Die Nervenzellen aus Stammzellen und das umliegenden Gewebe nahmen Kontakt auf
Wissenschaftlern ist die Transplantation von menschlichen Neuronen aus Stammzellen in ein Mäusegehirn gelungen. Erstmals konnten sie dabei mittels eines neuen Verfahren prüfen, ob die implantierten Neuronen und das umliegenden Nervengewebe kommunizieren. In den Proceedings of the National Academy of Sciences berichten die Forscher um Jason Weick von der Universität von Wisconsin von dem Verfahren, das als Optogenetik bezeichnet wird.
Ausgangspunkt war eine embryonale Stammzelle, die schon heute im Labor zu Körperzellen ausdifferenziert werden können. In das Erbgut so einer Stammzelle, in diesem Fall einem Neuron, wird ein Gen eingeschleust, das mit einem dem Sehpurpur des Auges verwandten Ionenkanal kodiert. Dieser Kanal kann später von außen durch Licht aktiviert werden. Weick gelang es auf diesem Wege, in den umgebenden Nervenzellen sowohl hemmende als auch erregende Impulse auszulösen.
Das Experiment gilt als der bislang überzeugendste Versuch, Stammzellen in ein existierendes Nervennetzwerk zu integrieren. Der nächste Schritt ist die Transplantation in das Gehirn einer lebenden Maus. Welche Wirkung die lokale Aktivierung von Nervenzellen dann auf ganze Hirnregionen oder gar das Gesamtsystem zeigt, ist völlig offen.