem Leistungsdruck der Ellenbogengesellschaft verweigert, „Gute Fahrt, wo immer Du bist“.

 

 

 

Von Jörg Auf dem Hövel

Jörg Auf dem Hövel (* 7. Dezember 1965) ist Politikwissenschaftler und arbeitet als freier Journalist u. a. für die Telepolis, den Spiegel und Der Freitag.

5 Antworten auf „Kiffer Typen: Der Dauerkiffer“

Stimmt nicht,
der Dauerkiffer ist meißtens ein arogantes nervtötendes wichtigtueriches Teilchen. Der dauerkiffer ist der Ellebogen selbst und nervt, weil er sich ja für die Krone der Schöpfung hällt sein Umfeld. Die hinterfotzigkeit ist weit verbreitet. Besonders lächerlich ist das die sich selbst als besonders schlau wahrnehmen und das auch noch selber glauben. Sehr witzig ist das gejammer von gefallenen Kiffern, es ist immer wieder eine freude einn der über Jahre alle mit seiner Arroganz genervt hat abgekackt zu sehen, und ich sage allen genervten, nutzt die Change euch an denen für ihren miesen perfiden Terror zu rächen, zögert nicht, es tut gut. Der Kiffer unterscheidet sich nicht sonderlich von einem Alki. er stinkt halt nicht nach Alk und es dauert länger bis mann so ein Arschloch wieder los ist.

also erst fand ich den text ja ganz lustig aber dann hab ich gemerkt dass der ernst gemeint ist…
traurig so ein versteiftes bild was ihr beschreibt sind einfach nur dumme, arrogante und/oder asoziale menschen.. nicht mehr dafür muss mann kein kiffer sein.
genau so wie es nicht stimmt das dauerkiffer nach dem aufstehen kiffen und sat1 gucken
oder wärend der arbeit sich unbedingt einen durch ziehen müssen…
ich bin 25, ein mann und rauche seit 11 jahren, ich gucke garkein TV. wollt ihr wissen warum? weils dumm macht ich lese lieber oder mach etwas draussen…
ich muss auch nicht morgens früh rauchen oder bei der arbeit (bei der arbeit kann ich mir das garnicht erlauben, in einer werbeagentur wo durchgehen kunden rein kommen aber so weit denken manche menschen halt nicht… gibt auch genug anwälte und ärzte die kiffen täglich aber sind trozdem anwälte oder ärzte geworden)
warscheinlich sied ihr nur irgendwelche weiber die mal n kiffer freund hatten der ein assi war
anders kann ich mir euer schubladen denken nicht erklären… traurig aber da merkt mann das die (warscheinlich) verfasserin des textes vieleicht einen kiffer kreis in ihrem leben kennen gelernt hat.
und Jupp du redest eindeutig von deinem ex mann merkt es an der schreibweise das du dich nicht über den kiffer sondern über eine bestimme person abfuckst
und das man einen kiffer nicht wieder los wird ist auch unfug das beweise ich euch :) weil ich nie wieder antworten werde in diesem forum
also mit diesen worten wünsche ich euch noch ein schönes und erfülltest leben und sucht euch einfach einen nicht kiffer partner dann könnt ihr euch über was weiss ich auto fahrer oder fußball fans abfucken
bye

Naja wenn man bedenkt, wer den lieben langen Tag in der „Salonstube“ sich herum treibt…

…also doch nur Relativierungstaktik, um einen Drogenkrieg als sonstwas darzustellen, wo alles für Drogen gemacht wird.

“ Häxisch – auch nur ein Gruppenpfeiffenkopf „

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