Erschienen in der Telepolis v. 04.05.2014
Von Jörg Auf dem Hövel
Ayurveda-Kuren sind beliebt. Was lässt sich tatsächlich erreichen?
1. Tag
Stefan Remmler geht mir durch den Kopf. „Er hat den Urlaub nicht gewollt, sie hat gesagt es müsste sein.“ Gemein. Aber was soll ich zwei Wochen lang auf einer Wellnessfarm in Sri Lanka? Peeling und Pediküre?
Der Wagen rumpelt auf der Küstenstraße Richtung Süden. 3 Stunden Fahrt nach 10 Stunden Flug. Wald und Häuser ziehen am Straßenrand vorüber. Meine Frau klärt mich auf: Nicht Wellness sei das Ziel, sondern Ayurveda, eine alte Methode, um Wohlbefinden zu erreichen. Wir würden just durch ein Land fahren, in dem die medizinische Versorgung gratis und die Lebenserwartung vergleichsweise hoch sei.
Ankunft mit lauwarmen Waschlappen, ein müder Blick auf die Resort-Architektur, die singhalesischen Teakholz-Chic mit Krankenhaus-Quadern vereint. Koffer aufs Zimmer und ab zur Ärztin. Zunge, Puls, Fragebogen. Empfundener Zustand? Erschöpft – und zwar nicht nur vom Flug. Das Leben im Westen sei schuld, ich berichte vom System. Können Sie da helfen? Nicht beim System, aber mir, ist die Antwort. Kann das sein?