Der technische Fortschritt und die Absurdität der Drogenverbotspolitik
In den weltweiten Untergrundlabors brodelt es. Was wäre, so fragt man sich neuerdings, wenn man auf den kosten- und zeitintensiven Rohstoffanbau verzichten könnte? Wenn man den gesamten Drogen-Produktionsprozess enorm vereinfachen könnte?
Der Grund für die Aufregung sind Schlagzeilen aus den vergangenen Wochen, die auf eine Reihe von Experimenten hinwiesen, die im renommierten Fachblatt Nature veröffentlicht wurden. Darin zeigte ein Team um John Dueber von der University of California, dass sie Hefezellen so manipulieren können, dass diese aus Zucker den Schlafmohn-Bestandteil Reticulin produzieren. Reticulin ist Vorstufe zahlreicher Opiate wie Morphium oder Codein. Vor einiger Zeit hatte Dueber bereits gezeigt, wie man aus Reticulin wiederum mit Hilfe gentechnisch veränderter Hefe Morphium herstellen kann. Man geht davon aus, dass es nur noch wenige Jahre dauern wird, bis beide Reaktionsteile in einem Hefestamm genutzt werden können.