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Künstliche Intelligenz

Autonom im Kampfeinsatz

Eine Militärshow zeigt die Fähigkeiten von Robotern

Erschienen in der Telepolis v. 19.10.2013
Von Jörg Auf dem Hövel

Die Computerworld hat Videoaufnahmen von einer Militärshow für autonome Roboter veröffentlicht. Verschiedene Firmen durften die Fähigkeiten ihrer Schlachtvehikel vorführen. Der CaME-Landrover der Rüstungsfirma Northrop Grumman läuft 24 Stunden lang und ist in der Lage, Ziele per Teleskop oder Thermo-Kamera zu erfassen und auf sie zu schießen.

Autonom agiert dieser Roboter nicht, er wird über ein Tablet gesteuert. Überhaupt sieht man die Kampfmaschinen oft als Begleitung für Soldaten, um Gepäck und Ausrüstung zu tragen.

Ein US-Militär wird mit den Worten zitiert: „Die Technologie reift heran, wir sind zufrieden.“ Man hoffe darauf, dass die Waffen in den nächsten fünf Jahren für den Kampfeinsatz taugen.

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Elektronische Kultur Interviews

„In einer Utopie der Idioten sehe ich die größte Gefährdung für die kapitalistische Maschinerie“

Hans-Christian Dany über die Wurzeln der sich selbst kontrollierenden Gesellschaft in der Kybernetik

Erschienen in der Telepolis v. 01.09.2013
Das Gespräch führte Jörg Auf dem Hövel

Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts tauchte ein Forschungsansatz auf, der das wissenschaftliche Denken nachhaltig verändern sollte: die Kybernetik. Angelehnt an den griechischen Begriff des „Steuermann“ beschäftigte sich die neue Disziplin mit der Regelung von Maschinen, Organismen und Organisationen. Die Grundannahme: Alles ist ein System und funktioniert nach den Prinzipien von Rückkopplung, Selbstregulation und Gleichgewichtserhaltung. Das oft genannte Beispiel eines kybernetischen Systems ist der Thermostat. Dieser vergleicht den Istwert der Raumtemperatur mit dem Sollwert, der als gewünschte Temperatur eingestellt wurde. Der Temperaturunterschied führt den Thermostaten in einen Regelkreis, bei dem Ist- und Sollwert ständig angeglichen werden. Ahnherr der Disziplin ist Norbert Wiener, ein US-amerikanischer Mathematiker, der über die Analyse von automatischer Zielerfassung von Militärflugzeugen zum Begriff der Kybernetik kam. Die Kybernetik befruchtete zahlreiche andere Domänen, ihre Ideen und Begriffe flossen in Management- und Therapieschulen, Erkenntnistheorien und die soziologische Systemtheorie ein.

Der Hamburger Autor Hans-Christian Dany hat die Geschichte der Kybernetik in seinem Buch „Morgen werde ich Idiot. Kybernetik und Kontrollgesellschaft“ [1] neu erforscht und sieht eine starke Verbindung zwischen dem Modell selbstregulierender Systeme und der heutigen, auf ständige Selbstoptimierung ausgerichteten Gesellschaft.

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Drogenpolitik

EU-Parlament: E-Zigaretten sind keine Arznei

Die Nikotinverdampfer werden in die Tabakprodukte-Richtlinie integriert

Das Hin und Her ist vorbei: Während die Bundesregierung die E-Zigaretten, bei denen nikotinhaltige Flüssigkeiten verdampft werden, als apothekenpflichtige Arzneimittel eingeordnet hat(was von Gerichten allerdings abgewiesen wird), sieht das Europäische Parlament das anders. Am Dienstag einigten sich die Fraktionen auf einen Kompromiss, wonach der Umgang mit den Verdampfern in der bereits bestehenden Tabakprodukte-Richtlinie geregelt werden soll. Personen unter 18 erhalten die Geräte nicht, für Werbung gelten die gleichen Vorschriften gelten wie für Tabak. Zukünftig müssen die Hersteller den Behörden eine Liste aller Inhaltsstoffe und aller resultierenden Emissionen zukommen lassen.

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Übermensch

Echtzeit-Beobachtung

Londoner Polizei setzt „Super-Recognizer“ ein

Am vergangenen Wochenende hat die Londoner Polizei beim alljährlichen Notting Hill Karneval eigenen Angaben zu Folge zum ersten Mal 17 sogenannte „Super-Recognizer“ bei einem Großereignis eingesetzt. Diese Polizeibeamten sollen in der Lage sein, Kriminelle in großen Menschengruppen schnell zu erkennen. Ihr Einsatzort war ein Kontrollraum mit Bildschirmen und Zugang zu über 80 zoomfähigen Kameras im Einsatzgebiet.

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Cognitive Enhancement Übermensch

Kopf an Kopf beim Hirndoping

Die Methoden des cognitive enhancement müssen endlich verglichen werden

Von Jörg Auf dem Hövel

Seit einigen Jahren wird über Hirndoping diskutiert. Dahinter steht die Hoffnung auf Mittel und Wege, dem menschlichen Geist auf die Sprünge zu helfen. Zugleich steht dahinter die Angst vor einer Anpassung an die nie enden wollenden Anforderungen der Leistungs- und Beschleunigungsgesellschaft und vor einer darauf aufbauenden Gesundheitsdiktatur.

In erster Linie wird über Medikamente und Arzneimittel gesprochen. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht irgendeine Studie zur Wirksamkeit oder Unwirksamkeit einer psychoaktiven Hirndoping-Substanz den Weg in die Medien findet. Wie schon im Falle psychotherapeutischer Interventionen ist die Fixierung auf die Pharmakologie frappant. Dort lässt sie sich teilweise noch aus der Abkehr von der psychoanalytischen Tradition erklären, hier aber verwundert sie. Denn zum einen weisen alle vernünftigen Studien darauf hin, dass Konzentrations- oder gar Lerneffekte durch Arzneimittel wie Ritalin oder Modafinil marginal sind – wenn denn überhaupt vorhanden. Zum anderen existieren diverse alternative, nicht-pharmakologische Methoden des „cognitive enhancement“, wie die Forschung zu Hirnschrittmachern genannt wird. Um diese Methoden und ihre Einordnung in den Kontext der Diskussion soll es im folgenden gehen.

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Cognitive Enhancement

Cognitive Enhancement: Eine Liste

Artikel und Interviews zur Klärung eines Phänomens

Chirurgen am Limit.
Wie steht es um die Hirndoping-Affinität bei jungen Ärzten? (Telepolis v. 19.05.2013)

Tabula Rasa im Großhirn
Das Enzym PKMzeta spielt eine wichtige Rolle im Langzeitgedächtnis. Forscher wollen es nun für gezieltes Vergessen einsetzen. (Telepolis v. 11.04.2012)

Enhancement mit Statistik
Die Debatte um die Quantified Self-Bewegung und die Selbststeuerung
Telepolis v. 07.08.2012

Deutsche Studenten sind reserviert gegenüber dem Hirndoping
Die erste vernünftige Studie zum Thema zeigt die geringe Verbreitung des Phänomens. (Telepolis v. 10.02.2012)

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Übermensch

Die wirklich große Blase

Kauen und das Gedächtnis

Es macht Spaß zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Wissenschaftsgemeinde auf der Suche nach Mitteln und Methoden ist, die uns das konzentrierte Arbeiten ermöglichen sollen. Parallel zu den üblichen medikamentösen Verdächtigen werden auch ungewöhnliche Hirnschrittmacher erprobt.

So arbeiten sich einige Forscher seit Jahren am Kaugummi ab. Eine im April diesen Jahres veröffentlichte Studie hat die Wirkung von Kaugummi kauen auf die gedankliche Verarbeitungsgeschwindigkeit untersucht. Yoshiyuki Hirano und seine Kollegen kamen zu dem Schluss,

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Cognitive Enhancement Gesundheitssystem Psychopharmakologie

Hirndoping-Affinität von jungen Ärzten

telepolis, 19.05.2013

Chirurgen am Limit

Wie steht es um die Hirndoping-Affinität bei jungen Ärzten?

Der Arbeitsalltag vieler Chirurgen ist stressig, die Anforderungen hoch, Fehler können fatale Folgen haben. Eine umfangreiche Befragung der Universität Mainz unter über 1.100 Operateuren ging nun der Frage nach, ob diese Arbeitsbelastung dazu führt, dass die Ärzte zu sogenannten „cognitive enhancern“ greifen, um länger konzentriert arbeiten zu können. Die Ergebnisse zeigen neben der kaum wundersamen Tatsache, dass auch Ärzte Drogen nehmen, vor allem, dass die nötige Trennschärfe zwischen Aufputsch- und Hirndoping-Mitteln schwierig ist.

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Psychoaktive Substanzen Specials

GINSENG – EIN STECKBRIEF DER PFLANZE UND IHRER WIRKSTOFFE


Erschienen im HanfBlatt 2002

GINSENG – STECKBRIEF

Die Pflanze

Wenn von Ginseng die Rede ist, ist meist der Koreanische Ginseng, botanisch Panax ginseng, gemeint. Dessen mitunter menschenähnlich aussehende Wurzel stellt das in Ostasien seit Jahrtausenden begehrte Heilmittel dar. Die Pflanze selbst ist ein bescheidener kleiner mehrjähriger Strauch, der sich nur sehr langsam entwickelt, im Winter seine wenigen Blätter verliert, erst ab dem dritten Jahr seiner Existenz blüht und dann meist nur einen Stand mit roten Früchten entwickelt, deren Samen wiederum Monate zum Keimen benötigen.

Vorkommen

Wild wächst Ginseng im Unterholz schattiger Wälder in den Bergen Koreas und in der Mandschurei. Mittlerweile sind wilde oder aus früherem Anbau verwilderte Ginsengpflanzen so selten geworden, daß besonders für Wurzeln alter Pflanzen sehr hohe Preise bezahlt werden.

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Gesundheitssystem

Beliebige Endpunkte

Um zu positiven Ergebnissen zu kommen, ändern viele Studien zu Operations-Methoden ihre ursprüngliche Fragestellung

Der Trick ist aus der pharmazeutischen Forschung hinlänglich bekannt: Um zu positiven Ergebnissen für ein neues Arzneimittel zu kommen, ändern die Studienautoren ihre ursprüngliche Fragestellung. So wirkt dann beispielsweise ein Arzneimittel bei über 60-jährigen Frauen, weil diese während der Studien als einzige Gruppe positiv auf den Wirkstoff ansprachen.

Eine Forschergruppe von der Universität im niederländischen Nijmegen will nun herausgefunden haben, dass diese Willkür auch in Studien, die neue Operationsmethoden testen, gehäuft auftritt. Man untersuchte dafür 327 Experimente und verglich die während der Studienregistrierung genannten Untersuchungsziele mit den später veröffentlichten Ergebnissen.